So 19.03.2023, 11.00 Uhr | Elbphilharmonie, Großer Saal
Robert Schumann: Ouvertüre aus „Manfred“ op. 115
Peter Ruzicka: Aulodie für Oboe und Orchester
Edgar Varèse: Arcana
John Williams: „Star Wars“ Suite für Orchester
Dirigent: Peter Ruzicka
Oboe: Albrecht Mayer
Philharmonisches Staatsorchester Hamburg
Peter Ruzicka zählt zu den erfolgreichsten Vertretern des heutigen Musiklebens, ob als Komponist, Dirigent oder Intendant. Er wurde 1948 in Düsseldorf geboren. An eine instrumentale und theoretische Ausbildung am Hamburger Konservatorium (Klavier, Oboe, Kompositionstheorie) schlossen sich Kompositionsstudien bei Hans Werner Henze und Hans Otte an.
Für seine Kompositionen erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Seine Werke wurden von führenden Orchestern und Ensembles, wie den Berliner Philharmonikern, den Wiener Philharmonikern, allen deutschen Rundfunk-Symphonieorchestern, der Staatskapelle Dresden, den Münchener Philharmonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam, dem RSO Wien, dem Israel Philharmonic Orchestra und dem New York Philharmonic Orchestra aufgeführt. Dirigenten wie Vladimir Ashkenazy, Semyon Bychkov, Riccardo Chailly, Kent Nagano, Kurt Masur, Antonio Pappano, Giuseppe Sinopoli und Christian Thielemann haben sich für seine Musik eingesetzt. Seine Oper CELAN erlebte 2001 ihre Uraufführung an der Staatsoper Dresden. Ruzickas Musiktheater HÖLDERLIN wurde 2008 an der Staatsoper Unter den Linden Berlin uraufgeführt.
Als Dirigent leitete Peter Ruzicka u.a. das Deutsche-Symphonie-Orchester Berlin - mit dem er CD-Produktionen von Werken Mahlers, Schrekers und Petterssons eingespielt hat -, das Royal Concertgebouw Orchester Amsterdam, die Staatskapelle Dresden, das Gewandhausorchester Leipzig, die Staatskapelle Berlin, das BR-Symphonieorchester, das NDR-Sinfonieorchester, das WDR Sinfonieorchester Köln, das hr-Sinfonieorchester Frankfurt, die Münchner Philharmoniker, die Deutsche Kammerphilharmonie, das Dänische Nationalorchester, die Tschechische Philharmonie, das RSO Wien, die Camerata Salzburg, das Orchestre Symphonique de Montréal, Philharmonische Staatsorchester Hamburg (Elbphilharmonie), das Brucknerorchester Linz und das Mozarteum Orchester Salzburg.
Wenn man an die Oboe denkt, darf er nicht fehlen: Albrecht Mayer. Zuhörer und Kritiker geraten gleichermaßen ins Schwärmen. Da ist von “Götterfunken” die Rede, von der “wundersamen Oboe” oder davon, dass Mayer die Oboe “zum Verführungsinstrument erhebt”. Er studierte bei Gerhard Scheuer, Georg Meerwein, Ingo Goritzki und Maurice Bourgue, begann seine berufliche Laufbahn 1990 als Solo-Oboist der Bamberger Symphoniker und wechselte 1992 in die gleiche Position zu den Berliner Philharmonikern. Als Solist ist Albrecht Mayer international äußerst gefragt und gründete auf der Suche nach seinem persönlichen Klangideal unlängst sein eigenes Ensemble New Seasons. Begleitet vom Orpheus Chamber Orchestra gab Albrecht Mayer 2007 sein Debut in der New Yorker Carnegie Hall. 2008 war er “Artiste étoile” beim Lucerne Festival. Neben seiner solistischen Tätigkeit tritt Albrecht Mayer regelmäßig auch als Dirigent in Erscheinung.
Auf der Suche nach neuem Repertoire leiht Albrecht Mayer auch gern Werken für andere Instrumente oder Gesang seine (Oboen-)Stimme. Ein überzeugendes Ergebnis sind die Bach-Transkriptionen „Lieder ohne Worte“ sowie sein Album „New Seasons“ mit Händel-Transkriptionen, die sogar den Sprung in die deutschen Pop-Charts schafften. Seine CD „Auf Mozarts Spuren“ mit dem Mahler Chamber Orchestra und Claudio Abbado hielt sich über Monate in den Deutschen Klassik-Charts und wurde zudem in die Bestenliste der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen. Im August 2008 erschien das Album „In Venice“ bei Decca, im Herbst 2009 kam dort eine weitere CD mit Werken von J. S. Bach heraus. Im August 2010 erschien das Album „Bonjour Paris“ und im Januar 2012 das Album „Schilflieder“, beide ebenfalls bei Decca. 2013 veröffentlichte die Deutsche Grammophon das Album „Let it snow“, das er zusammen mit The King’s Singers aufgenommen hat. Danach erschienen, wieder bei der Deutschen Grammophon, das Album „Lost and Found“ sowie die Alben „Bach - Konzerte und Transkriptionen“ und „Tesori d’Italia“, die ebenfalls in die Charts einzogen. 2019 kam das Album „Longing for Paradise“ heraus, das unter anderem eine Aufnahme des Strauss-Oboenkonzerts enthält. Begleitet wird Albrecht Mayer dabei von den Bamberger Symphonikern unter Jakub Hrůša. Im April 2021 erschien ein Mozart-Album, das es ebenfalls gleich an die Spitze der Klassik-Charts schaffte.
2004, 2008 und 2010 wurde Albrecht Mayer mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet, im Dezember 2006 erhielt er den E. T. A.-Hoffmann-Kulturpreis seiner Heimatstadt Bamberg. 2013 wurde er in die Gramophone „Hall of Fame“ aufgenommen, und ihm wurde darüber hinaus der Kulturpreis Bayern verliehen.
Albrecht Mayer spielt eine Oboe und eine Oboe d’amore der Gebrüder Mönnig.
Er ist Begründer der Albrecht Mayer Stiftung (www.albrecht-mayer-stiftung.de).
Das Philharmonische Staatsorchester ist Hamburgs größtes und ältestes Orchester und blickt zurück auf einen langen musikalischen Werdegang. Als 1934 das „Philharmonische Orchester“ und das „Orchester des Hamburgischen Stadttheaters“ fusionierten, trafen zwei traditionsreiche Klangkörper aufeinander. Bereits seit 1828 wurden Philharmonische Konzerte in Hamburg gespielt, Künstler wie Clara Schumann, Franz Liszt und Johannes Brahms waren regelmäßige Gäste der Philharmonischen Gesellschaft. Die Historie der Oper reicht noch weiter zurück: seit 1678 gibt es in Hamburg Musiktheater, wenngleich sich ein festes Opern- bzw. Theaterorchester erst später konstituierte. Bis heute prägt das Philharmonische Staatsorchester den Klang der Hansestadt, ist Konzert- und Opernorchester in einem.
In seiner langen Geschichte traf das Orchester auf große Künstlerpersönlichkeiten wie Telemann, Tschaikowsky, Strauss, Mahler, Prokofjew oder Strawinsky. Seit dem 20. Jahrhundert prägten Chefdirigenten wie Karl Muck, Joseph Keilberth, Eugen Jochum, Wolfgang Sawallisch, Horst Stein, Hans Zender, Christoph von Dohnányi, Gerd Albrecht, Ingo Metzmacher oder Simone Young den Klang der Philharmoniker. Bedeutende Kapellmeister der Vorkriegszeit wie etwa Otto Klemperer, Wilhelm Furtwängler, Bruno Walter, Karl Böhm oder Hans Schmidt-Isserstedt brillierten ebenso am Pult wie herausragende Dirigenten unserer Tage: Christian Thielemann, Semyon Bychkov, Kirill Petrenko, Sir Neville Marriner, Valery Gergiev, Marek Janowski oder Sir Roger Norrington.
Seit 2015 ist Kent Nagano Hamburgischer Generalmusikdirektor sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters und der Staatsoper Hamburg. Zu seinem Amtsantritt initiierte Nagano mit der „Philharmonischen Akademie“ ein neues Projekt, das den Auftakt zur jeweils neuen Opern- und Konzertsaison bildet und neben besonderen Spielorten auch ein großes Open-Air-Konzert auf dem Hamburger Rathausmarkt umfasst. 2016 waren Nagano und die Philharmoniker auf Südamerika-Tournee, 2019 folgten Konzertreisen nach Spanien und Japan. Seit 2017 führt Kent Nagano mit dem Philharmonischen Staatsorchester die traditionsreichen Philharmonischen Konzerte in der Hamburger Elbphilharmonie fort, zu deren Eröffnung das Oratorium ARCHE bei Jörg Widmann in Auftrag gegeben und uraufgeführt wurde. Der Konzertmitschnitt ist bei ECM erschienen; Widmann erhielt dafür den OPUS KLASSIK als Komponist des Jahres 2019.
Das Philharmonische Staatsorchester gibt pro Saison insgesamt rund 35 Konzerte in Hamburg und spielt über 240 Vorstellungen der Staatsoper Hamburg und des Hamburg Ballett John Neumeier. Damit ist es Hamburgs meistbeschäftigter Klangkörper. Die stilistische Bandbreite der 140 Musiker, die von historisch informierter Aufführungspraxis bis hin zu den Werken unserer Zeit reicht und sowohl Konzert- als auch Opern- und Ballettrepertoire umfasst, sucht in Deutschland ihresgleichen.
Auch Kammermusik hat bei den Philharmonikern eine lange Tradition: Was 1929 mit einer Konzertreihe für Kammerorchester begann, wurde seit 1968 durch eine reine Kammermusikreihe fortgesetzt.
2008 wurden die damalige Generalmusikdirektorin Simone Young und das Philharmonische Staatsorchester mit dem Brahms-Preis der Brahms-Gesellschaft Schleswig-Holstein ausgezeichnet. Auf CD liegen ein kompletter Wagner-Ring sowie sämtliche Symphonien von Brahms und Bruckner vor – letztere in den selten gespielten Urfassungen – sowie Werke von Mahler, Hindemith, Berg und DVDs mit Opern- und Ballettproduktionen von Hosokawa, Offenbach, Reimann, Auerbach, Bach, Puccini, Poulenc und Weber.
Der musikalischen Tradition der Hansestadt fühlen sich die Mitglieder des Philharmonischen Staatsorchesters ebenso verpflichtet wie der künstlerischen Zukunft Hamburgs. Bereits seit 1978 besuchen die Musikerinnen und Musiker regelmäßig Hamburger Schulen. Heute betreibt das Orchester ein breit gefächertes Education-Programm, das Schul- und Kindergartenbesuche, musikalische Patenschaften, Kindereinführungen, Familienkonzerte und Orchesterproben für Schulklassen beinhaltet und in der eigenen Orchesterakademie junge Musiker auf den Beruf vorbereitet. Damit leisten die Philharmoniker mit viel Spaß an der Sache einen wertvollen Beitrag zur musikalischen Nachwuchsarbeit in der Musikstadt Hamburg.
Peter Ruzicka, zuletzt mit seinen Uraufführungen „Benjamin“ und „Requiem” mit den Philharmonikern in der Staatsoper bzw. Michel zu erleben, gestaltet ein fantastisches Konzertprogramm inspiriert von romantischen Dramatikern, altgriechischen Instrumenten, Geheimnissen der Alchemie und der fiktiven Vergangenheit des „Star Wars“-Kosmos. Im Zentrum: seine Komposition „Aulodie“ mit Oboen-Koryphäe Albrecht Mayer als Solist, der bereits die Uraufführung 2011 spielte. Das Werk durchschreitet sieben Szenen, öffnet den Raum für „Klangreden“ und emotionale Grenzsituationen. Mit dem Titel seines „vielleicht ‚romanhaftesten‘ Werkes“, wie Ruzicka es selbst beschreibt, nimmt er Bezug auf den Gesang mit einer Aulos-Begleitung im antiken Griechenland, der zu besonderen Anlässen ertönte.
Konzerteinführung
60 Minuten vor Veranstaltungsbeginn gibt es eine Einführung in das Konzertprogramm
Kinderprogramm
4-8 Jahre Spielplatz Orchester
9-12 Jahre Kindereinführung und Konzertbesuch
Ort: Elbphilharmonie, Großer Saal, Platz der Deutschen Einheit 4, 20457 Hamburg
Preise: € 65,00 / 52,00 / 41,00 / 28,00 / 12,00