Wenn mein Mond deine Sonne wäre
So 23.06.2024, 10.30 - 11.30 Uhr
Musikalische Leitung
Vilmantas Kaliunas
Vilmantas Kaliunas wurde in der litauischen Hauptstadt Vilnius in eine Künstlerfamilie geboren: Sein Großvater war Geigenbauer und mit vier Jahren erhielt er von seinem Vater Klavierunterricht, bevor er sich für das Dirigier- und Oboenstudium am Musikkonservatorium seiner Heimatstadt entschied. 1993 wechselte Kaliunas an die Musikhochschule in Saarbücken, um Oboe zu studieren. Bereits während seines Studiums wurde er als Solo-Oboist beim SWR Rundfunkorchester Kaiserslautern engagiert. Die Fusion mit dem Radiosinfonieorchester Saarbrücken führte ihn 2007 auf gleicher Position zurück ins Saarland.
Prägende Begegnungen mit namhaften Dirigenten wie Paavo Järvi, Christian Thielemann, Michael Gielen oder Heinz Holliger, regelmäßige Probenbesuche u. a. bei Christoph Eschenbach, Thomas Hengelbrock und Claudio Abbado sowie Meisterkurse und Assistenzen bei Prof. Karl-Heinz Bloemeke, Prof. Lutz Köhler und seinem Förderer Prof. Jorma Panula motivierten Kaliunas 2010 zum entscheidenden Sprung aufs Dirigentenpodest. Er studierte in der renommierten Dirigentenschmiede bei Prof. Nicolas Pasquet an der Musikhochschule Weimar und dirigiert heute ein großes Repertoire im In- und Ausland.
Beim Schleswig-Holstein Musikfestival 2015 und 2016 arbeitete er mit Maestro David Newman zusammen und leitete Proben für Vladimir Jurowski, Christoph Eschenbach und Manfred Honeck. Seit 2014 ist er regelmäßiger Assistent von Maestro Karl-Marek Chichon.
Er leitete u.a. die Berliner Sinfonietta, das Lithuanian Chamber Orchestra, die Thüringen Philharmonie Gotha und die Jenaer Philharmonie, das Kaunas Sinfonieorchester Litauen sowie das Pazardjik Sinfonieorchester Bulgarien. Er arbeitet mit ARD-Preisträgern und Solisten wie Tanja Becker-Bender, Jone Kaliunaite-Fassbender und Guilhaume Santana zusammen und war Künstlerischer Leiter des Kreissinfonieorchesters Saarlouis von 2011 bis 2015.
2016 leitete Kaliunas die Premiere von „Rigoletto“ an der Ukrainischen Staatsoper Dnepropetrovsk und war außerdem für die Gesamteinstudierung der Produktion verantwortlich. Die Presse lobt ihn als leidenschaftlichen und empathischen Dirigenten, der sein Orchester bei ungebremster Spielfreude zu Bestleistungen anspornt.
Foto: Foto: Franziska Gilli
Sprecher
Julian Greis
Sprecher
Julian Greis, 1983 in Hattingen geboren, studierte nach seinem Abitur von 2003 bis 2006 an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart. In dieser Zeit spielte er bereits als Gast am Landestheater Esslingen und Düsseldorfer Schauspielhaus. Für seine Rollen in "Merlin oder Das wüste Land" erhielt er 2006 den Solo- und Ensemblepreis des Schauspielschultreffens. Nach dem Studium bekam er ein Festengagement am Schauspielhaus Graz bei Anna Badora, wo er u. a. mit Viktor Bodó, Tom Kühnel und Christina Rast arbeitete. Mit der Intendanz Joachim Lux kam er ans Thalia Theater und arbeitete u. a. mit den Regisseur*innen Antú Romero Nunes, Kornél Mundruczó, Christopher Rüping und Jette Steckel. Im Dezember 2012 wurde ihm der Boy-Gobert-Preis für Nachwuchsschauspieler der Hamburger Bühnen verliehen und im Oktober 2014 wurde er für "Moby Dick" (Regie Antú Romero Nunes) gemeinsam mit seinen Kollegen mit dem Rolf-Mares-Preis als „Bester Darsteller“ ausgezeichnet. Julian Greis ist seit der Spielzeit 2009/10 festes Ensemblemitglied am Thalia Theater. Er arbeitet zudem als erfolgreicher Sprecher für Hörbücher und Hörspiele und erhielt 2017 sowie 2018 den Deutschen Kinderhörbuchpreis BEO als Bester Interpret.
Foto: Julia Schwendner
Orchester
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Orchester
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Adam Fischer, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg und seit Juni 2023 auch dessen Ehrendirigent. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan, im Frühjahr 2023 gab das Philharmonische Staatsorchester unter seiner Leitung sein von Publikum und Presse bejubeltes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen, Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019, und 2023 wurde ARCHE erneut mit großem Erfolg aufgeführt.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Foto: Foto: Felix Broede