Sa 12.11.2022, 19.00 - 22.00 Uhr |
Großes Haus
Charles Gounod
Faust
Einführung um 18.20 Uhr
Schon in jungen Jahren fühlte sich Charles Gounod von Goethes „Faust“ angezogen. Für seine Opern-Komposition interessierte ihn jedoch nur die Liebesgeschichte zwischen Faust und Margarethe sowie die Figur des Mephisto, der für ihn als Verkörperung alles Bösen und Schrecklichen erschien. Dank Gounods geschickter Szenenführung reihen sich beeindruckende Bilder aneinander, die eine perfekte Balance zwischen dramatischen Höhepunkten und lyrischen Passagen bilden. Nach der Uraufführung im Jahr 1859 in Paris entwickelte sich „Faust“ bald zu einem Welterfolg. An der Opéra National de Paris wurde das Werk bis heute nahezu 3000 Mal aufgeführt.
Inszenierung: Andreas Homoki
Bühnenbild und Kostüme: Wolfgang Gussmann
Licht: Franck Evin
Premiere am: 30.01.2011
Eine Pause von ca. 25 Minuten nach dem zweiten Akt
Altersempfehlung: Ab 16 Jahren/Klasse 11
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Unterstützt durch die Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper
1. Akt
Am Ende seines Lebens verbittert, will der alte Faust Selbstmord begehen. Fröhliche Gesänge, die die Freuden der Jugend und der Liebe preisen, steigern seine Verzweiflung noch. All seine gescheiterten Hoffnungen und Träume verfluchend, ruft er Satan zu sich. Méphistophélès erscheint und verspricht ihm neue Jugend, wenn Faust sich nach seinem Tode ihm überlasse. Die Vision eines jungen Mädchens, Marguerite, von Méphistophélès vorgeführt, weckt Fausts Begierde. Er schließt den Pakt mit dem Teufel. Méphistophélès führt Faust auf ein Volksfest. Valentin, der Bruder Marguerites, soll als Soldat in den Krieg ziehen. Zuversichtlich überantwortet er seine Schwester der Fürsorge Gottes. Méphistophélès fordert die Leute auf, auf das Wohl Marguerites zu trinken. Er provoziert Valentin, der ihn erfolglos attackiert. Erst als dieser ein Kreuz aus Marguerites Medaillon gegen Méphistophélès richtet, weicht der Satan zurück. Das Fest gipfelt in einem immer wilderen ekstatischen Tanz. Marguerite erscheint, aber Fausts Annäherung wird von ihr abgewiesen.
2. Akt
Siébel, ein Verehrer Marguerites, legt Blumen vor ihre Tür. Um ihn zu übertrumpfen, stellt Méphistophélès ein Schmuckkästchen daneben. Überrascht und überwältigt entdeckt Marguerite den Schmuck und legt ihn an. Ihre Nachbarin Marthe redet ihr zu, den Schmuck zu behalten. Méphistophélès und Faust nähern sich den beiden Frauen. Geschickt umgarnt Méphistophélès Marthe, um Faust Gelegenheit zu geben, Marguerite für sich zu gewinnen. Aufgewühlt durch das eindringliche Werben Fausts ergreift das Mädchen schließlich die Flucht. Zynisch treibt Méphistophélès Faust ein weiteres Mal zu ihr. Ihrer Sinne kaum mächtig kann sie nicht mehr widerstehen und gibt sich Faust hin.
3. Akt
Faust hat Marguerite verlassen. Sie ist schwanger und von der Gesellschaft ausgestoßen. Nur Siébel hält weiterhin zu ihr. Die Soldaten kehren aus dem Krieg zurück. Valentin spürt, dass in der Zwischenzeit etwas mit seiner Schwester geschehen ist. Méphistophélès sorgt dafür, dass Marguerite auch in ihrem Gottesglauben keinen Trost findet. Ein derbes Spottlied von Méphistophélès treibt Valentin dazu, Faust zum Duell herauszufordern. Gelenkt von Méphistophélès bringt Faust Valentin zu Fall. Sterbend verflucht er seine herbeigeeilte Schwester. Marguerite wird wahnsinnig.
4. Akt
Marguerite hat ihr neugeborenes Kind umgebracht. Der von Skrupeln erfasste Faust zwingt Méphistophélès, ihn zu dem Gefängnis zu bringen, in dem Marguerite auf ihre Hinrichtung wartet. Vergebens versucht Faust, sie zur Flucht zu bewegen. Sie erkennt in Méphistophélès die Inkarnation des Bösen, befiehlt ihre Seele Gott und weist Faust zurück. Triumphierend verkündigt Méphistophélès ihren Untergang: „Sie ist gerichtet!“. Doch Stimmen antworten ihm „Sie ist gerettet“.