Ballett von John Neumeier | Beethoven-Projekt II
Di 22.12.2020, 19.30 - 21.30 Uhr
Musikalische Leitung
Kent Nagano
Hamburgischer Generalmusikdirektor
Kent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten sowohl für das Opern- als auch das Konzertrepertoire. Seit der Spielzeit 2015/16 ist er Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburgischen Staatsoper und Hamburgischer Generalmusikdirektor des Philharmonischen Staatsorchesters. Zudem war er von 2006 bis 2020 Music Director des Orchestre symphonique de Montréal und ist seit 2006 Ehrendirigent des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin sowie seit 2019 Ehrendirigent von Concerto Köln, dem auf historische Aufführungspraxis spezialisierten Orchester, mit welchem er das Projekt „Wagner Lesarten“ musikalisch leitet.
Im Bewusstsein der bedeutenden Tradition der Hamburgischen Staatsoper und des Philharmonischen Staatsorchesters möchte Kent Nagano gemeinsam mit Opern- und Orchesterintendant Georges Delnon ein eigenes und erkennbares Profil für die Musikstadt Hamburg entwickeln. Höhepunkte der vergangenen Spielzeiten waren u. a. Opernproduktionen wie Les Troyens, Lulu, die Uraufführungen Stilles Meer und Lessons in Love and Violence, die „Philharmonische Akademie“ mit großem Open-Air-Konzert auf dem Rathausmarkt sowie die Uraufführung des Oratoriums ARCHE von Jörg Widmann anlässlich der Elbphilharmonie-Eröffnung im Januar 2017, deren Live-Mitschnitt im Herbst bei ECM auf CD erschienen ist. Orchestertourneen mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg führten Kent Nagano in den vergangenen Jahren nach Japan, Spanien und Südamerika. Im Januar 2020 präsentierte gemeinsam mit dem Philharmonikern die Welt-Uraufführung von Pascal Dusapins Werk „Waves“ für Orgel und Orchester in der Elbphilharmonie. Aktuell ist eine Einspielung der Brahms-Symphonien mit dem Hamburger Orchester im Entstehen.
Höhepunkte von Kent Naganos Zusammenarbeit mit dem OSM waren in den letzten Jahren die Einweihung des neuen Konzertsaals Maison symphonique im September 2011. Im Oktober 2016 brachte er in Montréal eine Auftragskomposition von José Evangelista zum 50. Jahrestag der Metro Montréal zur Ur- und eine halbszenische Matthäus-Passion im November zur Aufführung. In den Vorjahren führte Nagano zusammen mit dem Orchester die kompletten Zyklen der Symphonien von Beethoven und Mahler, Schönbergs Gurrelieder, konzertante Versionen von Wagners Tannhäuser, Tristan und Isolde und Das Rheingold, Honeggers Jeanne d’Arc au Bûcher sowie Messiaens Saint François d’Assise auf. Tourneen führten Nagano und das OSM nach Kanada, Japan, Südkorea, Europa, Südamerika und durch die USA sowie nach Deutschland. Im Juli 2018 dirigierte Kent Nagano das Orchester mit der Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki beim Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele.
Zu seinen Einspielungen mit dem OSM bei Sony Classical/Analekta gehören Mahlers Orchesterlieder mit Christian Gerhaher (2013), Beethovens Klavierkonzerte Nr. 4 und 5 (2010) sowie eine Gesamtaufnahme aller Symphonien von Beethoven. Die Aufnahme mit Beethovens Symphonie Nr. 5 unter dem Titel Ideals of the French Revolution wurde mit dem Juno Award ausgezeichnet. Im März 2016 erschien bei Decca die von Nagano im März 2015 dirigierte Nordamerika-Premiere von L’Aiglon auf CD, einer selten aufgeführten Oper von Honegger und Ibert. Ferner erschien bei Decca im Herbst 2016 seine Einspielung Danse Macabre mit Werken von Dukas, Saint-Saens, Ives u.a. sowie im Juni 2018 die Einspielung von Bernsteins A quiet place anlässlich des 100. Geburtstagsjubiläum des Komponisten. Im Herbst 2019 erschien die Einspielung von John Adams’ Common tones in simple time & Harmonielehre bei Decca und im Juni 2020 die Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki bei BIS-Records. Diese SACD wurde am Eröffnungsabend der prestigeträchtigen Salzburger Festspiele in der Felsenreitschule Salzburg im Juli 2018 aufgenommen.
Als vielgefragter Gastdirigent arbeitet Kent Nagano weltweit mit den führenden internationalen Orchestern, u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern, dem London Symphony Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem NHK Symphony Orchestra, dem Finnischen Rundfunkorchester, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom und dem Chicago Symphony Orchestra. 2014-2016 gestaltete er im Rahmen der AUDI-Sommerkonzerte ein eigenes Festival, das Vorsprung-Festival. Weitere besondere Projekte waren die Produktionen von Mozarts Idomeneo mit Concerto Köln und der Bernstein-Oper A quiet place mit dem Ensemble Modern in einer im November 2013 in Berlin uraufgeführten neuen Fassung.
Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München von 2006 bis 2013 hat Kent Nagano deutliche Akzente gesetzt. Unter seiner musikalischen Leitung wurden die Opern Babylon von Jörg Widmann, Das Gehege von Wolfgang Rihm und Alice in Wonderland von Unsuk Chin erfolgreich uraufgeführt. Darüber hinaus leitete er Neuproduktionen wie Mussorgskys Boris Godunow und Chowanschtschina, Strauss‘ Ariadne auf Naxos und Die Schweigsame Frau, Poulencs Dialogues des Carmelites, Messiaens Saint François d’Assise, Bergs Wozzeck, George Benjamins Written on skin und Wagners Der Ring des Nibelungen. Tourneen mit dem Bayerischen Staatsorchester führten Nagano und das Orchester durch Europa und nach Japan. Neben Einspielungen der Symphonien Nr. 4 und 7 von Bruckner bei Sony hat Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester verschiedene Opernaufführungen auf DVD veröffentlicht: Unsuk Chins Oper Alice in Wonderland (2008) und Mussorgskys Chowanschtschina (2009) bei unitel classica/medici arts, Dialogue des Carmélites bei Bel Air Classiques (2011) sowie Lohengrin (2010) bei Decca.
Eine weitere wichtige Station in Naganos Laufbahn war seine Zeit als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchester Berlin von 2000 bis 2006. Sie führten u.a. Schönbergs Moses und Aron auf (in Zusammenarbeit mit der Los Angeles Opera) und gastierten bei den Salzburger Festspielen mit Zemlinskys Der König Kandaules und Schrekers Die Gezeichneten sowie beim Festspielhaus Baden-Baden mit Parsifal (2004) und Lohengrin (2006), inszeniert von Nikolaus Lehnhoff. Parsifal, Die Gezeichneten und Lohengrin sind auf DVD erschienen. Zu Naganos Aufnahmen mit dem Orchester gehören Bernsteins Mass, Bruckners Symphonie Nr. 3 und 6, Beethovens Christus am Ölberge, Wolfs Mörike-Lieder, Mahlers Symphonie Nr. 8, Schönbergs Jakobsleiter und Friede auf Erden sowie Johannes Brahms Symphonie Nr. 4 und Arnold Schönbergs Variationen für Orchester op. 31, erschienen bei Harmonia Mundi. Als Ausdruck der Verbundenheit ernannte das Orchester seinen scheidenden Chefdirigenten 2006 zum Ehrendirigenten, eine Auszeichnung die in der sechzigjährigen Geschichte des Orchesters erst zum zweiten Mal vergeben wurde. Bis heute verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem Orchester.
2003 wurde Nagano zum ersten Music Director der Los Angeles Opera ernannt, nachdem er bereits zwei Jahre lang Principal Conductor der Oper gewesen war. Zu Produktionen an anderen Opernhäusern gehörten u.a. Schostakowitschs Die Nase an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, Rimsky-Korsakoffs Der Goldene Hahn im Châtelet in Paris, Hindemiths Cardillac und Poulencs Dialogues des Carmélites an der Opéra National de Paris sowie Hoffmanns Erzählungen und die Uraufführung von Saariahos L’amour de loin bei den Salzburger Festspielen. Zu den weiteren Uraufführungen, die er dirigiert hat, zählen Bernsteins A White House Cantata sowie die Opern Three Sisters von Peter Eötvös und The Death of Klinghoffer und El Niño von John Adams.
Mit Labels wie Decca, Sony Classical, FARAO Classics und Analekta verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, aber auch bei BIS, Berlin Classics, Erato, Teldec, Pentatone, Deutsche Grammophon und Harmonia Mundi hat er CDs eingespielt. Für seine Aufnahmen von Busonis Doktor Faust mit der Opéra National de Lyon, Prokofjews Peter und der Wolf mit dem Russian National Orchestra sowie Saariahos L’amour de loin mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin wurde er mit Grammys ausgezeichnet.
Im Oktober 2019 erweiterten Kent Nagano und Mari Kodama mit Beethovens Nulltem Klavierkonzert Es-Dur WoO 4, einem nahezu unbekannten Jugendwerk des Komponisten, sowie seinem Rondo für Klavier und Orchester WoO 6 zusammen mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin ihre gemeinsamen Aufnahmen von Werken Beethovens für Klavier und Orchester. Die 4-CD-Edition erschien beim Label Berlin Classics.
2015 veröffentlichte Kent Nagano mit „Erwarten Sie Wunder!” im Berlin Verlag ein Plädoyer für die Klassische Musik. 2019 wurde das Buch bei dem kanadische McGill-Queen‘s University Press-Verlag unter dem Titel ″Classical Music – Expect the Unexpected“ auf Englisch sowie 2015 unter „Sonnez, merveilles!“ auf Französisch bei Éditions du Boréal herausgegeben.
Als gebürtiger Kalifornier hält Kent Nagano engen Kontakt zu seiner Heimat. Von 1978 bis 2009 war er Music Director beim Berkeley Symphony Orchestra und ist dort weiterhin als Conductor Laureate tätig. Seine ersten großen Erfolge feierte er 1984 beim Boston Symphony Orchestra, als Messiaen ihn für die Uraufführung seiner Oper Saint François d’Assise zum Assistenten des Dirigenten Seiji Ozawas ernannte. Sein Erfolg in den USA führte zu Berufungen in Europa: von 1988 bis 1998 war er Music Director der Opéra National de Lyon und von 1991 bis 2000 Music Director des Hallé Orchestra.
Seit 2005 ist Kent Nagano Ehrendoktor der McGill University in Montréal, seit 2006 Ehrendoktor der Université de Montréal sowie seit 2018 Ehrendoktor der San Francisco State University.
Foto: Benjamin Ealovega
Tenor
Sebastian Kohlhepp
Tenor
Sebastian Kohlhepp zählt aktuell zu den arriviertesten jungen deutschen Tenören und ist auf internationalen Opern- und Konzertbühnen ein gefragter Gast.
Zuletzt gab er sein erfolgreiches Belmonte-Debüt bei der Mozartwoche 2018 in Salzburg unter der Leitung von René Jacobs. An der Staatsoper Stuttgart wusste er als Jason in Peter Konwitschnys Neuinszenierung von Cherubinis "Medea"Publikum und Presse zu begeistern.
Vergangenen Herbst sang er, ebenfalls unter Leitung von René Jacobs, den Tamino in Torsten Fischers vielbeachteter "Zauberflöte" am Theater an der Wien.
Geboren in Limburg an der Lahn erhielt Sebastian Kohlhepp seine erste musikalische Ausbildung im dortigen Knabenchor. Dem Studium bei Hedwig Fassbender in Frankfurt/Main folgte ein Festengagement am Badischen Staatstheater Karlsruhe, wo er sich eine Vielzahl wichtiger Fachpartien erarbeiten konnte.
Zur Saison 2013/2014 wechselte Kohlhepp ins Ensemble der Wiener Staatsoper. Im Haus am Ring stand er u. a. als Jaquino (Fidelio) und Froh (Das Rheingold) auf der Bühne und arbeitete mit namhaften Dirigenten wie Adam Fischer, Franz Welser-Möst, Dan Ettinger, Peter Schneider und Jeffrey Tate.
Von 2015-2017 war Sebastian Kohlhepp Ensemblemitglied der Staatsoper Stuttgart.
Besonders großen Erfolg feierte er hier als Lucio Vero in Niccoló Jommellis spätbarocker Oper "Il Vologeso – Berenike, Königin von Armenien'. Die Inszenierung von Jossi Wieler und Sergio Morabito wurde von der Fachzeitschrift Opernwelt zur "Wiederentdeckung des Jahres 2015"gewählt. Weitere Partien in Stuttgart waren: Alfred (Die Fledermaus), Ferrando (Cosi fan tutte), Oronte (Alcina), Don Ottavio (Don Giovanni) und Lurcanio (Ariodante).
Verschiedene Gastspiele führten Sebastian Kohlhepp an die Opéra Monte-Carlo (Salome/Erster Jude), das Theater an der Wien (Il ritorno d'Ulisse in patria/Eurimaco), die Volksoper Wien (Albert Herring/Titelpartie), ans Theater Basel (Die Zauberflöte/Tamino) und zur Oper Köln (Don Giovanni/Don Ottavio).
Als Konzertsänger arbeitet Sebastian Kohlhepp regelmäßig mit der Akademie für Alte Musik Berlin, dem RIAS Kammerchor, dem Freiburger Barockorchester, Collegium Vocale Gent, Gaechinger Cantorey, dem NDR Chor, Kammerchor Stuttgart, B'Rock, Collegium 1704 und Dirigenten wie René Jacobs, Philippe Herreweghe, Pablo-Heras Casado, Frieder Bernius, Hans-Christoph Rademann, Lars Ulrik Mortensen, Helmuth Rilling und Andreas Spering zusammen. Konzerteinladungen führten ihn u. a. ins Concertgebouw Amsterdam, die Philharmonien Paris, Berlin und Köln, ins Wiener Konzerthaus, die Tonhalle Zürich, die Shanghai Concert Hall, ins Teatro Colon Buenos Aires, zum Rheingau Musik-Festival und zum Festival Europäische Wochen Passau.
Im Sommer 2018 wird Sebastian Kohlhepp mit Beethovens 9. Sinfonie unter der Leitung von Teodor Currentzis bei den Salzburger Festspielen debütieren. In gleicher Partie ist er auch beim Abschlusskonzert des Schleswig-Holstein Musik-Festivals gemeinsam mit Justus Frantz zu erleben. Ende 2018 wird Kohlhepp sein USA-Debüt beim Boston Symphony Orchestra unter Andris Nelsons geben. Zudem ist er erstmals an einem Projekt des Hamburg Ballett beteiligt und mit Brahms' "Liebeslieder-Walzer" an der Hamburgischen Staatsoper zu hören.
Zahlreiche CD-, DVD- und Rundfunkaufnahmen belegen Sebastian Kohlhepps vielseitiges Schaffen. Die Gesamteinspielung aller Lutherkantaten von Bach (Ltg. Christoph Spering), an der Kohlhepp maßgeblich beteiligt war, wurde 2017 mit dem "Echo Klassik" ausgezeichnet.
René Jacobs "Aufnahme der Bach'schen "Johannespassion" (Harmonia Mundi), mit Sebastian Kohlhepp als Arientenor, erhielt 2017 den "ICMA Award" in der Kategorie Baroque Vocal.
Foto: Christian Palm
Klavier
Mari Kodama
Pianistin
Mari Kodamas äußerst differenzierte, zugleich natürliche Musikalität und ihre einzigarte Fähigkeit, klangliche Ausdrucksstärke mit einer klaren Form zu verbinden, haben sie zu einer der international führenden Pianistinnen gemacht. Sie ist eine maßstabsetzende Beethoven-Interpretin und wird beständig für ihre Virtuosität in einem breiten Spektrum an Repertoire gelobt, das sowohl Orchester- als auch Kammermusik- und Solowerke von Komponisten aller Epochen umfasst.
In der Saison 2019/20 hebt Mari Kodama ihre Beherrschung eines solch vielfältigen Repertoires mit verschiedenen internationalen Konzertauftritten erneut hervor: So ist sie etwa mit den Göteborgs Symfoniker unter der Leitung von Santtu-Matias Rouvali mit Beethovens Klavierkonzert Nr. 2 für Konzerte in Schweden und Japan, führt in Marseille gemeinsam mit dem Orchestre Philharmonique de Marseille und Lawrence Foster Bartóks Klavierkonzert Nr. 2 auf und präsentiert gemeinsam mit ihrer Schwester, der Pianistin Momo Kodama Takemitsus Konzert für zwei Klaviere und Orchester im japanischen Osaka. Duo-Rezitale mit der Geigerin Veronika Eberle mit Werken von Schubert, Bartok, und Franck führen sie ebenfalls nach Japan. Mit Momo Kodama ist sie zudem für ein zeitgenössisches Duo-Rezital-Programm in Kanada.
Das Klavierwerk Ludwig van Beethovens bildet einen Schwerpunkt in Mari Kodamas Diskographie und ihre Interpretationen sind maßstabssetzend. Sie ist eine der wenigen Pianistinnen, die alle seine 32 Klaviersonaten für CD eingespielt hat. Die 2014 bei Pentatone erschienene Box mit sämtlichen CDs – ein Projekt, das über 11 Jahre andauerte – wurde von der Kritik hervorragend aufgenommen. Am 11. Oktober 2019 veröffentlicht sie Beethovens Nulltes Klavierkonzert WoO 4, sein nahezu unbekanntes Jugendwerk, das gemeinsam mit seinem Rondo für Klavier und Orchester WoO 6 und seinen "Eroica"-Variationen für Klavier solo op. 35 ihre Box mit sämtlichen Klavierkonzerten Beethovens sowie dem Tripelkonzert gemeinsam mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und Kent Nagano ergänzen wird (Label: Berlin Classics).
Mit dem Label Pentatone verbindet Mari Kodama eine langjährige Zusammenarbeit. 2018 brachte es ihre jüngste CD beim Label heraus: Martinus Konzert für zwei Klaviere und Orchester, gemeinsam mit Momo Kodama und dem Orchestre Philharmonique de Marseille unter Lawrence Foster. Davor erschienen 2017 "Noches en los jardines de España" von Manuel de Falla, eingespielt mit dem Orchestra de la Suisse Romande unter Kazuki Yamada und 2016 Arrangements für zwei Klaviere von Tschaikowskis beliebten Balletten "Der Nussknacker" (Arr. Anton Arenski – Erstaufnahme), Dornröschen (Arr. Sergei Rachmaninow) und "Schwanensee" (Arr. Eduard Leontyevich Langer, Claude Debussy) mit Momo Kodama. Weiterhin enthält Mari Kodamas Diskographie Klavierkonzerte von Chopin und Loewe mit dem Russischen Nationalorchester (Pentatone) und Prokofjews Klavierkonzerte Nr. 1 und 3 sowie seine Klaviersonate Nr. 7 mit dem Philharmonia Orchestra (ASV).
Seit ihrem New Yorker Rezital-Debüt in der Carnegie Hall 1995 spielt Mari Kodama mit den führenden Orchestern und Dirigenten in den maßgeblichen Konzerthäusern dieser Welt. So spielte sie etwa mit dem Londoner Philharmonia Orchestra, dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, den Bamberger Symphonikern, dem NDR Sinfonieorchester, den Berliner Philharmonikern, dem London Philharmonic Orchestra dem Los Angeles Philharmonic, dem American Symphony Orchestra, dem Detroit Symphony Orchestra, dem Orchestre symphonique de Montréal oder dem Philharmonia Baroque Orchestra. In ihrer Heimat Japan spielte sie u.a. mit dem NHK Symphony Orchestra in Tokyo sowie den Symphonieorchestern von Kyoto, Horishima und Osaka. Festivals, auf denen Mari Kodama spielte, umfassen u.a. das Verbier Festival, das Festival International de Piano La Roque d’Antheron, das Aldeburgh Festival of Music, Mostly Mozart in New York, das Schleswig-Holstein Musik Festival, die Salzburger Festspiele, den Kissinger Sommer und regelmäßige Auftritte beim Les Folles Journées Festival in Nantes und Japan.
Durch ihre Konzertaktivität bringt Mari Kodama immer wieder Raritäten der Klaviermusik weltweit zu Gehör. Sie spielte etwa Stenhammers Klavierkonzert Nr. 2 in Göteborg und New York und hat mit Viviane Hagner zusammen Alban Bergs Kammerkonzert für Klavier und Violine aufgeführt, sowohl mit Jyväskylä Sinfonia als auch mit dem DSO. Daneben hat sie 2013 gemeinsam mit Momo Kodama Jean-Pascal Beinthus’ Doppelkonzert für Klavier mit dem Orchestre Philharmonique de Monte Carlo uraufgeführt sowie die kanadischen Erstaufführungen von Jörg Widmanns Stücken "Valse Bavaroise" und "Humoresken" beim Orford Festival 2010 gespielt.
Neben ihren Auftritten übernimmt Mari Kodama auch die Rolle als künstlerische Leiterin von Musikfestivals: Sie war Mitbegründerin und Leiterin des Kammermusik-Festivals "Forest Hill Musical Days" in San Francisco, einer Konzertreihe, die sie zusammen mit ihrem Mann Kent Nagano ins Leben gerufen hat, und leitete die Kammermusikreihe des Orford Music Festivals. 2018 übernahm sie die künstlerische Leitung des Festivals "Tra Luce & Sogno" in Postignano, Italien, für das sie Künstler gewinnen konnte wie z.B. Christian Gerhaher, Matt Haimowitz oder Gerold Huber.
In der Saison 2018/19 bekam Mari Kodama weltweit anerkennendes Lob für ihre Auftritte. Highlights waren u.a. Schönbergs Klavierkonzert mit dem SWR Symphonieorchester und Kent Nagano in Stuttgart und Freiburg, Duo-Konzerte mit Momo Kodama in Paris, Japan, Ungarn und Deutschland mit Werken von Mozart, Adams, Eötvös, Strawinsky, Ravel, Debussy, Bizet und Tschaikowski sowie ein Rezital mit Vadim Repin beim Montrealer Viree Classique Festival.
Mari Kodama wurde in Osaka geboren und wuchs in Düsseldorf und Paris auf. Am Conservatoire National in Paris studierte sie bei Germaine Mounier und mit Geneviève Joy-Dutilleux Kammermusik. Zudem arbeitete sie mit Tatiana Nikolaeva und Alfred Brendel zusammen. Mari Kodama ist ein Steinway Artist.
Foto: Sergio Veranes
Violine
Anton Barakhovsky
Geiger
Anton Barachovsky wurde in Novosibirsk geboren und trat bereits mit sechs Jahren als Solist mit dem Sinfonieorchester seiner Heimatstadt auf. Er erhielt seine Ausbildung am Staatlichen Konservatorium Michail Glinka, an der Musikhochschule Hamburg und an der Juilliard School, wo er bei Dorothy DeLay und Itzhak Perlman studierte.
Der Geiger konzertierte als Solist mit zahlreichen Orchestern wie den St. Petersburger Philharmonikern, dem Russischen Nationalorchester, den Berliner Symphonikern, den Sinfonieorchestern des NDR, dem Orquestra Sinfónica de Santiago (Chile) und dem New York Chamber Orchestra. Von 2001 bis 2009 war Anton Barachovsky erster Konzertmeister der Philharmoniker Hamburg. Seit Oktober 2009 ist er erster Konzertmeister des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Rezitale gab er in New York in der Kaufmann-Concert-Hall, in der Weill-Hall der Carnegie-Hall und in der Alice-Tully-Hall.
Für das Erato-Label spielte er 1999 gemeinsam mit dem Geiger Vadim Repin eine CD mit der Sonate für zwei Violinen von Sergej Prokofiew ein, die im Louvre aufgenommen wurde.
Für Brittens Doppelkonzert für Violine und Viola unter Simone Young kehrt der Künstler nun nach Hamburg zurück.
Orchester
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Orchester
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Sir Neville Marriner, Valery Gergiev, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen; Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Foto: Foto: Felix Broede