So 20.11.2022, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Großer Saal
Maurice Ravel: Ma Mère l‘Oye
Erich Wolfgang Korngold: Violinkonzert D-Dur op. 35
Igor Strawinsky: Le sacre du printemps
Dirigent: Adrien Perruchon
Violine: Liza Ferschtman
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Die für ihre intensive musikalische Ausdruckskraft und Vielseitigkeit anerkannte Violinistin Liza Ferschtman wurde in der New York Times für die „Laser-artige Intesität, Reinheit und erlesene Schönheit ihres Spiels“ gewürdigt. Seit dem Gewinn des Dutch Music Award im Jahr 2006 konzertiert Liza Ferschtman als Solistin mit den weltbesten Orchestern, darunter das Royal Concertgebouw Orchestra, dem London Philharmonic Orchestra, dem Dallas Symphony Orchestra, dem Festival-Orchester Budapest, der Nationalphilharmonie Warschau oder den Brüsseler Philharmonikern. In Deutsdchland ist sie zu Gast bei Klanghkörpern wie die Weimar Staatskapelle, die Nordwestdeutsche Philharmonie und den Stuttgarter, Bremen und Hamburger Philharmonikern.
Als passionierte Kammermusikerin gastiert Liza Ferschtman in den bekanntesten Konzertsälen der Welt und ist zwischen 2007 und 2020 auch als Künstlerische Leiterin des Kammerkusikfestes Delft tätig.
Mit dem Pianisten Enrico Pace tritt sie im Duo auf und für die Schuberts Klaviertrios, hört man sie neben Elisabeth Leonskaja und mit Cellisten wie István Várdai, Jakob Koranyi und Ivan Karizna, unter anderem in der Londoner Wigmore Hall, dem Wiener Musikverein und dem Concertgebouw Amsterdam.
Liza Ferschtman hat eine beeindruckende Diskografie beim niederländischen Label Challenge Classics, darunter Konzerten von Beethoven, Dvořák, Mendelssohn-Bartholdy, Korngold, Bernsteins Serenade sowie mehrere Recital-CDs. Ihre Einspielungen werden von der internationalen Presse durchgehend begeistert besprochen.
Liza Ferschtman, Tochter bekannter Musiker, studierte bei Philip Hirschhorn und Herman Krebbers in Amsterdam, Ida Kavafian am Curtis Institute of Music sowie bei David Takeno in London.
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Sir Neville Marriner, Valery Gergiev, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen; Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Maurice Ravel komponierte 1910 den auf Märchen basierenden Zyklus unter dem Titel Ma mère l’oye. Inspiriert wurde er durch Erzählungen aus einer Märchensammlung Charles Perraults aus dem Jahr 1697, die mit dem Untertitel Contes de ma mère l’oye (Geschichten von meiner Mutter, der Gans) versehen war. Drei Jahre später hatte Igor Strawinsky die europäische Kulturwelt mit einer der skandalösesten Premieren der Musikgeschichte erschüttert und somit ein Jahrhundertwerk geschrieben, das seine Zeitlosigkeit seiner unbeugsamen, archaischen Energie verdankt: Le sacre du printemps. Liza Ferschtman, die mit charismatischen Spiel, Ausdruckskraft und Sensibilität international reüssiert, bringt Erich Wolfgang Korngolds einziges 1947 in Amerika uraufgeführtes Violinkonzert zu Gehör. Mit Adrien Perruchon steht der Musikdirektor des Orchestre Lamoureux erstmals am Pult des Philharmonischen Staatsorchesters Hamburg.
Konzerteinführung
60 Minuten vor Veranstaltungsbeginn gibt es eine Einführung in das Konzertprogramm
Kinderprogramm
4-8 Jahre Spielplatz Orchester
9-12 Jahre Kindereinführung und Konzertbesuch
Ort: Elbphilharmonie, Großer Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg
Preise: € 74,00 / 57,00 / 46,00 / 31,00 / 13,00