So 09.02.2025, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Kleiner Saal
3. Kammerkonzert
Johannes Brahms: Zwei Gesänge für eine Altstimme mit Viola oder Violoncello und Klavier op. 91
Leoš Janácek: Streichquartett Nr. 2 „Intime Briefe“
Johannes Brahms Klaviertrio Nr. 2 C-Dur op. 87
Mezzosopran: Kady Evanyshyn
Violine: Daniel Cho
Violine: Yuri Katsumata-Monegatto
Viola: Sangyoon Lee
Violoncello: Christine Hu
Klavier: Petar Kostov
Kady Evanyshyn
MezzosopranGeburtsort:
Winnipeg, Kanada
Studium:
Bachelor und Master of Music an der Juilliard School in New York
Auszeichnungen:
Erster Platz Metropolitan Opera Laffont Competition New Orleans District und Zweiter Platz Gulf Coast Region (2023), Förderpreis beim Gerda Lissner Lieder/Songwettbewerb (2017/18), John Erskine Prize bei der Juilliard School (2017), Tudor Bowl beim Winnipeg Music Festival (2015)
Meisterklassen:
Lioba Braun, Brigitte Fassbänder, Elena Garanča, Thomas Hampson, Malcom Martineau, Anne Sofie von Otter, Bo Skovhus, Emmanuel Villaume, u.a.
Bezug zur Staatsoper:
Ensemblemitglied der Staatsoper Hamburg seit der Spielzeit 2022/23
War Mitglied im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg 2019/20 bis 2022/23
Wichtige Partien:
Annio (La clemenza di Tito), Cherubino (Le nozze di Figaro), Charlotte (Werther), Hänsel (Hänsel und Gretel), Siébel (Faust), Zweite Dame (Die Zauberflöte), Mercédès (Carmen), Meg Page (Falstaff), Tisbé (La Cenerentola), Second Woman (Dido and Aeneas), Fjodor (Boris Godunov), Frau Reich (Die Lustigen Weiber von Windsor), Phèdre (Hippolyte et Aricie), u.a.
Bühnen:
Opernhaus Zürich, Bregenzer Festspiele, Carnegie Hall, Opéra Royal de Versailles, Opera Holland Park, Verbier Festival, Aspen Music Festival
Song:
Weltpremiere von „Drei Grabschriften” (Stefano Gervasoni), Aufführungen von „Animus II” (Druckman), „Folk Songs” (Berio) und „Liebeslieder Walzer” (Brahms), Teilnehmerin bei der 2019 Wigmore Hall/Independent Opera Song Competition
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Edward Berkeley, Frank Castorf, Georges Delnon, James Darrah, Axel Ransich, Dmitri Tcherniakov, Jana Vetten, Stephen Wadsworth
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
Nicolas André, Paolo Arrivabeni, Giampaolo Bisanti, Daniele Callegari, William Christie, Jane Glover, Alexander Joel, Francesco Lanzillotta, Claire Levacher, Jeffrey Milarsky, Evelino Pidò, Teddy Poll, Avi Stein, Stephen Stubbs
Daniel Cho
ViolineDaniel Cho wurde in New Jersey (USA) geboren und begann im Alter von sechs Jahren in Südkorea Violine zu spielen. Er schloss sein Bachelorstudium an der Juilliard School in der Klasse von Hyo Kang und David Chan ab und setzte anschließend sein Studium bei Kolja Blacher an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin fort. Er gewann zahlreiche internationale Wettbewerbe, darunter den Max-Rostal-Wettbewerb 2019, bei dem er den höchsten Preis erhielt. Als Solist spielte er mit Orchestern wie der Hamburger Camerata, dem Bucheon Philharmonic Orchestra und den Sejong Soloists. 2010 gab er sein Debüt im Weill-Saal der New Yorker Carnegie Hall, präsentiert von der Korea Music Foundation; 2013 folgte sein europäisches Debüt im Musée du Louvre in Paris im Rahmen der „Concerts du Jeudi“. Daniel Cho ist Mitglied der Sejong Soloists und arbeitete eng mit Künstlern wie Gil Shaham, Cho-Liang Lin und Vadim Repin zusammen. Als Konzertmeister spielte er mit dem Juilliard Orchestra, dem Verbier Festival Orchestra und dem Budapest Festival Orchestra. Seit der Spielzeit 2021/22 ist er 1. Konzertmeister des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Yuri Katsumata-Monegatto
ViolineYuri Katsumata-Monegatto wurde 1992 in Yokohama geboren und begann im Alter von sieben Jahren Geige zu spielen. Ihre musikalische Ausbildung erhielt sie an der Universität der Künste Tokio bei Sonoko Numata sowie an der Universität der Künste Berlin als eine Stipendiatin des DAAD bei Nora Chastain und Marlene Ito. Weitere musikalische Impulse erhielt sie u.a. auch durch das Artemis Quartett. Orchestererfahrung sammelte sie im Deutschen Symphonie-Orchester Berlin als Akademistin und im Gewandhausorchester Leipzig sowie bei zahlreichen internationalen Festspielen wie dem Verbier Festival, dem Schleswig-Holstein Musik Festival und dem Pacific Music Festival. Yuri Katsumata ist Preisträgerin mehrerer Wettbewerbe. Als Solistin spielte sie zahlreiche Konzerte, u. a. Krzysztof Pendereckis Doppelkonzert unter der Leitung des Komponisten. Seit 2020 spielt sie im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
Sangyoon Lee
ViolaSangyoon Lee wurde 1989 in Seoul (Südkorea), geboren und begann mit neun Jahren Bratsche zu spielen. Als Solist trat er mit dem Gangneung Philharmonic Orchestra und dem Seoul National University String Ensemble in Südkorea auf. Er ist erster Preisträger des Hanyang- und des „Seoul-Baroque Ensemble“-Wettbewerbs und gewann internationale Preise etwa beim „Bordeaux String Quartet Competition“ (Frankreich), beim „Gianni Bergamo Classic Music Award“ (Schweiz) oder der „International Max Rostal Competition“ in Berlin. Sangyoon Lee studierte bei Nimrod Guez an der Hochschule für Musik Würzburg. Orchestererfahrung sammelte er mit einem Zeitvertrag beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und als Vorspieler bei den Symphonikern Hamburg. Er ist Stimmführer in der Bratschen-Gruppe beim Philharmonischen Staatsorchester Hamburg.
Christine Hu
VioloncelloChristine Hu wurde 1985 in Wien geboren. Sie studierte bei Tobias Kühne und Heinrich Schiff in Wien sowie Thomas Demenga und Rainer Schmidt (Hagen Quartett) in Basel und bei Thomas Grossenbacher in Zürich. Meisterkurse besuchte sie u. a. bei Steven Isserlis und Miklós Perényi. Sie war Stipendiatin der Herbert von Karajan-Stiftung und der Thyll-Dürr-Stiftung und wurde von der Stiftung Yehudi Menuhin „Live Music Now“ und der Villa Musica gefördert. 2013 war sie interimistisch als Stimmführerin im Mozarteumorchester Salzburg tätig. Sie spielte regelmäßig im Tonhalle-Orchester Zürich sowie bei der Camerata Bern und war Mitglied des Orchestre de Chambre de Lausanne bevor sie 2016 Mitglied des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg wurde. Als Cellistin des trio oreade beschäftigt sich Christine Hu intensiv mit der Literatur des Streichtrios, gewann 2012 den 1. Preis beim Internationalen Wettbewerb für Streichtrio in München und debütierte 2014 u. a. in der Tonhalle Zürich und 2016 beim Menuhin Festival in Gstaad. Eine Debüt-CD/Blu-Ray kam 2015 bei bmn-medien heraus. Das trio oreade spielt ab Herbst 2017 drei Instrumente von Antonio Stradivari, eine großzügige Leihgabe der Stradivari Stiftung. Durch zwei Kulturen gleichermaßen beeinflusst und zweisprachig aufgewachsen - ihre Eltern stammen aus Taiwan - empfindet Christine Hu die Suche nach Balance und Vermittlung als einen wesentlichen Bestandteil in ihrem künstlerischen Leben.
Petar Kostov
KlavierPetar Kostov erhielt seine Ausbildung bei Konrad Elser an der Musikhochschule Lübeck, sowie in Wien. Er besuchte Meisterkurse bei Andrzej Jasiński, Ludmil Angelov, Boris Berman, Paul Badura-Skoda, Alexander Jenner und Bozhidar Nojev.
Er ist mehrfacher Preisträger nationaler und internationaler Klavier- und Kammermusikwettbewerbe, u. a. beim Internationalen Kammermusik Festival "Allegro Vivo“.
Im Rahmen von „Wien Modern 2018“ spielte Petar Kostov im Wiener Konzerthaus bei der gesamten Aufführung des Sequenze-Zyklus von Luciano Berio. Im Wiener Radiokulturhaus spielte er 2016 das Klavierkonzert von Geirr Tveitt "Aurora Borealis“ uns das Klavierkonzert von Igor Stravinsky unter Maestro Toshiyuki Shimada (Yale Symphony Orchestra) und gestaltete 2015 den Klavierpart in Schönbergs "Ode an Napoleon". Sein Debüt mit Orchester gab er 2013 mit dem Orchester der Staatsoper Plovdiv. Er ist ein gefragter Kammermusikpartner und musiziert mit verschieden Musiker und Ensembles.
Seit 2020 ist Petar Kostov als Pianist für das Hamburg Ballett und die Schule des Hamburg Balletts an der Staatsoper Hamburg tätig.
Als Musiker haben wir die Fähigkeit, Menschen zu vereinen, mit Worten oder ohne.
Daniel Cho, Erster Konzertmeister
Die Werke des 3. Kammerkonzerts stehen ganz im Zeichen der Liebe und Verbundenheit in Wort wie Ton: Als sich Johannes Brahms an die Komposition der „Zwei Gesänge“ machte, war es die innige Freundschaft zu seinem langjährigen Weggefährten, dem Geiger Joseph Joachim. Dessen Liebe wollte Brahms ein klingendes Denkmal setzen und komponierte ihm das „Geistliche Wiegenlied“ nach einem Text von Emanuel Geibel zur Hochzeit, zog die Komposition aber wieder zurück und überarbeitete sie. Zusammen mit „Gestillte Sehnsucht“ auf einen Text von Friedrich Rückert veröffentlichte der Tonsetzer dann beide Lieder anlässlich eines weiteren erfreulichen Ereignisses: der Taufe seines Patenkindes, dem Sohn Joseph Joachims. In beiden Kompositionen vermag man die unbändige Freude über das Leben, entstanden aus Liebe, zu vernehmen. Die (späte) Liebe Leoš Janáčeks zur fast 40 Jahre jüngeren Kamilla Stösslová stand hingegen unter einem ganz anderen, ungleich schlechteren Stern. In seinem zweiten Streichquartett mit dem programmatischen Beinamen „Intime Briefe“ sind die Gefühle für die junge Frau allgegenwärtig. Nur ein Jahr vor seinem Tod hinterließ Janáček das frivole Zeugnis einer großen Liebe: eruptiv, provokant und leidenschaftlich.