So 04.02.2024, 19.30 Uhr | Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Spiegelsaal
Vortrag: Prof. Dr. Dieter Rexroth "ERLEBEN UND VERSTEHEN - Musik und ihre sprachliche Vermittlung"
Igor Strawinsky: Suite aus „Die Geschichte vom Soldaten"
Aram Chatschaturjan: Trio für Klarinette, Violine und Klavier
Paul Schoenfeld: Trio für Klarinette, Violine und Klavier
Violine: Bogdan Dumitraşcu
Klarinette: Christian Seibold
Klavier: Kasia Wieczorek
Seinen ersten Geigenunterricht erhielt Bogdan Dumitrașcu im Alter von 7 Jahren bei Natalia Epure in seiner Heimatstadt Iași in Rumänien. Er gehörte alljährlich zu den ersten Preisträgern der nationalen Wettbewerbe und trat in zahlreichen Recitals für rumänische Rundfunk- und Fernsehsendungen auf. Ab 1996 studierte Bogdan Dumitrașcu an der Rostocker Musikhochschule in der Violinklasse von Prof. Petru Munteanu, 2003 schloss er das Studium mit dem Konzertexamen „mit Auszeichnung“ ab. Seine Studien vervollkommnete er durch den Besuch internationaler Meisterkurse bei Igor Ozim, Ștefan Gheorghiu, Lewis Kaplan, Sherban Lupu und Eduard Grach. Er ist Preisträger mehrerer internationaler Wettbewerbe u.a. „Citta di Stresa“/ Italien 1987, „Eugeniu Coca“/ Moldavien 1995, „Kloster Schöntal“/ Deutschland 1997. Bogdan Dumitrașcu ist seit 2002 fest engagiert für die 1. Violine im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg, seit 2013 als Vorspieler. Zwischen 2009 und 2017 war er auch Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters. Neben seiner Orchestertätigkeit ist Bogdan Dumitrașcu ein gefragter Kammermusiker und konzertiert regelmäßig in verschiedenen Kammermusik-Formationen.
Christian Seibold wurde 1966 in Waiblingen (Baden-Württemberg) geboren. Als Jungstudent ging er bereits mit 17 Jahren an die Musikhochschule München, wo er von 1982 bis 1989 bei Gerd Starke Klarinette studierte. Über die Frankfurter Oper kam er 1993 als Hoher Klarinettist zum Philharmonischen Staatsorchester nach Hamburg. Seine Orchestertätigkeiten führen ihn zu international renommierten Orchestern wie dem NDR Elbphilharmonie Orchester, den Münchner Philharmonikern oder dem Gürzenich Orchester, wo er unter Dirigenten wie Valery Gergiev, Giuseppe Sinopoli oder Wolfgang Sawallisch gespielt hat. Auch an den großen Opernhäusern wie der Bayerischen Staatsoper, der Deutschen Oper Berlin, der Oper Köln, der Oper Essen und der Staatsoper Hannover ist er ein regelmäßiger Gast. Neben dem Orchester betätigte sich er sich schon früh als Klavierbegleiter. Nach seiner Liebe zur Oper und zum Gesang, gilt seine Leidenschaft auch dem Jazz. 2005 gründete er zusammen mit Larry Elam (Trompete) die „Philharmonic Clowns“, die regelmäßig mit beliebten Jazzstandards in Hamburg zu hören sind. Ein weiterer wichtiger künstlerischer Schwerpunkt Seibolds liegt in der Kammermusik. In verschieden Ensembles spielte er u. a. beim Schleswig-Holstein Musikfestival, in Hitzacker und den Waldhaus Konzerten Flims. Neben seiner Tätigkeit als Klarinettist engagiert er sich auch als Dozent am Hamburger Konservatorium und als Juror beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert. Als Bläserdozent bereitet er verschiedene Jugendorchester wie das Albert-Schweitzer Jugendorchester, das Orchester der Universität Hamburg sowie verschiedene Sommerakademien auf ihre Konzerte vor.
Die polnische Pianistin Kasia Wieczorek zählt zu den gefragtesten Kammermusikerinnen ihrer Generation.
Ihre Musikalität und erfrischende Bühnenpräsenz erreichen Zuschauer auf der ganzen Welt. Sie konzentiert weltweit in schönsten Konzertsälen wie Gasteig in München, Wiener Konzerthaus, Concertgebouw Amsterdam. Als Gast war sie bei vielen renommierten Festivals zu sehen, wie beim Lucerne Festival, Beethoven Fest Bonn, Rheingau Festival, Mecklenburg-Vorpommern, Braunschweig, Dresden oder Ludwigsburger Schlossfestspielen.
Als eine außergewöhnlich vielseitige Kammermusikerin arbeitete sie zusammen mit Gidon Kremer, Augustin Hadelich, Antoine Tamestit, Steven Isserlis, Sol Gabetta, Grace Bumbry, Clara Yumi Kang, Mihaela Martin, Frans Helmerson.
Kasia Wieczorek ist als ofizielle Klavierpartnerin bei den wichtigsten internationalen Wettbewerben zu Gast, wie beim ARD Wettbewerb München, Wieniawski Wettbewerb in Posen oder Aeolus Wettbewerb in Düsseldorf.
Neben regelmässigen Meisterklassen an Universitäten in Europa, Asien und den USA wirkt Kasia als Dozentin an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und an der Kronberg Academy.
"Sprache“ ist unser Thema der dreiteiligen Veranstaltungsfolge „Musik und Wissenschaft“. Wir wissen, es gibt unter den Menschen unzählige Sprachen, je verschieden nach Zugehörigkeit der Menschen zu familiären, zu großfamiliären Gruppen und schließlich zu Verbänden und Gesellschaften. Wir sprechen von natürlichen Sprachen. Sie dienen der Verständigung unter den Menschen, der Kommunikation, und bedeuten zugleich Abgrenzung in ihrer jeweiligen Eigenart. Diese Abgrenzungen werden freilich übersprungen durch das Erwerben, das Erlernen der anderen Sprache.
Wir wissen, Sprache ist Teil unseres alltäglichen Lebens. Sie fungiert als wesentliches Mittel der Verständigung. Doch sie ist mehr! Sie ist Ausdruck der Persönlichkeit und sie klingt jeweils anders, wenn in ihr die Rede von Leiden oder Freude, von Lieben oder Hassen ist. Sprache ist im Wandel, verändert sich im Zeichen der realen Umstände und Verhältnisse – und dies ständig, fortwährend!
Ein Konzertereignis heute, basierend auf verschiedenen Werken aus Klassik, Romantik und Moderne macht unmittelbar deutlich und dem Hörenden verständlich, dass da Botschaften, Stimmungen, Erlebnisse von Not und Freude in unterschiedlichen musikalischen Sprachen, verschiedenen Werkformaten zum Ausdruck gebracht werden.
Ebenso hören wir nach wenigen Takten einer Komposition nicht nur welcher Epoche sie entstammt, sondern auch, welche individuellen Sprachelemente des Musikalischen ihr zugrunde liegen. Ob es Musik eines Igor Strawinsky, eines Antonín Dvořák oder eines Bohuslav Martinů ist oder ob sie von Hanns Eisler stammt. Gleichwohl offenbaren all diese Kompositionen und Werkschöpfungen nicht nur Verschiedenes, sondern vor allem auch etwas allen Gemeinsames, nämlich ihre Bindungen an eine übergeordnete Ordnung in Material und Struktur, in Tonalität und formale Essenzen. Genau diese allseitigen Bindungen bilden die Grundlage dafür, dass wir von Musik als einer „universellen Sprache“ sprechen.
Ort: Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg, Spiegelsaal, Steintorplatz 20099 Hamburg
Preise: € 28,00