Robert Schumann | Szenen aus Goethes Faust (Konzertante Aufführung)
Di 14.09.2021, 19.30 - 21.45 Uhr
Musikalische Leitung
Kent Nagano
Hamburgischer Generalmusikdirektor
Kent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten sowohl für das Opern- als auch das Konzertrepertoire. Seit der Spielzeit 2015/16 ist er Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper und Hamburgischer Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters. Zudem war er von 2006 bis 2020 Music Director des Orchestre symphonique de Montréal und ist seit 2006 Ehrendirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin sowie seit 2019 Ehrendirigent von Concerto Köln, dem auf historische Aufführungspraxis spezialisierten Orchester, mit welchem er das Projekt „Wagner Lesarten“ musikalisch leitet.
Im Bewusstsein der bedeutenden Tradition der Hamburgischen Staatsoper und des Philharmonischen Staatsorchesters möchte Kent Nagano gemeinsam mit Opern- und Orchesterintendant Georges Delnon ein eigenes und erkennbares Profil für die Musikstadt Hamburg entwickeln. Höhepunkte der vergangenen Spielzeiten waren u. a. Opernproduktionen wie Les Troyens, Lulu, die Uraufführungen Stilles Meer und Lessons in Love and Violence, die „Philharmonische Akademie“ mit großem Open-Air-Konzert auf dem Rathausmarkt sowie die Uraufführung des Oratoriums ARCHE von Jörg Widmann anlässlich der Elbphilharmonie-Eröffnung im Januar 2017, deren Live-Mitschnitt im Herbst bei ECM auf CD erschienen ist. Orchestertourneen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg führten Kent Nagano in den vergangenen Jahren nach Japan, Spanien und Südamerika. Im Januar 2020 präsentierte gemeinsam mit dem Philharmonikern die Welt-Uraufführung von Pascal Dusapins Werk „Waves“ für Orgel und Orchester in der Elbphilharmonie. Aktuell ist eine Einspielung der Brahms-Symphonien mit dem Hamburger Orchester im Entstehen.
Höhepunkte von Kent Naganos Zusammenarbeit mit dem OSM waren in den letzten Jahren die Einweihung des neuen Konzertsaals Maison symphonique im September 2011. Im Oktober 2016 brachte er in Montréal eine Auftragskomposition von José Evangelista zum 50. Jahrestag der Metro Montréal zur Ur- und eine halbszenische Matthäus-Passion im November zur Aufführung. In den Vorjahren führte Nagano zusammen mit dem Orchester die kompletten Zyklen der Symphonien von Beethoven und Mahler, Schönbergs Gurrelieder, konzertante Versionen von Wagners Tannhäuser, Tristan und Isolde und Das Rheingold, Honeggers Jeanne d’Arc au Bûcher sowie Messiaens Saint François d’Assise auf. Tourneen führten Nagano und das OSM nach Kanada, Japan, Südkorea, Europa, Südamerika und durch die USA sowie nach Deutschland. Im Juli 2018 dirigierte Kent Nagano das Orchester mit der Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki beim Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele.
Zu seinen Einspielungen mit dem OSM bei Sony Classical/Analekta gehören Mahlers Orchesterlieder mit Christian Gerhaher (2013), Beethovens Klavierkonzerte Nr. 4 und 5 (2010) sowie eine Gesamtaufnahme aller Symphonien von Beethoven. Die Aufnahme mit Beethovens Symphonie Nr. 5 unter dem Titel Ideals of the French Revolution wurde mit dem Juno Award ausgezeichnet. Im März 2016 erschien bei Decca die von Nagano im März 2015 dirigierte Nordamerika-Premiere von L’Aiglon auf CD, einer selten aufgeführten Oper von Honegger und Ibert. Ferner erschien bei Decca im Herbst 2016 seine Einspielung Danse Macabre mit Werken von Dukas, Saint-Saens, Ives u.a. sowie im Juni 2018 die Einspielung von Bernsteins A quiet place anlässlich des 100. Geburtstagsjubiläum des Komponisten. Im Herbst 2019 erschien die Einspielung von John Adams’ Common tones in simple time & Harmonielehre bei Decca und im Juni 2020 die Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki bei BIS-Records. Diese SACD wurde am Eröffnungsabend der prestigeträchtigen Salzburger Festspiele in der Felsenreitschule Salzburg im Juli 2018 aufgenommen.
Als vielgefragter Gastdirigent arbeitet Kent Nagano weltweit mit den führenden internationalen Orchestern, u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern, dem London Symphony Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem NHK Symphony Orchestra, dem Finnischen Rundfunkorchester, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom und dem Chicago Symphony Orchestra. 2014-2016 gestaltete er im Rahmen der AUDI-Sommerkonzerte ein eigenes Festival, das Vorsprung-Festival. Weitere besondere Projekte waren die Produktionen von Mozarts Idomeneo mit Concerto Köln und der Bernstein-Oper A quiet place mit dem Ensemble Modern in einer im November 2013 in Berlin uraufgeführten neuen Fassung.
Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München von 2006 bis 2013 hat Kent Nagano deutliche Akzente gesetzt. Unter seiner musikalischen Leitung wurden die Opern Babylon von Jörg Widmann, Das Gehege von Wolfgang Rihm und Alice in Wonderland von Unsuk Chin erfolgreich uraufgeführt. Darüber hinaus leitete er Neuproduktionen wie Mussorgskys Boris Godunow und Chowanschtschina, Strauss‘ Ariadne auf Naxos und Die Schweigsame Frau, Poulencs Dialogues des Carmelites, Messiaens Saint François d’Assise, Bergs Wozzeck, George Benjamins Written on skin und Wagners Der Ring des Nibelungen. Tourneen mit dem Bayerischen Staatsorchester führten Nagano und das Orchester durch Europa und nach Japan. Neben Einspielungen der Symphonien Nr. 4 und 7 von Bruckner bei Sony hat Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester verschiedene Opernaufführungen auf DVD veröffentlicht: Unsuk Chins Oper Alice in Wonderland (2008) und Mussorgskys Chowanschtschina (2009) bei unitel classica/medici arts, Dialogue des Carmélites bei Bel Air Classiques (2011) sowie Lohengrin (2010) bei Decca.
Eine weitere wichtige Station in Naganos Laufbahn war seine Zeit als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchester Berlin von 2000 bis 2006. Sie führten u.a. Schönbergs Moses und Aron auf (in Zusammenarbeit mit der Los Angeles Opera) und gastierten bei den Salzburger Festspielen mit Zemlinskys Der König Kandaules und Schrekers Die Gezeichneten sowie beim Festspielhaus Baden-Baden mit Parsifal (2004) und Lohengrin (2006), inszeniert von Nikolaus Lehnhoff. Parsifal, Die Gezeichneten und Lohengrin sind auf DVD erschienen. Zu Naganos Aufnahmen mit dem Orchester gehören Bernsteins Mass, Bruckners Symphonie Nr. 3 und 6, Beethovens Christus am Ölberge, Wolfs Mörike-Lieder, Mahlers Symphonie Nr. 8, Schönbergs Jakobsleiter und Friede auf Erden sowie Johannes Brahms Symphonie Nr. 4 und Arnold Schönbergs Variationen für Orchester op. 31, erschienen bei Harmonia Mundi. Als Ausdruck der Verbundenheit ernannte das Orchester seinen scheidenden Chefdirigenten 2006 zum Ehrendirigenten, eine Auszeichnung die in der sechzigjährigen Geschichte des Orchesters erst zum zweiten Mal vergeben wurde. Bis heute verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem Orchester.
2003 wurde Nagano zum ersten Music Director der Los Angeles Opera ernannt, nachdem er bereits zwei Jahre lang Principal Conductor der Oper gewesen war. Zu Produktionen an anderen Opernhäusern gehörten u.a. Schostakowitschs Die Nase an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, Rimsky-Korsakoffs Der Goldene Hahn im Châtelet in Paris, Hindemiths Cardillac und Poulencs Dialogues des Carmélites an der Opéra National de Paris sowie Hoffmanns Erzählungen und die Uraufführung von Saariahos L’amour de loin bei den Salzburger Festspielen. Zu den weiteren Uraufführungen, die er dirigiert hat, zählen Bernsteins A White House Cantata sowie die Opern Three Sisters von Peter Eötvös und The Death of Klinghoffer und El Niño von John Adams.
Mit Labels wie Decca, Sony Classical, FARAO Classics und Analekta verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, aber auch bei BIS, Berlin Classics, Erato, Teldec, Pentatone, Deutsche Grammophon und Harmonia Mundi hat er CDs eingespielt. Für seine Aufnahmen von Busonis Doktor Faust mit der Opéra National de Lyon, Prokofjews Peter und der Wolf mit dem Russian National Orchestra sowie Saariahos L’amour de loin mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin wurde er mit Grammys ausgezeichnet.
Im Oktober 2019 erweiterten Kent Nagano und Mari Kodama mit Beethovens Nulltem Klavierkonzert Es-Dur WoO 4, einem nahezu unbekannten Jugendwerk des Komponisten, sowie seinem Rondo für Klavier und Orchester WoO 6 zusammen mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin ihre gemeinsamen Aufnahmen von Werken Beethovens für Klavier und Orchester. Die 4-CD-Edition erschien beim Label Berlin Classics.
2015 veröffentlichte Kent Nagano mit „Erwarten Sie Wunder!” im Berlin Verlag ein Plädoyer für die Klassische Musik. 2019 wurde das Buch bei dem kanadische McGill-Queen‘s University Press-Verlag unter dem Titel ″Classical Music – Expect the Unexpected“ auf Englisch sowie 2015 unter „Sonnez, merveilles!“ auf Französisch bei Éditions du Boréal herausgegeben.
Als gebürtiger Kalifornier hält Kent Nagano engen Kontakt zu seiner Heimat. Von 1978 bis 2009 war er Music Director beim Berkeley Symphony Orchestra und ist dort weiterhin als Conductor Laureate tätig. Seine ersten großen Erfolge feierte er 1984 beim Boston Symphony Orchestra, als Messiaen ihn für die Uraufführung seiner Oper Saint François d’Assise zum Assistenten des Dirigenten Seiji Ozawas ernannte. Sein Erfolg in den USA führte zu Berufungen in Europa: von 1988 bis 1998 war er Music Director der Opéra National de Lyon und von 1991 bis 2000 Music Director des Hallé Orchestra.
Seit 2005 ist Kent Nagano Ehrendoktor der McGill University in Montréal, seit 2006 Ehrendoktor der Université de Montréal sowie seit 2018 Ehrendoktor der San Francisco State University.
Mehr Informationen über Kent Nagano.
Foto: Claudia Höhne
Chorleitung
Eberhard Friedrich
Chordirektor
Geburtsort:
Darmstadt, Deutschland
Studium:
Studium bei Helmuth Rilling in Frankfurt am Main
Auszeichnungen:
Unter seiner Leitung wurde der Bayreuther Festspielchor 2014 mit dem International Opera Award als bester Chor des Jahres ausgezeichnet. Der Chor der Staatsoper Unter den Linden wurde unter seiner Leitung 2004 zum Chor des Jahres gekürt und erhielt den Europäischen Kulturpreis (2009). Zudem erhielt Eberhard Friedrich einen Grammy für die Einspielung des „Tannhäuser“ an der Staatsoper Unter den Linden mit Daniel Barenboim (2003)
Bezug zur Staatsoper:
Chordirektor der Hamburgischen Staatsoper seit 2013/14
Stationen:
Chordirektor des Festspielchores der Bayreuther Festspiele (seit 2000), Chordirektor der Staatsoper Unter den Linden (1998 bis 2013), Assistent bei den Bayreuther Festspielen (seit 1993), Chordirektor am Theater der Stadt Koblenz (1986 bis 1991) sowie am Hessischen Staatstheater Wiesbaden (1991 bis 1998)
Zusammenarbeit mit anderen Chören:
MDR-Rundfunkchor, Amsterdam Opera Choir, Internationale Bachakademie Stuttgart, Philharmonischer Chor Prag, Chor des Niederländischen Rundfunks, Rundfunkchor Berlin, Rias Kammerchor, Bayerischer Rundfunkchor, Chöre des Westminster Choir College, u. a.
Foto: Enrico Nawrath
Faust, Pater Seraphicus, Dr. Marianus
Christian Gerhaher
Bariton
Geburtsort:
Deutschland
Studium:
Liedgesang, Münchner Hochschule für Musik und Theater, Opernschule München
Meisterklassen:
Dietrich Fischer-Dieskau, Elisabeth Schwarzkopf, Inge Borkh
Auszeichnungen:
Laurence Olivier Award, Theaterpreis „Der Faust“
Wichtige Partien:
Einstein „Die Fledermaus“, Posa „Don Carlo“, Amfortas „Parsifal“, Lenau „Lunea“, Figaro „Le nozze di Figaro“, Conte „Le nozze di Figaro“, Don Goivanni „Don Goivanni“, Wolfram „Tannhäuser“, Franz Wozzeck „Wozzeck“, Simon Boccanegra „Simon Boccanegra“, u. a.
Bühnen:
Concertgebouw Amsterdam, Muziekgebouw Amsterdam, Kölner Philharmonie, Berliner Philharmonie, Pariser Cité de la musique, Wiener Konzerthaus, Teatro de la Zarzuela Madrid, Londoner Wigmore Hall, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Sir Simon Rattle, Daniel Harding, Herbert Blomstedt, Bernard Haitink, Christian Thielemann, Kirill Petrenko, Nikolaus Harnoncourt, Pierre Boulez, Daniel Barenboim, Andris Nelsons, Kent Nagano, Mariss Jansons, u. a.
Zusammenarbeit mit Orchestern:
London Symphony Orchestra, Amsterdamer Concertgebouworkes, Berliner Philharmoniker, Rundfunktorchester des Bayerischen Rundfunks, Rundfunk-Symphonieorchester des Schwedischen Rundfunks, u. a.
Mehr Informationen über Christian Gerhaher.
Foto: Gregor Hohenberg / Sony Classical
Gretchen, Not, Seliger Knabe, Una Poenitentium, Sopran-Solo
Katharina Konradi
Sopran
Geburtsort:
Bischkek, Kirgisistan
Studium:
Gesangsausbildung bei Julie Kaufmann in Berlin, Masterstudium in Liedgestaltung bei Christiane Iven und Donald Sulzen an der Hochschule für Musik und Theater München
Meisterklassen:
mit Helmut Deutsch und Klesie Kelly-Moog
Auszeichnungen:
BBC New Generation Artist (2018–20), Gewinn des Deutschen Musikwettbewerbs in Bonn (2016), Sonderpreis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung, Preisträgern des Bundeswettbewerbs „Jugend musiziert“ und der Sommerakademie Mozarteum (2015), 1. Preis des Kulturkreises Gasteig München in der Wertung „Lied-Duo“ (2015); Stipendiatin der Paul-Hindemith-Gesellschaft Berlin, der Yehudi Menuhin Stiftung „Live Music Now“ und der Studienstiftung des deutschen Volkes
Bezug zur Staatsoper:
Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg seit der Spielzeit 2018/19
Wichtige Partien:
Pamina (Die Zauberflöte), Gretel (Hänsel und Gretel), Adele (Die Fledermaus), Susanna (Le Nozze di Figaro), Zerlina (Don Giovanni), Zdenka (Arabella), Ännchen (Der Freischütz), Anne Frank (Das Tagebuch der Anne Frank), u. a.
Bühnen:
Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Elbphilharmonie, Kammeroper München, Theater Hof, Mainfranken Theater Würzburg, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Lionel Bringuier, Paavo Järvi, Thomas Hengelbrock, Patrick Lange, Konrad Junghänel, u. a.
Mehr Informationen über Katharina Konradi.
Foto: Martina Cyman
Mephisto, Böser Geist, Pater Profundus, Bass-Soli
Franz-Josef Selig
Bass
Herkunft:
Deutschland
Studium:
Kirchenmusik an der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln, Gesang bei Claudio Nicolai
Wichtige Partien:
Seneca (L’Incoronazione di Poppea), Padre Guardianoin (La Forza del Destino), König Marke (Tristan und Isolde), Gurnemanz (Parsifal), Fasolt (Der Ring des Nibelungen), Sarastro (Die Zauberflöte), Arkel (Pelléas et Mélisande), Rocco (Fidelio), Osmin (Die Entführung aus dem Serail), Ein Eremit (Der Freischütz), Daland (Der fliegende Holländer), Fiesco (Simon Boccanegra), u. a.
Bühnen:
Bayerische Staatsoper, Wiener Staatsoper, Mailänder Scala, Teatro Real Madrid, die Pariser Opernhäuser, Metropolitan Opera New York, Bayreuther Festspiele, Baden Badener Festspiele, Salzburger Festspiele, Festival d‘Aix-en-Provence, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Christoph Loy, David Alden, Jan Philipp Gloger, Martin Kušej, Claus Guth, Katie Mitchell, Marco Arturo Marelli, Eva-Maria Höckmayr, Peter Sellars, Robert Wilson, Calixto Bieto, Krystof Warlikowski, Johan Simons, Robert LePage, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Christian Thielemann, Sir Simon Rattle, Marek Janowski, Zubin Mehta, Semyon Bychkov, Riccardo Muti, Yannick Nezét-Séguin, Antonio Pappano, Philippe Jordan, Daniel Harding, u. a.
Foto: Marion Köll
Marthe, Sorge, Jüngerer Engel, Seliger Knabe, Magna Peccatrix, Sopran-Soli
Marie-Dominique Ryckmanns
Sopran
Geburtsort:
München, Deutschland
Studium:
Bachelor of Arts und Masterstudium an der Universität Mozarteum Salzburg
Meisterklassen:
bei Brigitte Eisenfeld, Bo Skovhus, Dorothea Röschmann und Dame Felicity Lott (Gesang), Andreas Scholl (Barockgesang), Donatienne Michel-Dansac (Neue Musik), Renaud Doucet (Szenische Grundlagen), Gerd Uecker (Auftrittstraining und Marketing), Prof. Josef Wallnig (Mozart-Opern-Institut Salzburg), Pauliina Tukiainen (Liedgesang), Michael Woodwood, Volker Wahl und Christian Poewe (Schauspiel) sowie Margit Legler (Historischer Tanz und Gestik)
Auszeichnungen:
Grand Prix und Publikumspreis beim 5. Internationalen Gesangswettbewerb „Opéra Jeunes Espoirs – Raymond Duffaut“ der Opéra Grand Avignon (2019), Sonderpreis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin (2018), Preisträgerin des 22. Internationalen „Ferruccio Tagliavini“ Gesangswettbewerbs (Graz, 2016), Preisträgerin des 11. Internationalen „Duschek“-Wettbewerbs (Prag, 2016), 1. Preis bei „Jugend musiziert“ (Hamburg, 2015) und Sonderpreis des Deutschen Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die beste Interpretation eines Liederzyklus der amerikanischen Komponistin Amy Beach (Karlsruhe 2015)
Bezug zur Staatsoper:
Mitglied im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg seit der Saison 2020/21
Wichtige Partien:
Sophie Scholl (Weiße Rose, 1986, Komponist: Udo Zimmermann), Olympia (Les Contes d’Hoffmann), Blonde (Die Entführung aus dem Serail), Königin der Nacht und Papagena (Die Zauberflöte), Tytania (A Midsummer Night’s Dream), Taumännchen (Hänsel und Gretel), u. a.
Bühnen:
Herkulessaal München, Großer Saal Salzburg, Max-Schlereth-Saal Salzburg, Allerheiligen-Hofkirche München, Künstlerhaus München, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
David Bösch, Alexander v. Pfeil, Karoline Gruber, Nicole Claudia Weber
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Kent Nagano, Nicholas André, Volker Krafft, Bruno Weil, Hansjörg Albrecht, Josef Wallnig, Kai Röhrig, Gernot Sahler, Julio Miròn u. a.
Mehr Informationen über Marie-Dominique Ryckmanns.
Foto: Jörn Kipping
Ariel, Pater Ecstaticus, Vollendeterer Engel, Jüngerer Engel, Tenor-Solo
Benjamin Bruns
Tenor
Geburtsort:
Hannover, Deutschland
Studium:
Hochschule für Musik und Theater in Hamburg
Auszeichnungen:
Preisträger des Internationalen Gesangswettbewerbs der Kammeroper Schloss Rheinsberg (2002), 2. Preis des Bundeswettbewerbs Gesang (2002), Kurt-Hübner-Preis des Theaters Bremen (2008), Nachwuchsförderpreis des Schleswig-Holstein Musik Festival (2009)
Wichtige Partien:
Belmonte (Die Entführung aus dem Serial), Tamino (Die Zauberflöte), Don Ottavio (Don Giovanni), Tito (La Clemenza di Tito), Max (Der Freischütz), Alwa (Lulu), Loge (Das Rheingold), Erik (Der fliegende Holländer), Lohengrin (Lohengrin), Bacchus (Ariadne auf Naxos), Narraboth (Salome), Matteo (Arabella)
Bühnen:
Wiener Staatsoper, Staatsoper Unter den Linden, Teatro Real Madrid, Bayreuther Festspiele, Oper Köln, Sächsische Staatsoper Dresden, Bayrische Staatsoper, Opernhaus Zürich, Teatro Municipal de Santiago, Deutsche Oper Berlin, Teatro Colón, Opéra national du Rhin, Staatstheater am Gärtnerplatz, Théâtre des Champs-Elysées, Deutsche Oper am Rhein, Osterfestspiele Salzburg, Gran Teatre del Liceu, Nationaltheater Mannheim, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Robert Wilson, Hellmuth Matiasek, Rosamund Gilmore, Jan Philipp Gloger, Barrie Kosky, Andrea Moses, Christof Loy, Katharina Thoma, David McVicar, Philipp Himmelmann, Mariame Clément, Michael Sturminger, Josef Ernst Köpplinger, Roland Schwab, Adrian Noble, La Fura dels Baus, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Christian Thielemann, Kirill Petrenko, Sir Simon Rattle, Simone Young, Gerd Albrecht, Christoph Eschenbach, Karen Kamensek, Adam Fischer, Nikolaus Harnoncourt, Yannick Nezét-Séguin, Franz Welser-Möst, Ivor Bolton, Marc Minkowski, Daniel Harding, Laurence Équilbey, Pablo Heras-Casado, Cornelius Meister, Masaaki Suzuki, Andrés Orozco-Estrada, Manfred Honneck, Alain Altinoglu, Andris Nelsons, Julia Jones, u. a.
Zusammenarbeit mit Orchestern:
Berliner Philharmoniker, Gewandhausorchester Leipzig, Sächsische Staatskapelle Dresden, Wiener Philharmoniker, MDR-Sinfonieorchester, Boston Symphony Orchestra, Bayerisches Staatsorchester, Tonhalle-Orchester Zürich, NDR Radiophilharmonie Hannover, Akademie für Alte Musik Berlin, Kammerorchester Basel, Münchner Philharmoniker, Orchester der Accademia di Santa Cecilia, hr-Sinfonieorchester, Bach Collegium Japan, u. a.
Mehr Informationen über Benjamin Bruns.
Foto: Sara Schöngen
Schuld, Seliger Knabe, Maria Aegyptiaca, Mater Gloriosa
Renate Spingler
Mezzosopran
Geburtsort:
Kempten, Deutschland
Studium:
Staatliche Hochschule für Musik in München
Meisterklassen:
Bei Prof. Reri Grist
Auszeichnungen:
Ernennung zur Hamburger Kammersängerin (2017)
Bezug zur Staatsoper:
Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg seit 1986/87
Wichtige Partien:
Octavian (Der Rosenkavalier), Margret (Wozzeck), Sdena (Das Fest im Meer), Gräfin Helfenstein/Üppigkeit (Mathis der Maler), Sigrune/Rossweiße/Wellgunde (Der Ring des Nibelungen), Donna Elvira (Don Giovanni), Dorabella (Così fan tutte), Suzuki (Madama Butterfly), Herodias (Salome), Adelaide (Arabella), Flora (La Traviata), Larina (Eugen Onegin), Cherubino (Le Nozze di Figaro), Prinz Orlofsky (Die Fledermaus), Lœna (La belle Hélène), Brigitta (Die tote Stadt), Mary (Der fliegende Holländer), Geneviève (Pelléas et Mélisande), Circe (I.th.Ak.A.), Gräfin Geschwitz (Lulu), Hippolyta (A Midsummer Night’s Dream), Marthe Schwerdtlein (Faust), Lola/Mama Lucia (Cavalleria Rusticana), Ottavia (L’Incoronazione di Poppea), 2. Dame (Die Zauberflöte), Tisbe (La Cenerentola), Maddalena (Rigoletto), Tebaldo (Don Carlos), Emilia (Otello), Gaea (Daphne), Hänsel/Hexe (Hänsel und Gretel), Miss Baggott (Der kleine Schornsteinfeger), Auntie (Peter Grimes), Die böse Königin (Schneewittchen), u. a.
Bühnen:
Hamburgische Staatsoper, Oper Frankfurt, Semperoper Dresden, Theater Bonn, Oper Leipzig, Theater Bremen, La Monnaie, Oper Köln, Königliche Oper Kopenhagen, Prinzregententheater München, Theater an der Wien, Theatro Municipale de Sao Paulo, Gran Teatre del Liceu, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Ruth Berghaus, Willy Decker, Gian-Carlo di Monaco, Dieter Dorn, Adolf Dresen, August Everding, Jürgen Flimm, Achim Freyer, Ramin Gray, Caroline Gruber, Claus Guth, Hans Hollmann, Andreas Homoki, Günter Krämer, Harry Kupfer, Nikolaus Lehnhoff, Juri Ljubimov, Marco Aturo Marelli, Christian Pade, Simon Philips, Ernst-Theo Richter, Nils-Peter Rudolf, Johannes Schaaf, Sir Peter Ustinov, Christoph von Bernuth, Robert Wilson, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Gerd Albrecht, Marc Albrecht, Marco Armiliato, Gary Bertini, Michael Boder, Nathan Brock, Semyon Bychkov, Giuliano Carella, Bertrand de Billy, Jaqcues Delaôte, Alessandro di Marci, Peter Eötvös, Alfred Eschwé, Lawrence Foster, Michael Halasz, Eliahu Inbal, René Jacobs, Günter Jena, Alexander Joel, Karen Kamensek, Paul Kildea, Bernhard Klee, Jun Märkl, Cornelius Meister, Ingo Metzmacher, Kent Nagano, Garcia Navarro, Giuseppe Patané, Christoph Prick, Wolfgang Rennert, Donald Runnicles, Michael Schønwandt, Peter Schreier, Klauspeter Seibel, Giuseppe Sinopoli, Leonard Slatkin, Alexander Soddy, Stefan Soltesz, Marcello Viotti, Sebastian Weigle, Bruno Weil, Simone Young, Lothar Zagrosek, Hans Zender, u. a.
Mehr Informationen über Renate Spingler.
Foto: Jörn Kipping
Mangel, Jüngerer Engel, Seliger Knabe, Mulier Samaritana, Mezzosporan-Solo
Katja Pieweck
Sopran
Geburtsort:
Hannover, Deutschland
Studium:
Hochschule für Musik und Theater in Hamburg bei Prof. Ks. Judith Beckmann
Auszeichnungen:
Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis der Körber-Stiftung (2007), Kulturpreis der Berenberg-Bank Hamburg (2000), Erster Preis des Internationalen Robert-Stolz-Gesangswettbewerbs in Hamburg (2000), Masefield-Stipendium der Alfred-Toepfer-Stiftung
Bezug zur Staatsoper:
Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg seit 1999/2000, Mitglied des Internationalen Opernstudios der Staatsoper Hamburg (1997/98 bis 1998/99)
Wichtige Partien:
Adalgisa (Norma), Mercédès (Carmen), Hexe (Königskinder), Smeton (Anna Bolena), Alisa (Lucia di Lammermoor), Marquise de Berkenfield (La fille du régiment), Sélysette (Ariane et Barbe-Bleue), Arsamene (Xerxes), Sancta Susanna (Klementia), Gertrud/Sandmännchen (Hänsel und Gretel), Frau des Dorfrichters (Jenufa), Valencienne (Die lustige Witwe), Witwe Browe (Zar und Zimmermann), Lola (Cavalleria Rusticana), Damigella Pallade (L’Incoronazione di Poppea), Dorabella (Così fan tutte), Marcellina (Le Nozze di Figaro), Erste Dame (Die Zauberflöte), Donna Elvira (Don Giovanni), Schenkwirtin (Boris Godunov), Mutter (Les Contes d’Hoffmann), Mère Marie (Dialogues des Carmélites), Ciesca (Gianni Schicchi), Suzuki (Madama Butterfly), Frugola (Il Tabarro), Goneril (Lear), Berta/Rosina (Il Barbiere di Siviglia), Marchese Melibea (Il Viaggio a Reims), Ariadne (Ariadne), Adelaide (Arabella), Annina (Der Rosenkavalier), Aufseherin/1. Magd (Elektra), Curra/Preziosilla (La Forza del Destino), Annina (La Traviata), Meg Page/Alice Ford (Falstaff), Giovanna/Maddalena (Rigoletto), Fenena (Nabucco), Emilia (Otello), Fricka (Das Rheingold), Siegrune/Sieglinde (Die Walküre), Magdalena (Die Meistersinger von Nürnberg), Brangäne (Tristan und Isolde), Ortrud (Lohengrin), Adriano (Rienzi), Eglantine (Euryanthe), Ericlea (Il Ritorno d’Ulisse in Patria), Larina (Eugen Onegin), u. a.
Bühnen:
Hamburgische Staatsoper, Semperoper, Staatsoper Unter den Linden, Staatstheater Mainz, Bayerische Staatsoper, Oper Leipzig, Internationale Herrenchiemsee Festspiele, Staatsoper Hannover, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Peter Konwitschny, Karoline Gruber, Claus Guth, Willy Decker, Achim Freyer, Roger Vontobel, Stefan Herheim, Michael Thalheimer, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Simone Young, Sir Simon Rattle, Peter Schneider, Ingo Metzmacher, Gerd Albrecht, Sebastian Weigle, Rolf Beck, Krzysztof Penderecki, u. a.
Foto: Martina Cyman
Vollendeterer Engel, Jüngerer Engel
Hubert Kowalczyk
Bass
Geburtsort:
Radom, Polen
Studium:
Young Talents Development Programme — Opera Academy in Warschau (von 2016 bis 2019), Instituto Superiore di Studi Musicali Pietro Mascagani in Livorno bei Prof. Graziano Polidori (2017/18), Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin bei Prof. Martin Bruns
Meisterklassen:
Lioba Braun, Helmut Deutsch, Brigitte Fassbaender, Tomasz Konieczny, Bogdan Makal, Olga Pasiecznik, Eytan Pessen, Rudolf Piernay, Matthias Rexroth, u. a.
Wichtige Partien:
Bartolo (Le nozze di Figaro), Collatinus (The Rape of Lucretia), Haly (L‘italiana in Algeri), Hauptmann, Saretzki (Eugen Onegin), Sarastro (Die Zauberflöte), Pistola (Falstaff), Zuniga (Carmen), u. a.
Bühnen:
Bregenzer Festspiele, Teatr Wielki – Opera Narodowa Warschau, Deutsche Oper Berlin
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Calixto Bieito, David Bösch, Andrzej Chyra, Brigitte Fassbaender, Dmitri Tcherniakov
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Giampaolo Bisanti, Jonathan Brandani, Daniele Callegari, Paolo Carignani, Michał Klauza, Axel Kober, Volker Krafft, Carlo Montanaro, Pier Giorgio Morandi, Kent Nagano, Sébastien Rouland, Robin Ticciati, Keri-Lynn Wilson
Foto: Martina Cyman
Kinderchor
Alsterspatzen – Kinder- und Jugendchor der Hamburgischen Staatsoper
Kinderchor
Die Alsterspatzen bezaubern seit vielen Jahrzehnten als Lebkuchen- oder Straßenkinder, als Ministranten und Elfenchor. In der Spielzeit 2019/20 übernahm Luiz de Godoy die Leitung des Kinder- und Jugendchores der Hamburgischen Staatsoper. Die jungen Sängerinnen und Sänger stehen in Produktionen wie „Hänsel und Gretel“, „Carmen“ oder „La Bohème“ neben Ensemblemitgliedern und internationalen Gästen auf der großen Bühne der Staatsoper. Darüber hinaus sind sie mit dem Philharmonischen Staatsorchester unter anderem in der Elbphilharmonie und im Rahmen eigener Projekte in der opera stabile zu erleben.
Wir danken der Alster-Hof Melzner-Stiftung für die Unterstützung.
Mehr Informationen über Alsterspatzen – Kinder- und Jugendchor der Hamburgischen Staatsoper.
Foto: Niklas Marc Heinecke
Chor
Chor der Hamburgischen Staatsoper
Mit seinen rund 70 Mitgliedern zählt der Chor der Hamburgischen Staatsoper seit vielen Jahren zu den weltweit besten Opernchören. Das vielfältige Repertoire – fast ausschließlich in Originalsprache – ist weit gefächert und reicht von Barock- und Spielopern über die großen Werke Verdis und Wagners bis zu zeitgenössischen Kompositionen.
Fast jeden Abend stehen die Chormitglieder in anderen Rollen auf der Bühne der Staatsoper. Mal als Matrosen, Pilger oder Verschwörer, dann wieder als Höflinge, Jäger, Wahnsinnige oder Gefangene. Als Kreuzritter fuhren sie in „I Lombardi alla prima Crociata“ nach Jerusalem, sie begleiten Madama Butterfly zu ihrer Hochzeit und bejubelten Fürst Igor. Die Sängerinnen und Sänger des Opernchores stellen in jeder Vorstellung ihr künstlerisches Können, ihre Wandlungsfähigkeit und ihre Spielfreude aufs Neue unter Beweis.
2013 hat Eberhard Friedrich die Leitung übernommen.
Orchester
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Orchester
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Sir Neville Marriner, Valery Gergiev, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen; Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Foto: Foto: Felix Broede