Di 16.02.2021, 19.30 Uhr | Halle 424
Vortrag von Prof. Anja Feldmann, Ph.D., Direktorin und Leiterin der Abteilung „Internet Architecture“ am Max-Planck-Institut für Informatik, Saarbrücken
Tom Johnson: Eggs and Baskets für Sprecher und zwei Instrumentalisten
Improvisation zu The Raven von Edgar Allan Poe
Tom Johnson: Nine Bells für Schlagzeug
Stefan Schäfer: Es war einmal Lieder nach Texten von Daniil Charms für Sopran, Flöte, Kontrabass und Schlagzeug
Mezzosopran: Kady Evanyshyn
Flöte: Björn Westlund
Kontrabass: Stefan Schäfer
Schlagzeug: Brian Barker
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Geburtsort:
Winnipeg, Kanada
Studium:
Bachelor und Master of Music an der Juilliard School in New York
Meisterklassen:
Bei Emmanuel Villaume an der Juilliard School (live-streamed, 2017), bei Margo Garrett and John Churchwell an der Music Academy of the West (2019)
Auszeichnungen:
Förderpreis beim Gerda Lissner Lieder/Songwettbewerb (2017/18), John Erskine Prize of The Juilliard School (2017), Tudor Bowl beim Winnipeg Music Festival (2015)
Bezug zur Staatsoper:
Mitglied im Internationalen Opernstudio der Staatsoper Hamburg seit der Spielzeit 2019/20
Wichtige Partien:
Annio (La clemenza di Tito), Celia (La fedeltà premiata), Narciso (Agrippina), Second Woman (Dido and Aeneas), La Tasse Chinoise (L’enfant et les sortilèges), Frau Reich/Meg Page (Die Lustigen Weiber von Windsor), Phèdre (Hippolyte et Aricie), Claire (Cold Mountain)
Song:
Weltpremiere von „Drei Grabschriften” (Stefano Gervasoni), Aufführungen von „Animus II” (Druckman), „Folk Songs” (Berio) und „Liebeslieder Walzer” (Brahms), Teilnehmerin bei der 2019 Wigmore Hall/Independent Opera Song Competition
Zusammenarbeit mit Regisseuren:
Edward Berkeley, Mary Birnbaum, James Darrah, John Giampietro, Stephen Wadsworth
Zusammenarbeit mit Dirigenten:
William Christie, Jane Glover, Jeffrey Milarsky, Teddy Poll, Avi Stein, Stephen Stubbs
Björn Westlund wurde 1962 in Stockholm geboren. Im Alter von 15 Jahren wurde er als Jungstudent an der Musikhochschule Malmö aufgenommen, wo er zunächst in der Flötenklasse von Bertil Melander studierte. Von 1979 bis 1983 setzte er sein Studium bei Lennart Erhenlood an der Königlichen Musikhochschule in Stockholm fort. Im Rahmen eines Stipendiums der Karajan-Akademie der Berliner Philharmoniker studierte er außerdem bei Andreas Blau, dem Soloflötisten der Berliner Philharmoniker. Björn Westlund wirkte sowohl im Orchester der Berliner Philharmoniker als auch in zahlreichen kammermusikalischen Auftritten der Orchestermitglieder mit. Seit 1984 ist Björn Westlund Erster Soloflötist des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg. Er ist seitdem ein gefragter Gast bei Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem NDR Elbphilharmonie Orchester, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Gewandhausorchester Leipzig, der Deutschen Oper Berlin, der Komischen Oper Berlin, den Stockholmer Philharmonikern, der Königlichen Oper Stockholm und des Bergen Philharmonic Orchestra. Seit 1986 wirkt er zudem regelmäßig als Soloflötist des Bayreuther Festspielorchesters mit. In der „Digital Concert Hall“ der Berliner Philharmoniker ist Björn Westlund als Soloflötist in einer Aufführung der Salome unter Sir Simon Rattle aus dem Jahr 2011 zu erleben. Seit 1988 unterrichtet Björn Westlund als Professor an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Als Juror verschiedener Wettbewerbe ist Björn Westlund sowohl in Deutschland als auch in Skandinavien gefragt. Meisterkurse führten ihn europaweit u. a. nach Skandinavien sowie nach Südamerika, Japan, China und Australien.
Stefan Schäfer studierte an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg zunächst Klavier, bevor er ein Kontrabass-Studium bei Hans-Dieter Eschmann absolvierte. Sein Studium schloss er mit Diplom und dem Konzertexamen mit Auszeichnung ab. Weiterführende Studien unternahm er bei Klaus Stoll und Ovidiu Badila. Stefan Schäfer ist 1. Solokontrabassist im Philharmonischen Staatsorchester Hamburg und begeisterter Kammermusiker in verschiedenen Musikformationen (u. a. dem Oktett ensemble acht). Als Solist und Kammermusiker hat er zahlreiche CD-Einspielungen vorgenommen. Schäfer ist Vorsitzender des Vereins kammermusik heute e.V. und seit 1995 Dozent für Kontrabass am Hamburger Konservatorium. 1993 wurde er 1. Preisträger beim Wettbewerb der Elise-Meyer-Stiftung Hamburg. Außerdem gab er diverse Kurse im In- und Ausland und war als Juror verschiedener instrumentaler und interdisziplinärer Wettbewerbe tätig.
Als Komponist hat Stefan Schäfer zahlreiche Kompositionen für sein Instrument geschrieben, die inzwischen auf der ganzen Welt zur Aufführung gelangen. So wurden seine Werke auch in der Carnegie Hall in New York, dem Wiener Konzerthaus oder der Berliner Philharmonie aufgeführt. Seine Werke werden auch bei verschiedenen Instrumentalwettbewerben gespielt. So hat Stefan Schäfer z.B. als Auftragskomposition das Pflichtstück für den III. Internationalen Johann-Matthias-Sperger-Wettbewerb geschrieben. In England (British and International Bass Forum) und den USA (International Society of Bassists) wurden seine Werke mit Kompositionspreisen ausgezeichnet. Seine Kompositionen sind im Eigenverlag bassist composer publications und beim Hofmeister Musikverlag Leipzig erschienen. Von 2010 bis 2012 war er Composer-in-Residence der Pädagogischen Arbeitsgemeinschaft Kontrabass Baden-Württemberg, um neue Literatur für den Kontrabassunterricht, aber auch für Workshops und Wettbewerbe auf den Weg zu bringen. Darüber hinaus komponierte Schäfer Lieder und Kammermusik und im Auftrag des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg mehrere Werke für Orchester. www.bassist-composer.de
Brian Barker wurde 1976 in Ottawa, Kanada, geboren und absolvierte sein Studium zunächst in seiner Heimatstadt und später in Montréal bei Pierre Béluse. 2002 zog er nach Berlin, um dort bei Rainer Seegers (Berliner Philharmoniker) Unterricht zu nehmen. Die Zusammenarbeit mit Seegers sowie später auch mit Marek Stefula (Gewandhausorchester Leipzig) prägten ihn maßgeblich. Nach zeitweiligem Wirken am Berliner Theater des Westens und bei der Staatskapelle Schwerin wechselte Brian Barker 2006 zum Philharmonischen Staatsorchester Hamburg. In der Spielzeit 2014/15 gastierte er an der Mailänder Scala. Brian Barker ist Dozent für Pauken an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und unterrichtet auch am Conservatorio Guido Cantelli in Novara bei Mailand. Brian Barker arbeitete mit Dirigenten wie Daniel Barenboim, Bernard Haitink, Zubin Mehta, Kirill Petrenko, Daniele Gatti, Paavo Järvi, Riccardo Chailly, Esa-Pekka Salonen, Herbert Blomstedt u. a.
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Sir Neville Marriner, Valery Gergiev, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen; Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
„Die Ordnung ist die Lust der Vernunft, aber die Unordnung ist die Wonne der Phantasie.“
Paul Claudel
Ort: Halle 424, Stockmeyerstraße 43, 20457 Hamburg
Preise: € 28,00 / 10,00