So 03.09.2023, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Kleiner Saal
Peter I. Tschaikowsky: Variationen über ein Rokoko-Thema op. 33 für Violoncello und Orchester
Wolfgang Amadeus Mozart: Oboenkonzert C-Dur KV 314
Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 8 F-Dur op. 93
Musikalische Leitung: Ulrich Windfuhr
Oboe: Guilherme Filipe Sousa
Violoncello: Olivia Jeremias
Orchester: HfMT Orchester
Guilherme Filipe Costa e Sousa wurde in Coimbra (Portugal) geboren. Seinen Bachelor of Music im Hauptfach Oboe schloss er bei Ricardo Lopes in der Escola de Música e Artes do Espectáculo in Porto ab. Anschließend absolvierte er den Master of Music bei Diethelm Jonas an der Musikhochschule Lübeck. Sowohl als Solist wie auch im kammermusikalischen Bereich hat Guilherme Sousa diverse Wettbewerbe gewonnen, u. a. jeweils den 1. Preis beim Musikwettbewerb des Portugiesischen Rundfunks RTP „Prémio Jovens Músicos” in den Kategorien „Solo“ und „Kammermusik“, den 1. Preis beim „Concurso Nacional de Instrumentos de Sopro de Terras de La-Sallete“, den 2. Preis beim 51. Possehl Musikpreis sowie den 3. Preis beim „5th Józef Ciepłucha International Oboe Competition” im polnischen Łódź. In Portugal wurde er zum Nachwuchsmusiker des Jahres 2013 ernannt. Von 2015 bis 2017 war er Mitglied der Orchesterakademie des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, wo er bei Konzerten im In- und Ausland unter der Leitung von Dirigenten wie Mariss Jansons, Yannick Nézet-Séguin, Kent Nagano und Sir John Elliot Gardiner mitwirkte. 2017 wurde Guilherme Sousa als stellvertretender Solo-Oboist bei den Duisburger Philharmonikern engagiert. Anschließend übernahm er die Stelle als Solo-Oboist der Düsseldorfer Symphoniker an der Deutschen Oper am Rhein und war dort von 2017 bis 2020 als festes Mitglied tätig. Seit 2020 spielt er als Solo-Oboist beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
Olivia Jeremias zählt zu den herausragenden Cellistinnen ihrer Generation. Im Alter von fünf Jahren begann sie zu spielen. Unterrichtet von namhaften Cellisten wie Peter Bruns, Colin Carr und Josephine Knight schloss sie ihr Studium an der Carl Maria von Weber Hochschule Dresden sowie an der Royal Academy of Music London jeweils mit Auszeichnung ab. Bereits im Alter von 20 Jahren führte sie – vom Rundfunk übertragen – Dvoráks Cellokonzert unter der Leitung von Sir Colin Davis in der Dresdner Semperoper auf. Als 1. Preisträgerin des Heran Wettbewerbes in Tschechien sowie als Finalistin im Antonio Janigro Wettbewerb in Zagreb fand sie internationale Anerkennung. 2004 erhielt sie den Pierre Fournier Sonderpreis. Olivia Jeremias tritt regelmäßig als Solistin mit verschiedenen Orchestern auf, so auch als Interpretin von Tan Duns Cellokonzert „The Map“ mit den Essener Philharmonikern. Sie war zu Gast bei bekannten Festivals wie dem Kilkenny Festival in Irland, dem Encuentro de Música y Academia Festival in Santander/Spanien, dem Highgate Festival und Spitalsfield Festival London und trat im Sommer 2004 beim Music at Menlo Festival in San Francisco/USA auf. Seit September 2005 lebt Olivia Jeremias in Hamburg, wo sie die Stelle der Solocellistin des Philharmonischen Staatsorchesters übernommen hat.
Der Titel von Peter Tschaikowskys 1877 uraufgeführten „Variationen über ein Rokoko-Thema für Violoncello und Orchester“ ist irreführend. Bei Rokoko denkt man an höfische, verschnörkelte Opulenz und Puderperücken. Doch der russische Komponist hatte in erster Linie sein großes Vorbild Mozart im Ohr. Das Thema dieser Variationenreihe enstammt zwar nicht der Feder des Salzburgers, könnte in seiner schlichten Ausdruckskraft aber von ihm geschrieben worden sein. Schwer zu spielen, aber mit einer ungeheuer sehnsüchtigen Ausdruckskraft gesegnet, gilt die Oboe ebenso wie das Cello seit jeher als besonders gefühlvolles Instrument. Mozart wusste diese Eigenschaften gekonnt einzusetzen – und Guilherme Filipe Costa e Sousa, Solo-Oboist des Philharmonischen Staatsorchesters, überträgt den besonderen Klang ins Heute. Beethovens Achte, mit der das Konzert unter der Leitung von Ulrich Windfuhr schließt, ist ein Meisterwerk des musikalischen Humors und zudem der – für Beethovens Verhältnisse – ungewohnt leisen Töne. Während der Entstehung schrieb Beethoven einen wunderschönen Liebesbrief an eine Frau, deren Identität bis heute nicht geklärt ist: „Schon im Bette drängen sich die Ideen zu Dir, meine unsterbliche Geliebte. Ja, ich habe beschlossen, so lange in der Ferne herumzuirren, bis ich in deine Arme fliegen kann.” So klingt er also, der verliebte Beethoven.
„In der Musik finde ich die hörbar gewordene Ewigkeit, eine Verbindung zum Universum.“
Olivia Jeremias, Solocellistin des Philharmonischen Staatsorchesters
In Kooperation mit der Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Ort: Elbphilharmonie, Kleiner Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg
Preise: € 48,00 / 37,00 / 24,00 / 11,00