So 11.04.2021, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Kleiner Saal
Viktor Ullmann: Streichquartett Nr. 3 op. 46
Arnold Schönberg: Ode to Napoleon Buonaparte Melodram für Sprecher, Klavier und Streichquartett op. 41
Samuel Barber: Dover Beach für Singstimme und Streichquartett op. 3
Louis Vierne: Klavierquintett c-Moll op. 42
Bariton: Jóhann Kristinsson
Violine: Sebastian Deutscher
Violine: Josephine Nobach
Viola: Thomas Rühl
Violoncello: Clara Grünwald
Klavier: Volker Krafft
Herkunft:
Island
Studium:
Akademie für Gesang und vokale Kunst in Reykjavik bei Bergþór Pálsson (2009-2013); Masterstudium an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in der Klasse von Prof. Scot Weir (2015); Unterricht bei KS Prof. Thomas Quasthoff, Prof. Wolfram Rieger und Prof. Júlia Várady
Meisterklassen:
Bei Thomas Hampson, Helmut Deutsch, Graham Johnson, Christian Geraher, Giacomo Aragall, u. a.
Auszeichnungen:
Gewinner Stella Maris Vocal Competition (2019), Icelandic Music Award in der Kategorie „Most Promising Young Artist“, nominiert für „Singer of the Year“ und „Musical Event of the Year“ (2018), Dritter Preis und Publikumspreis des Wettbewerbs „Das Lied“ in Heidelberg (2017), Finalist im Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb für Klavier und Gesang Zwickau (2016)
Wichtige Partien:
Eugen Onegin (Eugen Onegin), Miriways (Miriways), Christiano (Un Ballo in Maschera), Fiorillo (Il Barbiere di Siviglia), Morales (Carmen), Il Barone Douphol (La Traviata), Il Commissario Imperiale (Madama Butterfly), Zweiter Handwerksbursch (Wozzeck), Hiroto (Stilles Meer), Marullo (Rigoletto), Un Sergente degli Arcieri (Manon Lescaut), Rupert/Jäger/Königssohn (Schneewittchen), Happy (La Fanciulla del West), u. a.
Bühnen:
Hamburgische Staatsoper, Pierre Boulez Saal, Heidelberger Frühling, Oxford Lieder Festival, Dresdner Musikfestspiele, Icelandic Opera, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Vera Nemirova, Birgit Kajtna, Holger Liebig, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Herbert Blomstedt, Kent Nagano, Stefano Ranzani, Roberto Rizzi-Brignoli, Christoph Gedschold, Carlo Rizzari, Pier Giorgio Morandi, Josep Caballé-Domenech, u. a.
Sebastian Deutscher stammt aus Berlin. Seinen ersten Violinen Unterricht erhielt er im Alter von vier Jahren von seinem Vater. Während seiner Ausbildung in Berlin am Musikgymnasium Carl Philipp Emanuel Bach, wo er von Ursula Scholz unterrichtet wurde, erhielt er ein Stipendium, infolgedessen er den Sommer 1997 im Musikcamp Interlochen/USA verbrachte. Als Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe führten ihn Konzertreisen ins europäische Ausland, woraufhin u. a. auch Einladungen zu Solokonzerten mit Orchester in der Berliner Philharmonie und der Komischen Oper Berlin folgten. Sein Studium absolvierte er bei Werner Scholz an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin und bei Antje Weithaas an der Universität der Künste Berlin sowie ab 2007 bei Sebastian Hamann an der Musikhochschule Luzern. Zahlreiche Meisterkurse u. a. in Köln, Kloster Schönthal, Rostock, Weimar und Luzern ergänzten sein Studium. Sebastian Deutscher unterrichtete als Dozent an den Musikschulen Berlin-Marzahn und Strausberg. Im Jahre 2003 nahm er seine Orchestertätigkeit auf, spielte bis 2004 an der Deutschen Oper Berlin, war von 2005 bis 2015 Stimmführer des Frankfurter Opern- und Museumsorchesters und ist seit 2015 Stimmführer der 2. Violinen des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Besonders am Herzen liegt ihm auch das Ensemble Sherazade, einem Kammermusikensemble, welches verschiedene Kunstrichtungen miteinander verbindet.
Josephine Nobach wurde in Kassel geboren und erhielt ihren ersten Geigenunterricht im Alter von fünf Jahren. Nach ihrem Abitur studierte sie bei Elisabeth Kufferath, zunächst an der Hochschule für Musik in Detmold, dann an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Sie nahm an zahlreichen Meisterkursen und Workshops teil, u. a. bei Donald Weilerstein, Tanja Becker-Bender, Hagai Shaham und dem Vogler-Quartett. Josephine Nobach war Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie und des Kammerorchesters Louis Spohr, Praktikantin der NDR Radiophilharmonie Hannover und Akademistin des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Außerdem ist sie Mitglied im Hannoveraner „Orchester im Treppenhaus“, in dem sie seit Beginn ihres Studiums mit besonderen Projekten und neuen Auftrittsformen beteiligt ist. Seit 2015 ist sie Mitglied der 2. Violinen des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Der 1978 in Regensburg geborene Bratschist erhielt im Alter von neun Jahren seinen ersten Violin- und Violaunterricht. Nach seinem Abitur begann er 1998 ein Studium im Hauptfach Viola, zunächst an der Musikhochschule Bremen bei Gertrude Rossbacher. 2002 wechselte Thomas Rühl an die Musikhochschule Lübeck zu Barbara Westphal, wo er sein Studium 2005 mit dem künstlerischen Diplom und 2008 mit einem Aufbaustudiengang, beides mit Bestnote, abschloss. Meisterkurse absolvierte er bei Jürgen Kussmaul, Heidi Castleman, James Dunham und Walter Levin. Er ist Preisträger der Marie-Luise Imbusch Stiftung. Thomas Rühl war von 2002 bis 2005 als Solobratscher Mitglied der Jungen Deutschen Philharmonie. Ein Praktikum führte ihn 2003/04 zum NDR-Sinfonieorchester Hamburg. Er hatte sechs Jahre einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Lübeck inne und ist außerdem Dozent für die Jeunesses Musicales Deutschland. Seit 2006 ist er Mitglied des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Clara Grünwald wurde 1990 in München geboren und erhielt im Alter von sechs Jahren ihren ersten Cellounterricht. Von 2009 bis 2015 studierte sie bei Martin Ostertag in Karlsruhe und besuchte Meisterkurse bei Wolfgang Emanuel Schmidt, Wolfgang Boettcher, Guido Schiefen, Thomas Demenga und Morten Zeuthen. Clara Grünwald war Stipendiatin der Heinrich-Hertz-Gesellschaft (2009) und von Yehudi Menuhin „Live Music Now“ (2012). Orchestererfahrung sammelte Clara Grünwald als Aushilfe bei den Münchner Philharmonikern und in der Akademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Seit 2015 ist sie stellvertretende Solo-Cellistin des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Geburtsort:
Tübingen, Deutschland
Studium:
Dirigieren und Klavier an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig sowie Dirigieren, Hammerklavier und Cembalo am Conservatorium van Amsterdam
Auszeichnungen:
Zusammen mit Dominik Königer den Ersten Preis beim Wigmore Hall/Kohn Foundation International Song Competition (2011)
Bezug zur Staatsoper:
Solorepetitor seit der Spielzeit 2012/13, zusätzlich musikalischer Assistent des Generalmusikdirektors (seit der Spielzeit 2017/18)
Repertoire:
Schwerpunkt auf dem deutschen Repertoire (Wagner, Strauss etc.), italienisches Repertoire, Mozart;
besondere Vorliebe für Lied und Kammermusik
Stationen:
Musikalische Komödie/Oper Leipzig, Theater Hagen, Royal Opera Covent Garden London
Bühnen:
Schleswig-Holstein Festival, Aldeburgh Festival, Oper Leipzig, Theater Hagen, Royal Opera House Covent Garden, National Concert Hall Dublin, Mozartfest Würzburg, Opéra de Lille, Wigmore Hall London, u. a.
Zusammenarbeit mit Orchestern:
Mitglied im Gustav Mahler Jugendorchester und Schleswig-Holstein Festival Orchester, Zusammenarbeit mit Concerto Köln, Accademia Bizzantina, u. a.
Mit diesem Kammerkonzert stellen unsere Musiker*innen Werke in den Mittelpunkt, die unmittelbar auf die großen Katastrophen des 20. Jahrhunderts reagieren oder durch sie entstanden sind: Viktor Ullmanns 3. Streichquartett schrieb er während seiner Gefangenschaft im Lager Theresienstadt. Lord Byrons „Ode to Napoleon Buonaparte“ ist eine verächtliche Abrechnung mit Napoleon, die als Reaktion auf seine Abdankung entstand. Arnold Schönberg vertonte diesen Text während des 2. Weltkrieges für Klavierquintett und Sprecher als politisches Plädoyer gegen Tyrannei und für die Werte der Demokratie. Das im Jahr 1931 entstandene Lied „Dover Beach“ für Streichquartett und Bariton von Samuel Barber kann als Warnung vor den Vorzeichen des 2. Weltkrieges gelesen werden. Die menschliche Vereinsamung durch den Verlust von Glauben steht hier im Mittelpunkt. Das letzte Stück des Programms ist das einzige Klavierquintett des französischen Komponisten Louis Vierne, das 1917 als direkte Reaktion auf den Verlust seines 17-jährigen Sohnes, der sein Leben auf einem der Schlachtfelder des 1. Weltkrieges ließ, entstand. Vierne bringt in dem Quintett den „tiefen Ausdruck meiner Zärtlichkeit und des tragischen Schicksals meines Kindes“ zum Erklingen.
Ort: Elbphilharmonie, Kleiner Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg
Preise: € 28,00 / 20,00 / 14,00 / 10,00
in Planung