Fr 16.04.2021, 19.30 - 22.00 Uhr |
Großes Haus
in Planung
Richard Strauss
Ariadne auf Naxos
Im Haus eines neureichen Wieners soll anlässlich eines großen Festes die Premiere des in Auftrag gegebenen Trauerstückes „Ariadne auf Naxos“ gegeben werden. Der Mäzen aber lässt als Zugabe vom Tanzmeister die Komödie „Zerbinetta und ihre vier Liebhaber“ einstudieren. Als der ungebildete Musikliebhaber vom trostlosen Handlungsort der „Ariadne“ erfährt, beschließt er, die Stücke gemeinsam spielen zu lassen. Die verführerische Zerbinetta hingegen heckt einen Improvisationsplan aus, der die Aufführung der von tiefster Schwermut und Todessehnsucht geprägten Geschichte Ariadnes immer wieder grotesk aufheiternd unterbricht - bis der Gott Bacchus sich in liebender Weise der gezeichneten Ariadne annimmt.
Inszenierung: Christian Stückl
Bühnenbild und Kostüme: Stefan Hageneier
Choreografie: Eric Miot
Licht: Michael Bauer
Premiere am 13.05.2012
Eine Pause von ca. 25 Minuten nach dem Vorspiel
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Handlung des Vorspiels
Ein reicher Mäzen will anlässlich eines Festes seinen Gästen ein exquisites Kunstereignis bieten. Aufgeführt werden soll die heroische Oper »Ariadne auf Naxos«, die ein junger Komponist eigens für diesen Anlass geschrieben hat. Um dem Publikum gleichzeitig auch etwas Heiteres zu bieten, wurde zusätzlich eine Komödiantentruppe eingeladen, die als Nachspiel zur Oper die Tanzmaskerade »Zerbinetta und ihre vier Liebhaber« zum Besten geben soll. Der Musiklehrer protestiert vergeblich dagegen, dass nach dem seriösen Werk seines Schülers die Aufführung einer musikalischen Komödie vorgesehen ist. Die turbulente Situation eskaliert endgültig, als der Haushofmeister des Mäzens den Sängern der Operntruppe und den Komödianten mitteilt, der Auftraggeber habe nun die gleichzeitige Aufführung beider Werke angeordnet. Der Tanzmeister und Zerbinetta wittern dadurch die Gelegenheit, mit ihren Improvisationen die Oper zu überflügeln. Und der durch die Ereignisse völlig überforderte Komponist stellt sich die Frage, ob er sein Werk in so zerstückelter Art und Weise überhaupt noch zur Aufführung bringen will. Dem Musiklehrer gelingt es, ihn umzustimmen, zumal sein Schüler das Honorar dringend benötigt. Zerbinetta geht intensiv auf den verwirrten Komponisten ein und bringt ihn dazu, »alles mit anderen Augen zu sehen«. Von der Nähe Zerbinettas berührt, wird dem Komponisten klar, dass ihm die Entscheidung über die Form der Aufführung seiner Oper längst abgenommen ist. Für Einwände ist es zu spät - die Vorstellung der Oper beginnt.
Handlung der Oper
Die Bühne stellt eine öde Insel dar. Die von Theseus verlassene Ariadne beklagt ihr sinnlos gewordenes Dasein und gibt sich dem Schmerz hin. Sie glaubt, allein der Tod kann ihr Erlösung bringen. Die Nymphen Najade, Dryade und Echo, die sich ins Geschehen einmischen, können sie nicht trösten. Auch das heitere Lied der Komödianten Zerbinetta, Harlekin, Scaramuccio, Truffaldin und Brighella vermag nicht Ariadnes Schmerz zu lindern.
Zerbinetta unternimmt den Versuch, sich bei Ariadne einzuschmeicheln und der Trauernden ihre eigenen Ansichten von Liebe und Treue nahe zu bringen. Sie rät, es nicht bei einem einzigen Mann zu belassen, sondern im Wechsel der Liebhaber das Lebensglück zu suchen.
Befremdet zieht sich Ariadne in ihre Einsamkeit zurück. Die Nymphen melden die bevorstehende Ankunft des Bacchus. Er ist der Zauberin Circe nur knapp entkommen, bei der er nicht finden konnte, was er suchte. Ariadne glaubt, in Bacchus den sie erlösenden Todesboten Hermes zu erkennen. Sie irrt sich.
Er wird sie nicht in den Hades, ins Totenreich geleiten, sondern durch seine Liebe in den Himmel göttlicher Verwandlung. Hat sich damit Zerbinettas Auffassung vom wechselvollen Wesen der Liebe bestätigt?