Ballett von John Neumeier | Der Nussknacker
Mi 20.12.2023, 19.30 - 22.00 Uhr
Marie
Alina Cojocaru
Gasttänzerin
Alina Cojocaru wurde in Bukarest geboren und erhielt für sieben Jahre ihre Ausbildung in Kiew, bevor sie 1997 an die Royal Ballet School wechselte. Nach nur sieben Monaten kehrte sie wieder nach Kiew zurück und trat als Erste Solistin in die dortige Compagnie ein. Ein Jahr später erhielt sie eine Verpflichtung an der Royal Ballet Company und avancierte am Ende der Saison zur Solistin. Am 17. April 2001 ernannte sie Sir Anthony Dowell nach einer Vorstellung von "Giselle" zur Ersten Solistin. Im September 2013 wechselte sie als führende Erste Solistin zum English National Ballet und gastierte regelmäßig beim Hamburg Ballett, beim American Ballet Thetatre und bei weiteren Compagnien weltweit.
Zu ihrem umfangreichen Repertoire zählen u.a. die Titelrollen aus "Giselle" und "La Sylphide", Kitri ("Don Quixote"), Tatjana ("Onegin"), Odette/Odile ("Schwanensee"), Prinzessin Aurora ("Dornröschen"), Nikiya ("La Bayadère") und Swanilda ("Coppélia").
Christopher Wheeldon kreierte für sie "There Where She Loves", zudem schufen Wayne McGregor für sie "Engram" und "Chroma" und Ashley Page "This House will Burn". In Kopenhagen und Hamburg tanzte sie die Rolle der Hippolyta/Titania in John Neumeiers "Ein Sommernachtstraum". In Hamburg gastierte sie bei den Nijinsky-Galas 2001 und 2004. Zudem konnte man sie hier 2011 als Marguerite Gautier in John Neumeiers "Die Kameliendame" und 2013 als Julia in "Romeo und Julia" erleben. In John Neumeiers jüngstem Ballett, "Liliom", tanzte sie die Rolle der Julie, die für sie kreiert wurde und für die sie 2012 mit dem Benois de la Danse sowie von der Fachzeitschrift "tanz" als Tänzerin des Jahres ausgezeichnet wurde. Alina Cojocaru erhielt zahlreiche Preise, darunter den Nijinsky Award 2004 als beste weibliche Tänzerin, im gleichen Jahr wurde sie schon einmal mit dem Benois de la Danse ausgezeichnet.
In den letzten Jahren organisierte sie Galas in Rumänien und London zugunsten des rumänischen Charity Hospizes zur Hoffnung. Im Februar 2012 feierte das von ihr verantwortete "Alina Cojocaru – Dream Project" mit Freunden und Kollegen des Tokyo Ballet, Hamburg Ballett, Royal Ballet und ENB in Tokio Premiere.
Sie gastiert darüber hinaus beim Kirov Ballett, beim Ballett der Pariser Oper, Bolschoi Ballett, Königlich Dänischen Ballett, Ungarischen National Ballett, Wiener Staatsballett, Ballett Zürich, National Ballet of Portugal, La Scala Ballet, Nacional Ballet of Cuba, Teatro Colon Buenos Aires, beim rumänischen National Ballett, South African Ballet Theater, Kremlin Ballet, Sarasota Ballet sowie beim Zagreb Ballet.
Zudem tritt sie bei Galas auf, u.a. beim La Scala Ballet, National Ballet of China, Ballett Basel, beim litauischen National Ballett, beim Bayerischen Staatsballett, Dortmund Ballett, beim finnischen National Ballett, bei der Morphoses Company, beim 10., 11., 12. und 13. World Ballet Festival in Tokio sowie bei Galas in Süd-Korea, Portugal, Italien, Schweden, den USA und Dänemark.
Drosselmeier
Alessandro Frola
Erster Solist
GEBOREN
3.9.2000 in Parma, Italien. Italiener
AUSBILDUNG
Profession Dance Parma
Fomento Artístico Cordobés, Córdoba, Veracruz/Mexiko
Ballettschule des Hamburg Ballett
WICHTIGSTE LEHRER*INNEN
Lucia Giuffrida, Francesco Frola, Adria Velásquez, Kevin Haigen, Janusz Mazon, Gigi Hyatt
ENGAGEMENT
Hamburg Ballett seit 2019, ab 2022 Solist, ab 2023 Erster Solist
KREATIONEN
Der Schatten in "Dona Nobis Pacem"
und Solo in
Peter und Igor
REPERTOIRE
Lysander in "Ein Sommernachtstraum"
Endymion in "Sylvia"
Prinz Désiré, Catalabutte und Amors Segen in "Dornröschen" (Neufassung 2021)
Wolf Beifeld in "Liliom"
Friedrich der Grosse in "Tod in Venedig"
Pas de deux in "A Cinderella Story"
Der Mann im Schatten, Prinz Siegfried und Prinz Alexander in "Illusionen – wie Schwanensee"
Love in "Bernstein Dances"
Mercutio in "Romeo und Julia"
Allan Gray in "Endstation Sehnsucht"
Harlequin in ‘Carnaval' und Geist der Rose in 'Le Spectre de la rose' in "Nijinsky"
Drosselmeier in "Der Nussknacker"
Armand in "Die Kameliendame"
Ein Freier / Der Krieg in "Odyssee"
Mr Brocklehurst in "Jane Eyre" (Cathy Marston)
und Soli in
Matthäus-Passion
Dritte Sinfonie von Gustav Mahler
Préludes CV
AUSZEICHNUNG
Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis 2023
Mehr Informationen über Alessandro Frola.
Louise
Madoka Sugai
Erste Solistin
GEBOREN
12.7.94 in Atsugi City, Kanagawa Präfektur, Japan. Japanerin
AUSBILDUNG
Sasaki Mika Ballet Academy (Yamato, Kanagawa Präfektur)
WICHTIGSTE LEHRER*INNEN
Mika Sasaki, Mikio Ikehata
ENGAGEMENTS
Bundesjugendballett in 2012
Hamburg Ballett ab 2014. Solistin in 2017, Erste Solistin ab 2019
KREATIONEN
Eine junge Frau und eine Geistliche in "Dona Nobis Pacem"
und Soli in
Beethoven-Projekt I
Ghost Light
Beethoven-Projekt II
Solo für zwei (Konstantin Tselikov)
Kleines Requiem (Aleix Martínez)
Götterboten (Aljoscha Lenz)
REPERTOIRE
Bauern-Pas de deux in "Giselle"
Cinderella in "A Cinderella Story"
Marguerite Gautier und Prudence Duvernoy in "Die Kameliendame"
Prinzessin Natalia in "Illusionen – wie Schwanensee"
Woman III in "Bernstein Dances"
Hermia in "Ein Sommernachtstraum"
Ophelia in "Hamlet 21"
Sylvia in "Sylvia"
Prinzessin Aurora, Prinzessin Florine, Merkur and Aurora, die Morgenröte in "Dornröschen" (Neufassung 2021)
Louise und Die Schöne von Granada in "Der Nussknacker"
Bronislava Nijinsky in "Nijinsky"
Kirke in "Odyssee"
Dolly in "Anna Karenina"
Frau in Apricot in "Dances at a Gathering" (Jerome Robbins)
Kitri/Dulcinea in "Don Quixote" (Rudolf Nurejew nach Marius Petipa)
Prinzessin Perdita in "The Winter's Tale" (Christopher Wheeldon)
Jane Eyre in "Jane Eyre" (Cathy Marston)
und Solos in
Soldatenlieder (Des Knaben Wunderhorn)
Fünfte Sinfonie von Gustav Mahler
Vaslaw
Broadway's Pawlowa
Matthäus-Passion
Dritte Sinfonie von Gustav Mahler
Préludes CV
Brahms-Schoenberg Quartet (George Balanchine)
AUSZEICHNUNGEN
Prix de Lausanne 2012
Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis 2018
Mehr Informationen über Madoka Sugai.
Günter
Christopher Evans
Erster Solist
GEBOREN
2.11.94 in Loveland, CO. Amerikaner
AUSBILDUNG
BalletMet Dance Academy
Canada's National Ballet School
Ballettschule des Hamburg Ballett
WICHTIGSTE LEHRER*INNEN
Susan Dromisky, Alexander Gorbatsevich, Kevin Haigen
ENGAGEMENT
Hamburg Ballett seit 2012, ab 2015 Solist, ab 2018 Erster Solist
KREATIONEN
Jim O'Connor in "Die Glasmenagerie"
Ein Geistlicher in "Dona Nobis Pacem"
und Soli in
Turangalîla
Beethoven-Projekt I
Ghost Light
Beethoven-Projekt II
Aether (Luca Andrea Tessarini)
Metamorphosis (Marc Jubete)
Beautiful Soul (Marcelino Libao)
REPERTOIRE
Der König, Graf Alexander und Quadrille in "Illusionen – wie Schwanensee"
Benvolio und Antonio in "Romeo und Julia"
Fabian in "VIVALDI oder Was ihr wollt"
Herzog Albert in "Giselle"
Günther in "Der Nussknacker"
Vladimir Lensky in "Tatiana"
Der Prinz und ein Vogel-Geist in "A Cinderella Story"
Theseus/Oberon und Lysander in "Ein Sommernachtstraum"
Harlequin in ‘Carnaval' und Geist der Rose in 'Le Spectre de la rose' in "Nijinsky"
Konstantin (Kostja) Grawilowitsch Trepljow in "Die Möwe"
Armand Duval und Des Grieux in "Die Kameliendame"
Man I in "Bernstein Dances"
Gustav von Aeschenbach in "Tod in Venedig"
Koll/Fortinbras in "Hamlet 21"
Eros/Thyrsis/Orion in "Sylvia"
Catalabutte in "Dornröschen" (Neufassung 2021)
Harold Mitchell (Mitch) in "Endstation Sehnsucht"
Odysseus in *Odyssee"
Lewin in "Anna Karenina"
Mann in Grün in "Dances at a Gathering" (Jerome Robbins)
Basil in "Don Quixote" (Rudolf Nurejew nach Marius Petipa)
Prinz Florizel in "The Winter's Tale" (Christopher Wheeldon)
St John Rivers in "Jane Eyre" (Cathy Marston)
und Soli in
Préludes CV
Petruschka-Variationen
Weihnachtsoratorium I-VI
Das Lied von der Erde
Nocturnes
Um Mitternacht
Soldatenlieder (Des Knaben Wunderhorn)
Fünfte Sinfonie von Gustav Mahler
Matthäus-Passion
Third Symphony of Gustav Mahler
Brahms-Schoenberg Quartet (George Balanchine)
ER CHOREOGRAFIERTE
"Soul Sketch"
Premiere: Junge Choreografen, Hamburg, 2016
"A Cosmic Second"
Premiere: Junge Choreografen, Hamburg, 2017
AUSZEICHNUNGEN
Prix de Lausanne 2010
Dr. Wilhelm Oberdörffer-Preis 2015
Mehr Informationen über Christopher Evans.
Fritz
Louis Musin
Solist
GEBOREN
20.4.2002 in Belo Horizonte, Brasilien. Belgier/Brasilianer
AUSBILDUNG
Dance Area (Genf)
Ballettschule des Hamburg Ballett
WICHTIGSTE LEHRER*INNEN
Fernanda Diniz, Nicolas Musin, Gigi Hyatt, Kevin Haigen, Janusz Mazon, Christian Schön, Konstantin Tselikov
ENGAGEMENT
Hamburg Ballett seit 2021, Solist seit 2023
KREATION
Ein junge Soldat in "Dona Nobis Pacem"
REPERTOIRE
Ein jüngerer Aschenbach in "Tod in Venedig"
Louis in "Liliom"
Fritz in "Der Nussknacker"
Ein Manon Lescauts Verehrer in "Die Kameliendame"
Graf Alexander und Sprecher der Zimmerleute in "Illusionen – wie Schwanensee"
Romeo in "Romeo und Julia"
Eine Dornengestalt in "Dornröschen" (Neufassung 2021)
Stanislav Nijinsky in "Nijinsky"
Telemachos in "Odyssee"
und Soli in
Matthäus-Passion
Ghost Light
Dritte Sinfonie von Gustav Mahler
Musikalische Leitung
Simon Hewett
Dirigent
Simon Hewett ist Erster Kapellmeister der Oper Stuttgart und Erster Dirigent des Hamburg Ballett. Darüber hinaus dirigiert er auch regelmäßig für die Opera Australia in Sydney und Melbourne, die Komische Oper Berlin und das Ballett der Pariser Oper. Seine Vorstellungen werden häufig für ihre emotionale Intensität, ihren farbenreichen Orchesterklang und ihre technische Präzision gelobt.
Simon Hewett studierte Dirigieren, Klavier und Klarinette an der University of Queensland. Mit 19 war er der jüngste Finalist im renommierten Wettbewerb für Dirigenten in Australien, dem ABC Young Conductor of the Year Competition. 1998 erhielt er ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) und setzte sein Dirigierstudium an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar fort.
Von 2002 bis 2005 arbeitete Hewett als Assistent GMD an der Opera Australia in Sydney. Sein Debüt gab er im Sydney Opera House mit Bizets "Les Pêcheurs de perles" in 2003, gefolgt von Aufführungen des "Il Barbiere di Siviglia", der "Tosca" und "Turandot". 2008 leitete er in Sydney die Wiederaufnahme von Harry Kupfers umjubelter Inszenierung des "Otello", und 2009 dirigierte er Neuinszenierungen von "Aida" und "Così fan tutte". Im Jahr 2011 folgten "Macbeth" für die Opera Australia und "Falstaff" für die West Australian Opera in Perth. 2012 dirigierte er an der Opera Australia zwei Neuinszenierungen von "Le Nozze di Figaro" und "Salome".
2005 bot Simone Young dem jungen Dirigenten die Stelle des Kapellmeisters und Assistenten GMD an der Hamburgischen Staatsoper an. Seit seinem Debüt im gleichen Jahr mit "La Traviata", hat Simon Hewett ein breites Opern- und Ballettrepertoire und über 200 Vorstellungen in Hamburg dirigiert. 2008 stand er zum ersten Mal bei der Inszenierung von "Il Barbiere di Siviglia" am Pult der Komischen Oper Berlin. Im Jahr 2010 dirigierte er am selben Haus "Die Entführung aus dem Serail".
Sein Debüt mit der Oper Stuttgart gab er 2011 mit "Der Fliegende Holländer", wonach ihm die Stelle des Ersten Kapellmeisters angeboten wurde. In der Saison 2012/13 leitete er die Wiederaufnahmen von "Die Fledermaus" und "Tosca", 2013/14 dirigierte er eine Neuinszenierung von "La Bohème" sowie die beiden Wiederaufnahmen von "Eugen Onegin" und "Nabucco".
Als Konzertdirigent hat Simon Hewett das Melbourne Symphony Orchestra, das Sydney Symphony Orchestra und das West Australian Symphony Orchestra geleitet. Sein Interesse an zeitgenössischer Musik wird durch seine langjährige Beziehung mit dem Elision Contemporary Music Ensemble unterstrichen. Dieses führende Ensemble für Neue Musik dirigierte er zum ersten Mal im Jahr 1996. Seitdem begleitete er Elision häufig auf Tourneen durch Europa, Asien und Australien und dirigierte viele Uraufführungen, u.a. die Opern "Opening of the Mouth" von Richard Barrett und "Moon Spirit Feasting" von Liza Lim. Simon Hewett hat mit Elision zudem zwei CDs aufgenommen. Seine Aufnahme von "Opening of the Mouth" wurde als "Aufnahme des Monats" vom BBC Music Magazine ausgezeichnet.
Seit seiner Leitung der Premiere von John Neumeiers "Parzival" am Festspielhaus Baden-Baden im Jahr 2006, unterhält Simon Hewett eine enge Beziehung mit dem Hamburg Ballett. 2009 dirigierte er eine Tournee mit dem Hamburg Ballett in Japan und leitete John Neumeiers Inszenierungen von Mahlers 3. Sinfonie an der Pariser Oper (Bastille) sowie Mahlers 7. und 10. Sinfonie in Hamburg. Seit Oktober 2009 ist Simon Hewett Erster Dirigent beim Hamburg Ballett. 2014 dirigierte er die Uraufführung von John Neumeiers Ballett "Tatjana" mit der von Lera Auerbach als Auftragswerk komponierten Musik, das auch auf DVD erschienen ist. 2015 stand Simon Hewett bei der Uraufführung von "Duse" am Dirigentenpult. Im Dezember 2016 wird Simon Hewett die Deutschlandpremiere von John Neumeiers Ballett "Das Lied von der Erde" zu Musik von Gustav Mahler an der Hamburgischen Staatsoper dirigieren.
Orchester
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Orchester
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Adam Fischer, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg und seit Juni 2023 auch dessen Ehrendirigent. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan, im Frühjahr 2023 gab das Philharmonische Staatsorchester unter seiner Leitung sein von Publikum und Presse bejubeltes Debüt in der New Yorker Carnegie Hall. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen, Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019, und 2023 wurde ARCHE erneut mit großem Erfolg aufgeführt.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Foto: Foto: Felix Broede