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  • Foto: Claudia Höhne
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So 28.01.2024, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Kleiner Saal

3. Kammerkonzert

Zemlinsky, Richard Strauss, Schönberg

Alexander Zemlinsky: „Maiblumen blühten überall“ für Sopran und Streichsextett

Richard Strauss: „Metamorphosen“ Realisation der „Urfassung“ für Streichseptett von Rudolf Leopold

Arnold Schönberg: „Verklärte Nacht“ Streichsextett op. 4

Mezzosopran: Claire Gascoin
Violine: Sebastian Deutscher
Violine: Mette Tjærby Korneliusen
Viola: Maria Rallo Muguruza
Viola: Thomas Rühl
Violoncello: Clara Grünwald
Violoncello: Merlin Schirmer
Kontrabass: Felix von Werder

„Alles neu macht der Mai“, heißt es beim 3. Kammerkonzert bereits im Januar: Alle Zeichen stehen auf Veränderung, Verwandlung und Fortschritt. Alexander Zemlinsky ist der Nachwelt wohl vor allem als Opernkomponist ein Begriff, doch in den Werken seiner Jugend zeigt sich eine Dekadenz des Sturm und Drangs vor allem in der Kammermusik. So finden sich in seinem unvollendet gebliebenen „Maiblumen blühen überall“ nicht nur die glühende Melancholie und brennende Todessehnsucht des Fin de Siècle, sondern auch das Begehren eines jungen Musikers nach der Welt. Die „Metamorphosen“ schrieb Richard Strauss hingegen an einem gänzlich anderen Punkt seines Lebens: Mit 81 Jahren spürte er die schleichenden Schatten des Todes näherkommen. Diese Komposition zählt zu den bedeutendsten Spätwerken Strauss‘ und entstand in einer Zeit des Grauens. Erste Aufzeichnungen lassen sich auf Sommer 1944 zurückdatieren, als Tod und Zerstörung allgegenwärtig waren. „Metamorphosen“, nicht etwa Variationen, nannte der Komponist das in drei Teile gegliederte Stück, in welchem sich die Themen im Verlauf beinahe unmerklich verwandeln, wieder aufgegriffen und umgeformt werden. Das Ziel des Wandels offenbart sich kurz vor Schluss: Strauss zitiert den Beginn des Trauermarsches aus Beethovens „Eroica“ und schrieb dazu: „In memoriam“. Das Werk wird so zum Klagegesang auf die Welt und das Leben selbst. Auch Arnold Schönberg fand, wenn auch in einem gänzlich anderen historischen Kontext, bedeutende Schlusswort in der Musik. 1899 komponierte er das Streichsextett „Verklärte Nacht“ und fand damit gewissermaßen einen Ausklang des 19. Jahrhunderts. Das Werk löste bei der Uraufführung 1902 in Wien heftigste Reaktionen aus, laut Schönberg wurde es „ausgezischt und verursachte Unruhe und Faustkämpfe“. So zeigt sich an diesem Beispiel sehr deutlich, wie sich Zeiten und Geschmäcker ändern, denn heute zählt die „Verklärte Nacht“ zum Schönsten der Streicherliteratur, ein berauschendes Stück Jahrhundertwende-Musik.

Ort: Elbphilharmonie, Kleiner Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg
Preise: € 28,00 / 20,00 / 14,00 / 10,00

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