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Fr 21.02.2025, 18.00 - 21.00 Uhr | Orchesterprobensaal

Opern-Werkstatt

Mitridate, re di Ponto

Die Opernwerkstatt ist ein Kompaktseminar, bei dem die Teilnehmer alle wichtigen Aspekte einer Opernproduktion kennen lernen. Sie findet jeweils freitagabends (in der Regel von 18.00 bis 21.00 Uhr) sowie am folgenden Sonnabend in einem sechsstündigen Block mit entsprechenden Pausen statt. Konzeption und Durchführung Volker Wacker.

Vierzehnjähriger komponiert abendfüllende große Oper - Kann das gut gehen?

In Mozarts kurzem Leben gab es immer wieder ehrenvolle Aufträge. Aber der Auftrag ("scrittura"), eine abendfüllende Eröffnungsoper für die Mailänder Karnevalssaison 1770/71 für das dortige Regio Ducal Teatro zu schreiben, war dann doch etwas ganz Besonderes, denn der Komponist war gerade mal 14 Jahre alt.

Aus dem Wunderkind wurde nun ein junger Komponist. Die Wahl war ein Wagnis: Auch wenn der Name Mozart bereits berühmt war, so musste der Vierzehnjährige seine erste große "Opera Seria" abliefern, also jenes höfisch repräsentative Opernmodell, das von allen großen Komponisten seiner Zeit bedient wurde. Mozart sah sich erheblicher Konkurrenz ausgesetzt.

Der Mitridate-Stoff, bereits mehrfach vertont, und das Opernbuch (Libretto), welches Mozart vorlag, war drei Jahre zuvor von Quirino Gasparini (1721-1778) in Turin äußerst erfolgreich auf die Bühne gebracht worden. Pikant: Der Sänger der Titelrolle war in Turin der selbe wie in Mailand: Herr Ritter Guglielmo D'Ettore, Kammersänger seiner Kurfürstlichen Hoheit von Bayern. Der stolze Tenorist machte dann Mozart richtig Schwierigkeiten. Intrigen hinter den Kulissen! Das "Vorspiel" aus "Ariadne auf Naxos" läßt grüßen. Die Uraufführung ließ dann alle Neider, Kleingeister etc. verstummen: Ein Riesenerfolg mit 20 Reprisen, was damals sehr viel war. Das Junggenie aus Salzburg wurde bejubelt: "Viva il Maestro, viva il Maestrino!" N.B Im Italienischen ist die Verkleinerungsform "-ino" oft pejorativ gemeint. Hier beschreibt sie exakt die Bewunderung für einen echten Meister in einem noch fast kindlichen Körper.

Im Mittelpunkt der OPERNWERKSTATT stehen diesmal die Formenwelt und Konventionen der "Opera Seria", denen Mozart sehr wohl Rechnung tragen musste, wobei doch in fast jeder musikalischen Nummer bereits sein vertieftes Musiktheaterverständnis durchschimmert bzw. sich bereits Bahn bricht. Wir lernen Mozarts perfektes Zuschneiden auf die höchst virtuosen Ansprüche der StarsängerInnen kennen. Drei der Hauptrollen waren für "Kastraten" bestimmt. Wie muss man das heute besetzen und was ist der Unterschied zur Zeit der Uraufführung? Im Orchestergraben wird "historisch informiert" musiziert. Was muß man sich darunter vorstellen und wie klingt das? Adam Fischer, einer der großen Mozartexperten unserer Zeit, steht erneut am Pult der Philharmoniker. Wie (kriegerische) Staatsaktion, sich wandelnde Privatinteressen und Intriegen der Hauptfiguren in einem äußerst komplexen Handlungsablauf zu einem guten(?) Ende kommen, das ist das Strickmuster der "Opera Seria". Wie setzt man diese höfisch festive Opernkultur nach 255 Jahren, - die gewiß nicht mehr die unsrige sein kann -, mit heutigen szenischen Mittel um? Darüber gibt die Inszenierung von Birgit Kajtna-Wönig (und vorab die OPERNWERKSTATT) Auskunft.

Videos, eine herausragende Gesamtaufnahme, Textbuch in italienisch - deutsch, das Programmheft zur Neuproduktion unterstützen die Erläuterungen in der OPERNWERKSTATT. (Volker Wacker)

Ort: Orchesterprobensaal, Kleine Theaterstraße 1, 20354 Hamburg
Preis: 65,- EUR

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