Arnold Schönberg / Francis Poulenc | Pierrot lunaire / La voix humaine
So 11.10.2020, 18.00 - 19.20 Uhr
Regie und Animation (Pierrot lunaire)
Luis August Krawen
Regie und Animation (Pierrot lunaire)
Geburtsort:
Bremen, Deutschland; aufgewachsen in Berlin, Deutschland
Studium:
Studium am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen
Auszeichnungen:
Einladung zum „Theatertreffen“ mit „Der Mensch erscheint im Holozän“, (2020, Regie: Alexander Giesche), Einladung zum „Theatertreffen der Jugend“ mit „Lena & Leonce“ (2015, Regie: Martha von Mechow, Leonie Jenning)
Wichtige Arbeiten:
„Der Mensch erscheint im Holozän“ (Schauspielhaus Zürich, 2020), „Futureland“ (Maxim-Gorki-Theater, 2019), „Coolhaze“ (Deutsches Schauspielhaus Hamburg, 2020), „Lena & Leonce“ (Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, 2015), „Service/No Service“ (Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, 2015)
Video-Installationen:
„La Tetralogie d’Eau Thermale l“ Palais de la Porte Dorée Paris, „La Tétralogie D’Eau Thermale II“ Frankfurter Kunstverein, Entwicklung von Projektionen und digitaler Bildwelten für die Bühne
Stationen:
Artist in Residence an den Münchner Kammerspielen (in der Spielzeit 2020/21), freier Videokünstler, langjähriges Mitglied bei P14 an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz
Mehr Informationen über Luis August Krawen.
Foto: Agnes Thomas
Szenische Einrichtung (La voix humaine)
Georges Delnon
Regisseur
Georges Delnon wurde 1958 in Zürich geboren. Er studiert Geschichte und Kunstgeschichte an den Universitäten Bern und Fribourg sowie Komposition und Musiktheorie am Konservatorium Bern. Regieassistenzen unter anderem bei Jean-Pierre Ponnelle, Götz Friedrich und Giorgio Strehler runden seine Ausbildung ab.
Es folgten erste Opern- und Schauspiel Inszenierungen wie beispielsweise „Carmen“ und „Fledermaus“ an der Oper Frankfurt, „Dido“ in Toulouse, „Rape of Lucretia“ in Düsseldorf und Basel, „Fräulein Julie“ in Essen, „La Griselda“ (Vivaldi) in Genf, „Junge Lord“ (Henze), „Maria Stuart“ und „Ezio“ für die Händelfestspiele in Karlsruhe, „Schwarze Spinne“ (Sutermeister), „Das Lachen der Schafe“ (Demierre) und „König für einen Tag“ (Grünauer) für das Lucerne Festival in der Schweiz. 1996 übernimmt er seine erste Intendanz am Theater der Stadt Koblenz und ist Mitbegründer der Festungsspiele Koblenz. Von 1999-2006 wird er Intendant des Staatstheaters Mainz, an dem zahlreiche Regiearbeiten entstehen. Unter anderem wird die Wiedereröffnung des Großen Hauses nach der vollständigen Sanierung 2001 mit seiner Inszenierung der Oper „Saul“ von G. F. Händel live auf 3Sat übertragen.
Weitere Regiearbeiten in dieser Zeit sind „Il figlio delle selve“ von Ignaz Holzbauer für die Schwetzinger Festspiele und das Féstival Radio France Montpellier. Zudem wirkt Georges Delnon als Schauspieler im Film HEIMAT 3 von Edgar Reitz mit.
2004 inszeniert er die Uraufführung von Mark André, „22,13“, für die Münchener Biennale, das Festival d’Automne à Paris und die Opéra National de Paris. 2005 und 2006 bringt er die Uraufführung „Zaubern“ von Frederik Zeller und die Barockoper „Proserpina“ von Joseph Martin Kraus für die Schwetzinger Festspiele auf die Bühne.
Von 2006 bis 2015 ist Georges Delnon Direktor des Theater Basel, dem größten Dreispartenhaus der Schweiz. Unter seiner Leitung wird das Theater in der Kritiker-Umfrage der Opernwelt zweimal Opernhaus des Jahres, 2009 und 2010. 2010 übernimmt er die Regie für die TV Produktion „Aida am Rhein“ von Giuseppe Verdi, die live im Schweizer Fernsehen und auf 3Sat ausgestrahlt wird.
2012 inszeniert er die Uraufführung von Alfred Zimmerlins Musiktheater „Das Licht“ für das Lucerne Festival, 2013 „Anschlag“, ebenfalls für das Lucerne Festival und märz musik Berlin.
Von 2009 bis 2016 ist Georges Delnon zudem Künstlerischer Leiter des Musiktheaters der Schwetzinger SWR Festspiele. Die beiden Uraufführungen „Proserpina“ 2009 und „Koma“ 2016 werden in der Kritikerumfrage der Opernwelt als „Uraufführung des Jahres“ ausgezeichnet.
Seit 2015 ist er Intendant der Staatsoper Hamburg und des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Unter seiner Leitung wird 2017 Alban Bergs „Lulu“ in der Kritikerumfrage der Opernwelt zur „Aufführung des Jahres“ gewählt und der Regisseur Christoph Marthaler erhält für diese Inszenierung den Faust Preis. Im Sommer 2018 wurde Georges Delnons Hamburger Zauberflöten-Inszenierung für Jugendliche „Erzittre, feiger Bösewicht“ in Shanghai gezeigt. 2019 inszenierte er die Kammeroper „THERÈSE“, die im Rahmen der Osterfestspiele Salzburg uraufgeführt wurde und im Kleinen Saal der Elbphilharmonie beim Internationalen Musikfest Hamburg Deutschlandpremiere feierte.
Foto: Peter Schnetz
Musikalische Leitung
Kent Nagano
Hamburgischer Generalmusikdirektor
Kent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten sowohl für das Opern- als auch das Konzertrepertoire. Seit der Spielzeit 2015/16 ist er Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper und Hamburgischer Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters. Zudem war er von 2006 bis 2020 Music Director des Orchestre symphonique de Montréal und ist seit 2006 Ehrendirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin sowie seit 2019 Ehrendirigent von Concerto Köln, dem auf historische Aufführungspraxis spezialisierten Orchester, mit welchem er das Projekt „Wagner Lesarten“ musikalisch leitet.
Im Bewusstsein der bedeutenden Tradition der Hamburgischen Staatsoper und des Philharmonischen Staatsorchesters möchte Kent Nagano gemeinsam mit Opern- und Orchesterintendant Georges Delnon ein eigenes und erkennbares Profil für die Musikstadt Hamburg entwickeln. Höhepunkte der vergangenen Spielzeiten waren u. a. Opernproduktionen wie Les Troyens, Lulu, die Uraufführungen Stilles Meer und Lessons in Love and Violence, die „Philharmonische Akademie“ mit großem Open-Air-Konzert auf dem Rathausmarkt sowie die Uraufführung des Oratoriums ARCHE von Jörg Widmann anlässlich der Elbphilharmonie-Eröffnung im Januar 2017, deren Live-Mitschnitt im Herbst bei ECM auf CD erschienen ist. Orchestertourneen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg führten Kent Nagano in den vergangenen Jahren nach Japan, Spanien und Südamerika. Im Januar 2020 präsentierte gemeinsam mit dem Philharmonikern die Welt-Uraufführung von Pascal Dusapins Werk „Waves“ für Orgel und Orchester in der Elbphilharmonie. Aktuell ist eine Einspielung der Brahms-Symphonien mit dem Hamburger Orchester im Entstehen.
Höhepunkte von Kent Naganos Zusammenarbeit mit dem OSM waren in den letzten Jahren die Einweihung des neuen Konzertsaals Maison symphonique im September 2011. Im Oktober 2016 brachte er in Montréal eine Auftragskomposition von José Evangelista zum 50. Jahrestag der Metro Montréal zur Ur- und eine halbszenische Matthäus-Passion im November zur Aufführung. In den Vorjahren führte Nagano zusammen mit dem Orchester die kompletten Zyklen der Symphonien von Beethoven und Mahler, Schönbergs Gurrelieder, konzertante Versionen von Wagners Tannhäuser, Tristan und Isolde und Das Rheingold, Honeggers Jeanne d’Arc au Bûcher sowie Messiaens Saint François d’Assise auf. Tourneen führten Nagano und das OSM nach Kanada, Japan, Südkorea, Europa, Südamerika und durch die USA sowie nach Deutschland. Im Juli 2018 dirigierte Kent Nagano das Orchester mit der Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki beim Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele.
Zu seinen Einspielungen mit dem OSM bei Sony Classical/Analekta gehören Mahlers Orchesterlieder mit Christian Gerhaher (2013), Beethovens Klavierkonzerte Nr. 4 und 5 (2010) sowie eine Gesamtaufnahme aller Symphonien von Beethoven. Die Aufnahme mit Beethovens Symphonie Nr. 5 unter dem Titel Ideals of the French Revolution wurde mit dem Juno Award ausgezeichnet. Im März 2016 erschien bei Decca die von Nagano im März 2015 dirigierte Nordamerika-Premiere von L’Aiglon auf CD, einer selten aufgeführten Oper von Honegger und Ibert. Ferner erschien bei Decca im Herbst 2016 seine Einspielung Danse Macabre mit Werken von Dukas, Saint-Saens, Ives u.a. sowie im Juni 2018 die Einspielung von Bernsteins A quiet place anlässlich des 100. Geburtstagsjubiläum des Komponisten. Im Herbst 2019 erschien die Einspielung von John Adams’ Common tones in simple time & Harmonielehre bei Decca und im Juni 2020 die Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki bei BIS-Records. Diese SACD wurde am Eröffnungsabend der prestigeträchtigen Salzburger Festspiele in der Felsenreitschule Salzburg im Juli 2018 aufgenommen.
Als vielgefragter Gastdirigent arbeitet Kent Nagano weltweit mit den führenden internationalen Orchestern, u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern, dem London Symphony Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem NHK Symphony Orchestra, dem Finnischen Rundfunkorchester, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom und dem Chicago Symphony Orchestra. 2014-2016 gestaltete er im Rahmen der AUDI-Sommerkonzerte ein eigenes Festival, das Vorsprung-Festival. Weitere besondere Projekte waren die Produktionen von Mozarts Idomeneo mit Concerto Köln und der Bernstein-Oper A quiet place mit dem Ensemble Modern in einer im November 2013 in Berlin uraufgeführten neuen Fassung.
Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München von 2006 bis 2013 hat Kent Nagano deutliche Akzente gesetzt. Unter seiner musikalischen Leitung wurden die Opern Babylon von Jörg Widmann, Das Gehege von Wolfgang Rihm und Alice in Wonderland von Unsuk Chin erfolgreich uraufgeführt. Darüber hinaus leitete er Neuproduktionen wie Mussorgskys Boris Godunow und Chowanschtschina, Strauss‘ Ariadne auf Naxos und Die Schweigsame Frau, Poulencs Dialogues des Carmelites, Messiaens Saint François d’Assise, Bergs Wozzeck, George Benjamins Written on skin und Wagners Der Ring des Nibelungen. Tourneen mit dem Bayerischen Staatsorchester führten Nagano und das Orchester durch Europa und nach Japan. Neben Einspielungen der Symphonien Nr. 4 und 7 von Bruckner bei Sony hat Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester verschiedene Opernaufführungen auf DVD veröffentlicht: Unsuk Chins Oper Alice in Wonderland (2008) und Mussorgskys Chowanschtschina (2009) bei unitel classica/medici arts, Dialogue des Carmélites bei Bel Air Classiques (2011) sowie Lohengrin (2010) bei Decca.
Eine weitere wichtige Station in Naganos Laufbahn war seine Zeit als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchester Berlin von 2000 bis 2006. Sie führten u.a. Schönbergs Moses und Aron auf (in Zusammenarbeit mit der Los Angeles Opera) und gastierten bei den Salzburger Festspielen mit Zemlinskys Der König Kandaules und Schrekers Die Gezeichneten sowie beim Festspielhaus Baden-Baden mit Parsifal (2004) und Lohengrin (2006), inszeniert von Nikolaus Lehnhoff. Parsifal, Die Gezeichneten und Lohengrin sind auf DVD erschienen. Zu Naganos Aufnahmen mit dem Orchester gehören Bernsteins Mass, Bruckners Symphonie Nr. 3 und 6, Beethovens Christus am Ölberge, Wolfs Mörike-Lieder, Mahlers Symphonie Nr. 8, Schönbergs Jakobsleiter und Friede auf Erden sowie Johannes Brahms Symphonie Nr. 4 und Arnold Schönbergs Variationen für Orchester op. 31, erschienen bei Harmonia Mundi. Als Ausdruck der Verbundenheit ernannte das Orchester seinen scheidenden Chefdirigenten 2006 zum Ehrendirigenten, eine Auszeichnung die in der sechzigjährigen Geschichte des Orchesters erst zum zweiten Mal vergeben wurde. Bis heute verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem Orchester.
2003 wurde Nagano zum ersten Music Director der Los Angeles Opera ernannt, nachdem er bereits zwei Jahre lang Principal Conductor der Oper gewesen war. Zu Produktionen an anderen Opernhäusern gehörten u.a. Schostakowitschs Die Nase an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, Rimsky-Korsakoffs Der Goldene Hahn im Châtelet in Paris, Hindemiths Cardillac und Poulencs Dialogues des Carmélites an der Opéra National de Paris sowie Hoffmanns Erzählungen und die Uraufführung von Saariahos L’amour de loin bei den Salzburger Festspielen. Zu den weiteren Uraufführungen, die er dirigiert hat, zählen Bernsteins A White House Cantata sowie die Opern Three Sisters von Peter Eötvös und The Death of Klinghoffer und El Niño von John Adams.
Mit Labels wie Decca, Sony Classical, FARAO Classics und Analekta verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, aber auch bei BIS, Berlin Classics, Erato, Teldec, Pentatone, Deutsche Grammophon und Harmonia Mundi hat er CDs eingespielt. Für seine Aufnahmen von Busonis Doktor Faust mit der Opéra National de Lyon, Prokofjews Peter und der Wolf mit dem Russian National Orchestra sowie Saariahos L’amour de loin mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin wurde er mit Grammys ausgezeichnet.
Im Oktober 2019 erweiterten Kent Nagano und Mari Kodama mit Beethovens Nulltem Klavierkonzert Es-Dur WoO 4, einem nahezu unbekannten Jugendwerk des Komponisten, sowie seinem Rondo für Klavier und Orchester WoO 6 zusammen mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin ihre gemeinsamen Aufnahmen von Werken Beethovens für Klavier und Orchester. Die 4-CD-Edition erschien beim Label Berlin Classics.
2015 veröffentlichte Kent Nagano mit „Erwarten Sie Wunder!” im Berlin Verlag ein Plädoyer für die Klassische Musik. 2019 wurde das Buch bei dem kanadische McGill-Queen‘s University Press-Verlag unter dem Titel ″Classical Music – Expect the Unexpected“ auf Englisch sowie 2015 unter „Sonnez, merveilles!“ auf Französisch bei Éditions du Boréal herausgegeben.
Als gebürtiger Kalifornier hält Kent Nagano engen Kontakt zu seiner Heimat. Von 1978 bis 2009 war er Music Director beim Berkeley Symphony Orchestra und ist dort weiterhin als Conductor Laureate tätig. Seine ersten großen Erfolge feierte er 1984 beim Boston Symphony Orchestra, als Messiaen ihn für die Uraufführung seiner Oper Saint François d’Assise zum Assistenten des Dirigenten Seiji Ozawas ernannte. Sein Erfolg in den USA führte zu Berufungen in Europa: von 1988 bis 1998 war er Music Director der Opéra National de Lyon und von 1991 bis 2000 Music Director des Hallé Orchestra.
Seit 2005 ist Kent Nagano Ehrendoktor der McGill University in Montréal, seit 2006 Ehrendoktor der Université de Montréal sowie seit 2018 Ehrendoktor der San Francisco State University.
Foto: Benjamin Ealovega
Kostüme
Marie-Thérèse Jossen
Bühnen- und Kostümbildnerin
Geburtsort:
Luzern, Schweiz
Studium:
Ausbildung zur Gewandmeisterin
Wichtige Arbeiten:
„THERÈSE“ (Osterfestspiele Salzburg UA / Elbphilharmonie, Regie: Georges Delnon), „Saul“ (Staatstheater Mainz, Regie: Georges Delnon); „Don Giovanni“ (Staatstheater Mainz, Regie: Georges Delnon); „...22,13...“ (Koproduktion der Münchener Biennale mit dem Staatstheater Mainz und dem Festival d’automne à Paris); „Der Alte vom Berge“ (Koproduktion des Theater Basel mit den Schwetzinger SWR Festspielen, 2007); seit 2004 Kostümbilder zu Martin Schläpfers Balletten „Frogs and Crows“, „Ritirata notturna“, „Diabelli-Variationen“, „Reformationssymphonie“, „3“ und „Pezzi und Tänze“; „Unleashing the Wolf“ (Ballett am Rhein), „La Traviata“ (Staatstheater Mainz, Regie: Vera Nemirova); „Die Meistersinger von Nürnberg“ (Theater Erfurt/Deutsches Nationaltheater Weimar, Regie: Vera Nemirova), u. a.
Stationen:
Kostümdirektion am Luzerner Theater; Gastengagements an den Theatern in Saarbrücken, Hannover, Wuppertal, Dortmund, Mainz, Theater in der Josefstadt Wien, Deutsche Oper Berlin, Festspielhaus Baden Baden, diverse Schweizer Bühnen (Opern- und Schauspielproduktionen)
Zusammenarbeit:
Georges Delnon, Martin Schläpfer, Vera Nemirova, u. a.
Foto: Philipp Göbel
Dramaturgie
Johannes Blum
Dramaturg
Geburtsort:
Heidelberg, Deutschland
Studium:
Literatur-, Theater- und Sprachwissenschaft in Frankfurt/Main
Bezug zu Staatsoper:
Leitender Dramaturg der Staatsoper Hamburg seit 2015
Stationen:
Regieassistent am Theater Nürnberg und Schillertheater Berlin; Dramaturg in Nürnberg im Schauspiel, dann im Musiktheater bei Eberhard Kloke; weitere Stationen im Schauspiel: Theater Erlangen (ein Jahr lang kommissarische Leitung des Hauses), Landestheater Neuss, Staatstheater Braunschweig; in der Oper: Wuppertaler Bühnen
Zusammenarbeit:
Jette Steckel, Georges Delnon, Niels-Peter Rudolph, rosalie, Michael Simon, Michael Thalheimer, Calixto Bieito, Herbert Fritsch, u. a.
Die Frau (Pierrot lunaire)
Anja Silja
Sprecherin
Anja Silja wurde in Berlin geboren und begann bereits mit sechs Jahren mit dem Gesangsstudium. Mit zehn Jahren gab sie ihr erstes Konzert im Titania-Palast Berlin, dem dann viele weitere im In- und Ausland folgten.
Mit sechzehn Jahren begann ihre Bühnenlaufbahn in Braunschweig mit Rollen wie Rosina (Il barbiere di Siviglia), Zerbinetta (Ariadne auf Naxos), Micaëla (Carmen). 1958 folgten das Staatstheater Stuttgart und die Oper Frankfurt. Von dort engagierte sie Wieland Wagner 1960 nach Bayreuth als Senta (Der fliegende Holländer). Bis zu seinem Tod sang sie dort und in fast all seinen Inszenierungen Europa weit alle grossen Wagner-Partien: Isolde, Brünnhilde, Eva, Elisabeth, Elsa, Venus. Ihr Repertoire umfasste von der Königin der Nacht, Fiordiligi, Konstanze bis Santuzza, Leonore (Fidelio und Macht des Schicksals), Desdemona, Lady Macbeth, Lulu und Marie (Wozzeck) fast das ganze gängige Opernrepertoire.
In den letzten Jahren sang Anja Silja in Wien, Zürich, Barcelona, Berlin, Hamburg, New York, London, Paris, Aix-en-Provence und beim Glyndebourne Festival hauptsächlich die grossen Frauenrollen von Leos Janacek wie die Küsterin (Jenůfa) und Emilia Marty (Die Sache Makropulos), für deren Interpretation sie den Kritikerpreis des Jahres in England und den Grammy Schallplattenpreis gewann. Ortrud (Lohengrin), Amme (Die Frau ohne Schatten) und Klytämnestra (Elektra) gehören ebenfalls zu ihrem Repertoire wie auch die Mère Marie und Madame de Croissy (Dialogues des Carmélites), die sie unter Riccardo Muti an der Mailänder Scala sang. Mit James Levine und Pierre Boulez war sie im Jahr 2007 in New York, Boston und Aix-en-Provence mit (Erwartung) und (Pierrot lunaire) von Schönberg zu hören; ausserdem sang sie Erwartung mit Daniel Barenboim und der Staatskapelle Berlin beim Lucerne Festival und als Doppelvorstellung mit Robert Wilsons The Murder from "Deafman Glance" an der Staatsoper unter den Linden. Große Erfolge feierte sie als Kostelnicka (Jenůfa) an der Metropolitan Opera New York und der Mailänder Scala, als Herodias (Salome) mit Marc Albrecht und dem Orchestre Philharmonique de Strasbourg in Strassburg und in der Salle Pleyel in Paris, mit Pique Dame an der Wiener Staatsoper und an der Komischen Oper Berlin, als Kabanicha (Katja Kabanova) am Theater an der Wien und in Hänsel und Gretel am Covent Garden London und in Paris.
Zahlreiche Opernaufnahmen unter den grossen Dirigenten des 20. Jahrhunderts dokumentieren ihr künstlerisches Schaffen, u. a. Derfliegende Holländer, Lohengrin, Tannhäuser, Bergs Lulu und Wozzeck (beide für Decca), Salome, Fricke in Wagners Ring, Schönbergs Erwatungen, Salome, Fricka in Wagners Ring, Janáčeks Die Sache Makropolus und Jenůfa (auf Video bzw. DVD) sowie die Hauptwerke von Kurt Weill. Für ihre Verdienste um Kunst und Kultur wurde Anja Silja mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Im März 2011 erhielt sie zudem den Europäischen Kulturpreis.
Die Frau (Pierrot lunaire)
Nicole Chevalier
Sopran
Geburtsort:
Chicago, Illinois, USA
Studium:
Musik und Gesang bei Virginia Zeani, auch Schauspiel und Literaturgeschichte an der Indiana University (USA), Gesang bei Trish McCaffrey an der Juilliard School in New York City
Auszeichnungen:
Deutscher Theaterpreis DER FAUST (2016, Kategorie „Sängerdarstellerin/Sängerdarsteller Musiktheater“ anlässlich der vier Damen in „Les Contes d'Hoffmann“ in der Inszenierung von Barrie Kosky an der Komischen Oper Berlin)
Wichtige Partien:
Helena (La Belle Hélène), Télaïre (Castor et Pollux), Violetta Valery (La traviata), Gilda (Rigoletto), Konstanze (Entführung aus dem Serail), Marguérite (Faust), Alice Ford (Falstaff), Donna Elvira (Don Giovanni), Blanche (Dialogues des Carmélites), Antonia, Giulietta, Olympia (Les contes d’Hoffmann), Lucia (Lucia di Lammermoor), Iphise (Dardanus), Elettra (Idomeneo), Contessa Almaviva (Le nozze di Figaro), Fiordiligi (Così fan tutte), Adina (L’elisier d’amore), Maria Stuarda (Maria Stuarda), Maria Stuarda (Maria Stuarda), Semele, Alcina (Alcina), Vitellia (La clemenza di Tito),
Medea (Reimann’s Medea), Elisabeth, Thaïs (Thaïs), Cunegonde (Candide), u. a.
Bühnen:
Salzburger Festspiele, Theater an der Wien, Komische Oper Berlin, Staatsoper Hamburg, Staatsoper Stuttgart, Opera Vlaanderen Antwerpen-Gent, La Monnaie Brussels, Pittsburgh Symphony Concert Hall, Royal Opera House Covent Garden, et al.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Benedict Andrews, Calixto Bieito, David Bösch, Werner Fritsch, Reinhild Hoffmann, Richard Jones, Peter Konwitschny, Barrie Kosky, David McVicar, Kirill Serebrennikov, Benedikt von Peter, Peter Sellars, Dmitri Tcherniakov, Krzysztof Warlikowski, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Karen Kamensek, Christian Curnyn, Teodor Currentzis, Titus Engel, Manfred Honeck, Kent Nagano, Kirill Petrenko, Jérémie Rhorer, Stefan Soltesz, u. a.
Foto: Doris Spiekermann-Klaas
Die Frau (Pierrot lunaire)
Marie-Dominique Ryckmanns
Sopran
Geburtsort:
München, Deutschland
Studium:
Bachelor of Arts und Masterstudium an der Universität Mozarteum Salzburg
Meisterklassen:
bei Dame Felicity Lott (Britten), Andreas Scholl (Barockgesang), Donatienne Michel-Dansac (Neue Musik), Prof. Josef Wallnig (Mozart-Opern-Institut Salzburg), Pauliina Tukiainen (Liedgesang), Michael Woodwood, Volker Wahl und Christian Poewe (Schauspiel) sowie Margit Legler (Historischer Tanz und Gestik)
Auszeichnungen:
Grand Prix und Publikumspreis beim 5. Internationalen Gesangswettbewerb „Opéra Jeunes Espoirs – Raymond Duffaut“ der Opéra Grand Avignon (2019), Sonderpreis der Walter und Charlotte Hamel Stiftung beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin (2018), Preisträgerin des 22. Internationalen „Ferruccio Tagliavini“ Gesangswettbewerbs (Graz, 2016), Preisträgerin des 11. Internationalen „Duschek“-Wettbewerbs (Prag, 2016), 1. Preis bei „Jugend musiziert“ (Hamburg, 2015) und Sonderpreis des Deutschen Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für die beste Interpretation eines Liederzyklus der amerikanischen Komponistin Amy Beach (Karlsruhe 2015)
Bezug zur Staatsoper:
Mitglied im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg seit der Saison 2020/21
Wichtige Partien:
Olympia (Les Contes d’Hoffmann), Tytania (A Midsummer Night’s Dream), Königin der Nacht und Papagena (Die Zauberflöte), Taumännchen (Hänsel und Gretel), u. a.
Bühnen:
Herkulessaal München, Großer Saal Salzburg, Max-Schlereth-Saal Salzburg, Allerheiligen-Hofkirche München, Künstlerhaus München, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Alexander v. Pfeil, Karoline Gruber, Nicole Claudia Weber
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Kent Nagano, Nicholas André, Volker Krafft, Bruno Weil, Hansjörg Albrecht, Josef Wallnig, Kai Röhrig, Gernot Sahler, Julio Miròn u. a.
Mehr Informationen über Marie-Dominique Ryckmanns.
Foto: Jörn Kipping
Elle (La voix humaine)
Kerstin Avemo
Sopran
Geburtsort:
Stockholm, Schweden
Studium:
Gesang an der University College of Opera in Stockholm
Auszeichnungen:
Medal Litteris et Artibus von HM König Carl XVI Gustaf (2016)
Wichtige Partien:
Mimì (La Bohème), Leilah/Lilith (Tristessa), Leticia Maynar (The Exterminating Angel), Violetta (La Traviata), Mélisande (Pelléas and Mélisande), Königin der Nacht (Die Zauberflöte), Gilda (Rigoletto), Maid (Powder her Face), Olympia/Giulietta (Les Contes d’Hoffmann), Despina (Così fan tutte), Lulu (Lulu), Lucia (Lucia di Lammermoor), Wendla Bergmann (Frühlings Erwachen), Blondchen (Die Entführung aus dem Serail), Ofelia (Hamlet), Gretel (Hänsel und Gretel), Juliette (Roméo et Juliette), Adele (Die Fledermaus), Zerlina (Don Giovanni), Hanako (Hanjo), Sophie (Der Rosenkavalier), Giulietta (I Capuleti e i Montecchi)
Bühnen:
Royal Swedish Opera, Göteborg Opera, Royal Danish Opera, Grand Théâtre de Genève, Théâtre Royal de la Monnaie, Opernhaus Zurich, Gran Teatre del Liceu Barcelona, Teatro Real Madrid, Oper Frankfurt, Theater an der Wien, Polish National Opera, Bolshoi in Moscow, Theatre de Chatelet Paris,Deutsche Oper am Rhein, Opéra Grand Avignon, Opéra Du Rhin Strasbourg, Opèra Royal de Versaille,Festival d’Aix-en-Provence, DNT Weimar, Tchaikowski Hall Moscow, Wiener Festwochen, Festival d’Automne, Mozart Woche Salzburg, Stanislavsky Festival Moscow, Concertgebouw Amsterdam, Ruhrtriennale, Milano triennale, Philharmonie de Paris, Berliner Philharmonie, Palais des Beaux Arts Brussels
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Romeo Castellucci, Stefan Herheim, Michael Haneke, Luc Bondy, Calixto Bieito, Keith Warner, David Mc Vicar, Christof Loy, Kasper Holten, Dmitri Tcherniakov, Otto Schenk
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Thomas Adès, Pablo Heras -Casado, Matthias Pintscher, William Christie, Daniele Gatti, Kazuchi Ono, René Jacobs, Emanuelle Haïm, Esa-Pekka Salonen
Foto: Mats Bäcker
Orchester
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Orchester
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Sir Neville Marriner, Valery Gergiev, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen; Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Foto: Foto: Felix Broede