Sonntag 09.02.2020, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Großer Saal
Ludwig van Beethoven: Missa solemnis D-Dur op. 123
Dirigent: Kent Nagano
Sopran: Genia Kühmeier
Alt: Tanja Ariane Baumgartner
Tenor: Christian Elsner
Bass: Tareq Nazmi
Rundfunkchor Berlin
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Kent Nagano gilt als einer der herausragenden Dirigenten sowohl für das Opern- als auch das Orchesterrepertoire. Seit September 2006 ist er Music Director des Orchestre symphonique de Montréal (OSM). Mit der Spielzeit 2015/16 begann er seine Amtszeit als Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper sowie als Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Seit 2006 ist er Ehrendirigent des Deutschen Symphonie-Orchester Berlin sowie seit 2019 Ehrendirigent von Concerto Köln, dem auf historische Aufführungspraxis spezialisierten Orchester, mit welchem er das Projekt „Wagner Lesarten“ musikalisch leitet.
Der Oktober 2019 beginnt für Kent Nagano und das OSM mit einer ausgedehnten Tournee durch Lateinamerika, u.a. nach Sao Paolo, Rio de Janiero, Buenos Aires, mit der Violinistin Veronika Eberle und Werken von Brahms, Bartok, Mahler und Mozart. Am Ende dieser Serie von sieben Konzerten nach Lateinamerika werden Kent Nagano und das OSM am 15. Oktober im Symphony Centre in Chicago gastieren, auf dem Programm stehen Werke von Prokofiev, Rachmaninoff (Solist Denis Matsuev) und Bartok. Im Januar 2020 veranstaltet das Orchester unter Kent Naganos Leitung erstmals ein Schubert-Festival in Montreal, bei dem u.a. sämtliche Symphonien des Komponisten aufgeführt werden. Weitere Highlights der Saison 2019/20 in Montreal sind ein Konzert mit Werken von Messiaen und Faurés Requiem sowie eine Wiedereinladung des Orchesters und seines Music Directors in die New Yorker Carnegie Hall. Im Sommer findet zudem zum 9. Mal das von Kent Nagano ins Leben gerufene Festival Virée Classique / Classical Spree statt.
In Hamburg hält die Saison 2019/20 für Kent Nagano zum Saisonauftakt im September die Premiere von Schostakowitschs Die Nase in einer Inszenierung von Karin Beier an der Hamburgischen Staatsoper bereit. Im April 2020 folgt die Premiere von Strauss‘ Elektra, inszeniert von Dmitri Tcherniakov, sowie wenig später im Rahmen des Internationalen Musikfests Hamburg Olivier Messiaens Kult-Oper Saint François d’Assise in einer eigens für die Elbphilharmonie entwickelten szenographischen Version von Georges Delnon. Mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg führt Kent Nagano im Oktober 2019 eine Tournee nach Japan. Im Januar 2020 präsentieren er und das Orchester in der Elbphilharmonie die Welt-Uraufführung von Pascal Dusapins Werk „Waves“ für Orgel und Orchester.
Für Gastspiele ist Kent Nagano in der Saison 2019/20 u.a. beim Orchestre Philharmonique de Radio France, zu Konzerten mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin in München und Berlin, bei den Wiener Symphonikern, dem NHK Symphony Orchestra, dem Olso Philharmonic Orchestra und bei den Münchner Philharmonikern. Mit Concerto Köln führt er das wissenschaftlich-künstlerische Projekt „Wagner-Lesarten“ fort, in dem Richard Wagners Der Ring des Nibelungen erstmals aus der Perspektive und mit Methoden der historisch informierten Aufführungspraxis erarbeitet und aufgeführt werden soll.
Ein Höhepunkt von Kent Naganos Zusammenarbeit mit dem OSM war die Einweihung des neuen Konzertsaals Maison symphonique im September 2011. Im Oktober 2016 brachte er in Montréal eine Auftragskomposition von José Evangelista zum 50. Jahrestag der Metro Montréal zur Ur- und eine halbszenische Matthäus-Passion im November zur Aufführung. In den Vorjahren führte Nagano zusammen mit dem Orchester die kompletten Zyklen der Symphonien von Beethoven und Mahler, Schönbergs Gurrelieder, konzertante Versionen von Wagners Tannhäuser, Tristan und Isolde und Das Rheingold, Honeggers Jeanne d’Arc au Bûcher sowie Messiaens Saint François d’Assise auf. Tourneen führten Nagano und das Orchester nach Kanada, Japan, Südkorea, Europa, Südamerika und durch die USA, mit Stops in Washington, Boston und New York. Zuletzt waren er und das Orchester im März 2019 auf großer Europa-Tournee u.a. in Berlin, München, Hamburg, Paris und Wien. Im Juli 2018 dirigierte Kent Nagano das Orchester mit der Lukas-Passion von Krzysztof Penderecki beim Eröffnungskonzert der Salzburger Festspiele.
Zu seinen Einspielungen mit dem OSM bei Sony Classical/Analekta gehören Mahlers Orchesterlieder mit Christian Gerhaher (2013), Beethovens Klavierkonzerte Nr. 4 und 5 (2010) sowie eine Gesamtaufnahme aller Symphonien von Beethoven. Die Aufnahme mit Beethovens Symphonie Nr. 5 unter dem Titel Ideals of the French Revolution wurde mit dem Juno Award ausgezeichnet. Im März 2016 erschien bei Decca die von Nagano im März 2015 dirigierte Nordamerika-Premiere von L’Aiglon auf CD, einer selten aufgeführten Oper von Honegger und Ibert. Ferner erschien bei Decca im Herbst 2016 seine Einspielung Danse Macabre mit Werken von Dukas, Saint-Saens, Ives u.a. sowie im Juni 2018 die Einspielung von Bernsteins A quiet place anlässlich des 100. Geburtstagsjubiläum des Komponisten. Im Herbst 2019 erscheint die Einspielung von John Adams’ Common tones in simple time & Harmonielehre bei Decca und Ende 2019 die Lukas-Passion von Penderecki bei BIS.
Höhepunkte von Kent Naganos Zeit in Hamburg waren bisher die Premiere der Oper Les Troyens von Berlioz, die Uraufführung Stilles Meer von Hosokawa, die Premiere von Messiaens Turangalîla mit dem Hamburg Ballett, choreographiert von John Neumeier, die Premieren von Wagners Parsifal, von Beethovens Fidelio sowie die „Philharmonische Akademie“, ein Projekt in der Tradition der musikalischen Akademien des 18./19. Jahrhunderts, weiterhin die Tourneen nach Südamerika und Spanien mit dem Philharmonischen Staatsorchester Hamburg, die Dirigate der Premieren von Bergs Lulu und von Strauss‘ Frau ohne Schatten sowie die Uraufführung des Oratoriums ARCHE von Jörg Widmann anlässlich der Elbphilharmonie-Eröffnung im Januar 2017, deren Live-Mitschnitt im Herbst 2018 beim Label ECM auf CD erschienen ist.
Als vielgefragter Gastdirigent arbeitet Kent Nagano weltweit mit den führenden internationalen Orchestern, u.a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Münchner Philharmonikern, dem London Symphony Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem NHK Symphony Orchestra, dem Finnischen Rundfunkorchester, dem Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom und dem Chicago Symphony Orchestra. 2014-2016 gestaltete er im Rahmen der AUDI-Sommerkonzerte ein eigenes Festival, das Vorsprung-Festival. Weitere besondere Projekte waren die Produktionen von Mozarts Idomeneo mit Concerto Köln und der Bernstein-Oper A quiet place mit dem Ensemble Modern in einer im November 2013 in Berlin uraufgeführten neuen Fassung.
Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München von 2006 bis 2013 hat Kent Nagano deutliche Akzente gesetzt. Unter seiner musikalischen Leitung wurden die Opern Babylon von Jörg Widmann, Das Gehege von Wolfgang Rihm und Alice in Wonderland von Unsuk Chin erfolgreich uraufgeführt. Darüber hinaus leitete er Neuproduktionen wie Mussorgskys Boris Godunow und Chowanschtschina, Strauss‘ Ariadne auf Naxos und Die Schweigsame Frau, Poulencs Dialogues des Carmelites, Messiaens Saint François d’Assise, Bergs Wozzeck, George Benjamins Written on skin und Wagners Der Ring des Nibelungen. Tourneen mit dem Bayerischen Staatsorchester führten Nagano und das Orchester durch Europa und nach Japan. Neben Einspielungen der Symphonien Nr. 4 und 7 von Bruckner bei Sony hat Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester verschiedene Opernaufführungen auf DVD veröffentlicht: Unsuk Chins Oper Alice in Wonderland (2008) und Mussorgskys Chowanschtschina (2009) bei unitel classica/medici arts, Dialogue des Carmélites bei Bel Air Classiques (2011) sowie Lohengrin (2010) bei Decca.
Eine weitere wichtige Station in Naganos Laufbahn war seine Zeit als künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Deutschen Symphonie-Orchester Berlin von 2000 bis 2006. Sie führten u.a. Schönbergs Moses und Aron auf (in Zusammenarbeit mit der Los Angeles Opera) und gastierten bei den Salzburger Festspielen mit Zemlinskys Der König Kandaules und Schrekers Die Gezeichneten sowie beim Festspielhaus Baden-Baden mit Parsifal (2004) und Lohengrin (2006), inszeniert von Nikolaus Lehnhoff. Parsifal, Die Gezeichneten und Lohengrin sind auf DVD erschienen. Zu Naganos Aufnahmen mit dem Orchester gehören Bernsteins Mass, Bruckners Symphonie Nr. 3 und 6, Beethovens Christus am Ölberge, Wolfs Mörike-Lieder, Mahlers Symphonie Nr. 8, Schönbergs Jakobsleiter und Friede auf Erden sowie Johannes Brahms Symphonie Nr. 4 und Arnold Schönbergs Variationen für Orchester op. 31, erschienen bei Harmonia Mundi. Als Ausdruck der Verbundenheit ernannte das Orchester seinen scheidenden Chefdirigenten 2006 zum Ehrendirigenten, eine Auszeichnung die in der sechzigjährigen Geschichte des Orchesters erst zum zweiten Mal vergeben wurde. Bis heute verbindet ihn eine enge Freundschaft mit dem Orchester.
2003 wurde Nagano zum ersten Music Director der Los Angeles Opera ernannt, nachdem er bereits zwei Jahre lang Principal Conductor der Oper gewesen war. Zu Produktionen an anderen Opernhäusern gehörten u.a. Schostakowitschs Die Nase an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, Rimsky-Korsakoffs Der Goldene Hahn im Châtelet in Paris, Hindemiths Cardillac und Poulencs Dialogues des Carmélites an der Opéra National de Paris sowie Hoffmanns Erzählungen und die Uraufführung von Saariahos L’amour de loin bei den Salzburger Festspielen. Zu den weiteren Uraufführungen, die er dirigiert hat, zählen Bernsteins A White House Cantata sowie die Opern Three Sisters von Peter Eötvös und The Death of Klinghoffer und El Niño von John Adams.
Mit Labels wie Decca, Sony Classical, FARAO Classics und Analekta verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit, aber auch bei BIS, Berlin Classics, Erato, Teldec, Pentatone, Deutsche Grammophon und Harmonia Mundi hat er CDs eingespielt. Für seine Aufnahmen von Busonis Doktor Faust mit der Opéra National de Lyon, Prokofjews Peter und der Wolf mit dem Russian National Orchestra sowie Saariahos L’amour de loin mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin wurde er mit Grammys ausgezeichnet.
Im Oktober 2019 erweitern Kent Nagano und Mari Kodama mit Beethovens Nulltem Klavierkonzert Es-Dur WoO 4, einem nahezu unbekannten Jugendwerk des Komponisten, sowie seinem Rondo für Klavier und Orchester WoO 6 zusammen mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin ihre gemeinsamen Aufnahmen von Werken Beethovens für Klavier und Orchester. Die 4-CD-Edition erscheint beim Label Berlin Classics.
Als gebürtiger Kalifornier hält Kent Nagano engen Kontakt zu seiner Heimat. Von 1978 bis 2009 war er Music Director beim Berkeley Symphony Orchestra und ist dort weiterhin als Conductor Laureate tätig. Seine ersten großen Erfolge feierte er 1984 beim Boston Symphony Orchestra, als Messiaen ihn für die Uraufführung seiner Oper Saint François d’Assise zum Assistenten des Dirigenten Seiji Ozawas ernannte. Sein Erfolg in den USA führte zu Berufungen in Europa: von 1988 bis 1998 war er Music Director der Opéra National de Lyon und von 1991 bis 2000 Music Director des Hallé Orchestra.
Seit 2005 ist Kent Nagano Ehrendoktor der McGill University in Montréal, seit 2006 Ehrendoktor der Université de Montréal sowie seit 2018 Ehrendoktor der San Francisco State University.
Die Salzburgerin Genia Kühmeier studierte am Mozarteum Salzburg und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Als Karajan-Stipendiatin wurde sie in das Ensemble der Wiener Staatsoper aufgenommen und gab ihr Debüt als Pamina in »Die Zauberflöte«. Ihre internationale Karriere begann 2002 bei der Saisoneröffnung an der Mailänder Scala als Diane in »Iphigénie en Aulide« unter Riccardo Muti. Weitere Engagements führten sie nach Barcelona, München, Berlin, Wien, London und New York. Bei den Salzburger Festspielen trat die Sopranistin mehrfach auf, unter anderem 2010 als Euridice in Glucks »Orfeo«, und gab 2011 ihr Debüt als Gräfin Almaviva in »Le Nozze di Figaro«. Weitere Erfolge waren ihre Auftritte als Asterio in Salieris »L’Europa riconosciuta« unter Riccardo Muti an der Mailänder Scala, als Sophie im »Rosenkavalier« unter Christian Thielemann beim Festkonzert anlässlich der 50-jährigen Wiedereröffnung der Wiener Staatsoper nach dem 2. Weltkrieg, als Ilia in »Idomeneo« am Theater an der Wien sowie in der Titelpartie in »La Finta Giardiniera« am Royal Opera House Covent Garden in London. 2003 und 2004 trat sie bei den traditionellen Weihnachtskonzerten an der Mailänder Scala unter Riccardo Muti auf.
Mit ihrem sehr umfangreichen Konzertrepertoire gehört Genia Kühmeier zu den gefragtesten Konzertsängerinnen und arbeitet mit bedeutenden Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Seiji Ozawa, Roger Norrington, Sir Colin Davis, Sir John Elliot Gardiner, Mark Minkowski, Mariss Jansons, Kirill Petrenko und Marek Janowski zusammen. Auch an zahlreichen CD- und DVD-Aufzeichnungen wirkte die Künstlerin mit, unter anderem von Mozarts »Die Zauberflöte« unter Riccardo Muti, Haydns Oratorium »Die Schöpfung« unter William Christie, Vivaldis »Die vier Jahreszeiten« und Brahms’ Requiem unter Nicolaus Harnoncourt. Sie nahm außerdem Lieder von Mozart, Schubert, Dvorak und Strauss auf CD auf. An der Hamburgischen Staatsoper debütierte Genia Kühmeier im November 2011 als Pamina in »Die Zauberflöte«, eine Partie, die sie bereits an der Mailänder Scala, der Metropolitan Opera New York und bei den Salzburger Festspielen interpretierte.
Geburtsort:
Rheinfelden, Deutschland
Studium:
Violine an der Musikhochschule in Freiburg, Gesang in Karlsruhe, Wien und Sofia
Meisterklassen:
Bei Brigitte Fassbaender in Braunschweig (1999) und Hilde Zadek in Karlsruhe (1998)
Auszeichnungen:
3. Preis beim 18. Concorso Valsesia Musica (2002)
Wichtige Partien:
Kundry (Parsifal), Ortrud (Lohengrin), Venus (Tannhaeuser), Fricka (Rheingold/Walküre), Erda (Rheingold), Brangäne (Tristan und Isolde), Eboli (Don Carlo), Amneris (Aida), Azucena (Trovatore), Amme (Frau ohne Schatten), Clairon (Capriccio), Gaea (Daphne), Küsterin (Jenufa), Carmen (Carmen), Cornelia (Giulio Cesare in Egitto), Gora (Medea), Fremde Fürstin (Rusalka), Iocaste (Oedipe), Tigrana (Edgar), Charlotte (Werther), Penthesilea (Penthesilea), Agaue/Venus (The Bassarids), Principessa de Bouillon (Adriana Lecouvreur),Cassandre (Les Troyens), u. a.
Bühnen:
Opernhaus Zürich, Salzburger Festspielen, Vlaamse Opera Antwerpen, Oper Frankfurt, Bayreuther Festspiele, Lyric Opera of Chicago, Royal Opera House Covent Garden, Staatsoper Wien, Deutsche Oper Berlin, Staatsoper Unter den Linden, Theater an der Wien, Théâtre du Capitole, Lettische Nationaloper, Deutsche Oper am Rhein, Theater Basel, Luzerner Theater, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Lydia Steier, Krzysztof Warlikowski, Brigitte Fassbaender, David Bösch, Hans Neuenfels, Calixto Bieito, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Kent Nagano, Sebastian Weigle, Nikolai Petersen, Jader Bignamini,Marek Janowski, Jun Maerkl, Simone Young,Peter Schneider, u. a.
Der in Freiburg im Breisgau geborene Christian Elsner studierte Gesang bei Martin Gründler, nahm Unterricht bei Dietrich Fischer-Dieskau und Neil Semer, ist Preisträger verschiedener internationaler Wettbewerbe und unterrichtet inzwischen selbst als Professor für Gesang an der Hochschule für Musik in Karlsruhe.
Der international gefragte Konzertsänger gastiert regelmäßig u.a. in der Berliner Philharmonie, der Mailänder Scala, der Carnegie Hall New York oder der Suntory Hall Tokyo und arbeitete mit Dirigenten wie Herbert Blomstedt, Semyon Bychkov, Marek Janowski, Mariss Jansons, Zubin Mehta, Yannick Nézet-Séguin sowie Sir Simon Rattle zusammen.
Mit den Pianisten Gerold Huber oder Burkhard Kehring gab er darüber hinaus Liederabende u.a. in Frankfurt, Dresden, Köln, Schwetzingen, Brüssel, Paris und bei der Schubertiade Feldkirch.
Auftritte als Siegmund und als Parsifal führten den Sänger u.a. an die Semperoper Dresden, an die Wiener Staatsoper und ans Teatro Real Madrid.
Die Spielzeit 2019/20 steht bei Christian Elsner ganz im Zeichen Beethovens – anlässlich des 250. Geburtstags des Komponisten singt der Tenor in der Hamburger Elbphilharmonie unter Kent Nagano die Missa Solemnis und den Florestan in konzertanten Aufführungen des Fidelio in Warschau unter Lawrence Foster und in Dresden unter Marek Janowski, mit dem er auch in der 9. Sinfonie mit dem WDR Sinfonieorchester in Köln sowie in der Missa Solemnis in Tokyo zu erleben sein wird.
Herkunft:
Kuwait
Studium:
Gesang an der Hochschule für Musik und Theater München bei Edith Wiens, sowie Privatunterricht bei Hartmut Elbert
Meisterklasse:
bei Christian Gerhaher an der Hochschule für Musik und Theater München
Wichtige Partien:
Minister (Fidelio), Masetto und Commendatore (Don Giovanni), Sprecher (Die Zauberflöte), Silvano (La Calisto), Zuniga (Carmen), Truffaldin (Ariadne auf Naxos), Publio (La clemenza di Tito), Caronte (L'Orfeo), Albert (La Juive), Osman (Les Indes Galantes), Basilio (Il Barbiere di Siviglia), Zaccaria (Nabucco), Filippo (Don Carlo), u. a.
Bühnen:
Bayerische Staatsoper, Theater St. Gallen, Oper Antwerpen, Teatro Real, Theater an der Wien, Komische Oper Berlin, Grafenegg-Festival, Kölner Philharmonie, Teatro dell'Opera di Roma, u. a.
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Damiano Michieletto, Emanuelle Bastet, David Bösch, Calixto Bieito, Sidi Larbi Cherkaoui, Kirill Serebrennikov, Keith Warner, Michael Moxham, Emilio Sagi, Lydia Steier, Nicola Berloffa, u. a.
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
François-Xavier Roth, Ivor Bolton, Constantino Carydis, Adrien Perruchon, Kirill Petrenko, Bertrand de Billy, Antonello Manacorda, Jordan de Souza, Hermes Helfricht, Stéphane Fromageot, Modestas Pitrenas, u. a.
Mit rund 60 Konzerten jährlich, CD-Einspielungen und internationalen Gastspielen zählt der Rundfunkchor Berlin zu den herausragenden Chören der Welt. Allein drei Grammy Awards stehen für die Qualität seiner Aufnahmen. Sein breit gefächertes Repertoire, ein flexibles, reich nuanciertes Klangbild, makellose Präzision und packende Ansprache machen den Profichor zum Partner bedeutender Orchester und Dirigenten, darunter Kirill Petrenko, Daniel Barenboim, Simon Rattle oder Yannick Nézet-Séguin. In Berlin besteht eine intensive Zusammenarbeit mit den Berliner Philharmonikern sowie mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin und ihren Chefdirigenten.
Internationales Aufsehen erregt der Rundfunkchor Berlin auch mit seinen interdisziplinären Projekten, die das klassische Konzertformat aufbrechen und Chormusik neu erlebbar machen. Zum Meilenstein wurde die szenische Umsetzung des Brahms-Requiems als »human requiem« durch Jochen Sandig und ein Team von Sasha Waltz & Guests. Nach Gastspielen u.a. in New York, Hongkong, Paris und Adelaide reist die Produktion im Sommer 2019 erstmals nach Istanbul. Für das Projekt »LUTHER dancing with the gods« reflektierte der Chor im Herbst 2017 in einer genresprengenden Konzertperformance mit Robert Wilson und Musik von Bach, Nystedt und Reich Luthers Wirkung auf die Künste und in den Künsten. Für »TIME TRAVELLERS« wird der Chor in der Spielzeit 2019/20 das Berliner Radialsystem in einen begehbaren Zeittunnel verwandeln. Auf Grundlage von Jonathan Doves Komposition »The Passing of the Year« entsteht mit Filmen, Bildern, Performance und Musik ein interaktives Chorerlebnis.
Mit seinen Community-Projekten für unterschiedliche Zielgruppen – das große Mitsingkonzert in der Berliner Philharmonie, das Fest der Chorkulturen für Chöre aus aller Welt und die Liederbörse für Berliner Schülerinnen und Schüler – möchte der Rundfunkchor Berlin möglichst viele Menschen zum Singen bringen. Sein breit angelegtes Bildungsprogramm SING! zielt auf die nachhaltige Vernetzung verschiedener Partner, um das Singen als selbstverständlichen Teil des Berliner Grundschulalltags zu fördern. Mit der Akademie und Schola sowie der Internationalen Meisterklasse Berlin setzt sich das Ensemble für den professionellen Sänger- und Dirigentennachwuchs ein.
1925 gegründet, feierte der Rundfunkchor Berlin 2015 sein 90-jähriges Bestehen. Der Chor wurde von Dirigenten wie Helmut Koch, Dietrich Knothe, Robin Gritton und Simon Halsey geprägt. Seit der Saison 2015/16 steht der Niederländer Gijs Leenaars als Chefdirigent und Künstlerischer Leiter an der Spitze des Ensembles. Simon Halsey bleibt dem Chor als Ehrendirigent und Gastdirigent verbunden. Der Rundfunkchor Berlin ist ein Ensemble der Rundfunk Orchester und Chöre GmbH Berlin in der Trägerschaft von Deutschlandradio, der Bundesrepublik Deutschland, dem Land Berlin und dem Rundfunk Berlin-Brandenburg.
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist sowohl Konzert- als auch Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten. Neben Komponisten des 18., 19. und 20. Jahrhunderts wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky prägten seit dem 20. Jahrhundert Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Aldo Ceccato, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister und Gastdirigenten der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Sir Neville Marriner, Valery Gergiev, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, bei dem Experimentierfreude und kammermusikalische Arbeit im Zentrum stehen. 2016 gingen Nagano und die Philharmoniker auf eine erfolgreiche dreiwöchige Südamerika-Tournee, 2019 folgte eine Gastspielreise nach Spanien. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM als Doppel-CD erschienen.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 zunächst mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, J.S. Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Eine merkwürdige Anziehungskraft und zugleich Befremden bewirken Aufführungen dieser gewaltigen Messe, die Beethoven parallel zur Ausarbeitung der neunten Symphonie komponiert hat. „Von Herzen – möge es wieder zu Herzen gehen“ – diese Worte gab er der „Missa“ mit auf den Weg. Er war überzeugt, diese Musik sei sein „größtes Werk“ und „das gelungenste meiner Geistesproduktionen“. Doch die Zeitgenossen schon empfanden vielfach anders und meinten, „der Meister möge sich selbst wohl nicht mehr verstanden haben – nicht mehr geistig stark genug gewesen sein …“. Vielleicht aber auch rührt die Irritation daher, dass Beethoven in dieser Komposition an eine Grenze stößt im Willen, das „Unbegreifliche“ des Lebens fassbar zu machen!
Eine Stunde vor Konzertbeginn gibt es eine Einführung mit Konzertdramaturg Prof. Dr. Dieter Rexroth.
Ort: Elbphilharmonie, Großer Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg
Preise: € 83,00 / 65,00 / 51,00 / 36,00 / 14,00
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