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  • Foto: Michael Klaffke
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So 11.02.2024, 18.00 - 21.00 Uhr | Großes Haus

Benjamin Britten

Peter Grimes

Einführung um 17.20 Uhr

Wenn Misstrauen und Gerüchte in einem Dorf erst mal die Runde machen, ist dagegen schwer anzukommen. Das muss auch der Fischer Peter Grimes erfahren. Er soll für den Tod seines Lehrlings verantwortlich sein. Im Laufe der Oper häufen sich die Unglücksfälle. Für die Dorfbewohner steht nur noch die Schuldfrage im Vordergrund - für den Zuschauer der Oper die Erkenntnis, was kollektive Ausgrenzung bewirken kann.
»Als ich ›Peter Grimes‹ schrieb, ging es mir darum, meinem Wissen um den ewigen Kampf der Männer und Frauen, die ihr Leben, ihren Lebensunterhalt dem Meer abtrotzten, Ausdruck zu verleihen«, beschrieb der Komponist sein Sujet. Das Meer ist dabei nicht nur ein zentrales Thema von Benjamin Brittens Komposition, sondern auch Grimes' letzte verzweifelte Zuflucht...
Sabine Hartmannshenn stellt in ihrer Inszenierung das Gegenüber von Individuum und Masse in den Mittelpunkt. Der Opernchor steht als mächtige Gesellschaft dabei eindrucksvoll neben dem ausgeschlossenen Grimes und ist einer der Hauptakteure des Werks - Bühnenbild und Licht spiegeln die innere Zerrissenheit des Fischers.

Inszenierung: Sabine Hartmannshenn
Bühnenbild und Kostüme: Wolfgang Gussmann
Licht: Hans Toelstede

Premiere on: 17.05.1998

In englischer Sprache mit deutschen Übertexten

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Prolog

Gerichtsverhandlung in einem englischen Fischerort. Der Fischer Peter Grimes muss sich vor der Gemeinde (The Borough) unter dem Vorsitz von Bürgermeister Swallow wegen des Todes seines Schiffsjungen verantworten. Das Boot war vom Kurs abgekommen, der Junge verdurstete. Da Peter Grimes eine direkte Schuld nicht nachgewiesen werden kann, wird er mangels Beweisen freigesprochen. Man legt ihm nahe, keinen Schiffsjungen mehr einzustellen. Grimes fordert eine vollständige gerichtliche Klärung des Vorfalls und besteht darauf, wieder einen Jungen beschäftigen zu dürfen. ln den Augen der Gemeinde ist durch die Verhandlung das ohnehin schon vorhandene Misstrauen gegen den Außenseiter Peter Grimes noch gewachsen. Nur die Lehrerin Ellen Orford hält zu ihm.

Zwischenspiel 1

1. Akt
1. Szene
Die Fischer sind vom Fang zurückgekehrt. Als Peter Grimes eintrifft, bekommt er die Ablehnung der Leute zu spüren. Lediglich der im Ruhestand befindliche Kapitän Balstrode und der Apotheker Ned Keene sind bereit, ihm beim Einholen des Bootes zu helfen. Keene hat Grimes einen neuen Lehrling aus dem Armenhaus besorgt. Doch der Fuhrmann Hobson weigert sich, den Jungen abzuholen. Erst als Ellen anbietet, das Kind zu betreuen, willigt er ein. Ein Sturm droht loszubrechen. Während sich die Dorfbewohner in Sicherheit bringen, rät Balstrode dem zurückbleibenden Grimes, den Ort zu verlassen oder Ellen zu heiraten. Peter jedoch ist davon überzeugt, dass ihm ein wirtschaftlicher Aufstieg beschieden sei. Er will nicht aus Mitleid geheiratet werden.

Zwischenspiel 2

2. Szene

ln Aunties Kneipe suchen die Bewohner des Ortes Schutz vor dem Unwetter. Ned Keene berichtet, dass der Sturm das Kliff an Peter Grimes Haus weggerissen habe. Als Peter erscheint, rücken alle von ihm ab. Balstrode verhindert, dass der Streit zwischen Grimes und dem fanatischen Methodisten Boles in eine Schlägerei ausartet. Erschöpft und durchnässt kommt Ellen mit dem Jungen. Unter den argwöhnischen Blicken der Dorfbewohner verlässt Peter Grimes mit seinem neuen Lehrling die Kneipe.

Zwischenspiel 3

2. Akt
2. Szene
Während die Dorfbewohner beim Gottesdienst sind, unterhält sich Ellen mit Peters Jungen. Bei dieser Gelegenheit bemerkt sie an seinem Hals Spuren von Misshandlung. Als Grimes kommt und den Jungen zum Fischfang mitnehmen will, besteht Ellen darauf, dem Kind einen Tag Ruhe zu gönnen. Es kommt zu einem Zerwürfnis zwischen Peter und Ellen.
Einige Leute aus dem Dorf haben die Szene belauscht. Alle sind sich darüber einig: Grimes traktiert seinen neuen Lehrjungen wie den früheren. Die Männer beschließen, unter Führung des Bürgermeisters zu Peters Haus zu gehen.

Zwischenspiel 4 (Passacaglia)

2. Szene
Peter wird von wirren Phantasien und Schuldgefühlen gepeinigt. Als er das Herannahen der Dorfbewohner gewahrt, treibt er den Jungen zur Eile an und befiehlt ihm, von dem Kliff aus auf das Boot zu springen. Dieser verliert jedoch den Halt und stürzt zu Tode. Die Männer finden Grimes Haus leer und entfernen sich wieder.

3. Akt
Zwischenspiel 5

1. Szene
lm Gemeindehaus wird gefeiert und getanzt. Peters Boot wurde seit Tagen nicht gesehen. Ellen und Balstrode haben am Strand den Pullover des Jungen gefunden. Die neugierige Mrs. Sedley hat das Gespräch der beiden belauscht und informiert Bürgermeister Swallow. Dieser fordert die Männer auf, nach Grimes zu fahnden.

Zwischenspiel 6

2. Szene
Vor Verzweiflung fast wahnsinnig, irrt Peter durch die Nacht.
Balstrode und Ellen entdecken ihn. Gegen Ellens Widerstand schickt Balstrode Peter hinaus auf See: »Versenke das Boot.«

Ort: Großes Haus, Dammtorstraße 28, 20354 Hamburg
Preise: 6,00 EUR bis 109,00 EUR

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